
Was einen Toyota Land Cruiser 2.8 D-4D TEC Edition und einen Land Rover Discovery 3.0 TDV6 von typischen SUV unterscheidet? Im Gelände sind sie keine Theoretiker, sondern Praktiker.
Was einen Toyota Land Cruiser 2.8 D-4D TEC Edition und einen Land Rover Discovery 3.0 TDV6 von typischen SUV unterscheidet? Im Gelände sind sie keine Theoretiker, sondern Praktiker.
Mit ihren bärigen Dieseln und den ausgefuchsten Offroad-Programmen nehmen sie (fast) jeden Berg in Angriff. Auf zum Vergleich, Off- und Onroad.
Zwei Arbeitstiere mit dem fürs Schuften einzig vernünftigen Antrieb – dem Diesel. Beide sind Allradler ohne Allüren, gleichermaßen Reisewagen wie Nutzfahrzeuge und als robuste Fortbewegungsmittel in vielen schwer zugänglichen Regionen dieser Erde im Einsatz.
Beide Geländewagen zeigen Offorad eine versierte Performance. Lediglich der Toyota hat ab und an mit aufsetzenden Trittbrettern zu kämpfen. Da diese nur optional sind, empfiehlt es sich bei hartem Offroadeinsatz auf sie zu verzichten.
Neben seiner beeindruckenden Performance abseits befestigter Straßen arrangiert sich der Disco auch mit glatten Landstraßen und der Autobahn.
Karosserie und Sechszylinder bleiben ruhig und der große Brite positioniert sich als angenehmer Reisewagen.
Der Dreiliter-Sechszylinder-Diesel mit 211 PS überzeugt mit guten Manieren und ausreichend Leistung und Drehmoment für On- und Offroad-Abenteuer.
Während er im Gelände gleichauf mit dem Discovery ist, zeigt sich der Land Cruiser auf befestigtem Untergrund deutlich stoischer. Hier pflügt er wie ein Dampfer durch die Wellen und will beizeiten auf Kursänderung eingestimmt werden
Seinem Namen entsprechend cruist der schwere Wagen am liebsten gelassen dahin. Die hydraulisch verstellbaren Stabilisatoren erledigen ihre Aufgabe unmerklich. Sanft schwingt die Karosserie über kleine Unebenheiten und wogt heftig über große.
Bei Kick-down klingt der 2,7-Liter-Vierzylinder wie ein geplagtes Traktortriebwerk, entwickelt mehr Geräusch als Vortrieb, wobei der Rest vom Elan der 177 PS im Wandler der Sechsgangautomatik versuppt.
Bedächtig setzt sich der Discovery in Bewegung, macht seinem Namen alle Ehre, entdeckt das steile Gelände mit jeder Radumdrehung für sich.
In der teuren und hier getesteten TEC-Edition bietet der Land Cruiser alle Geländefahrprogramme serienmäßig – mit unterschiedlichen Abstimmungen der Traktionskontrolle, die selbst den 4x4-Anfänger zum Kletterkönig machen.
Im Discovery pumpen wir derweil die Karosserie per Luftfederung hoch, vergrößern dadurch die Bodenfreiheit und legen beim Terrain-Response-System das Programm fürs maximale Vorwärtskommen ein: Untersetzung und Mittendifferenzial-Sperrung inklusive.
Falls man sich festfahren sollte, lässt die aktivierte Crawl Control des Toyotas das Dickschiff wieder aus der Misere krabbeln. Nur die beim Testwagen montierten Trittbretter zeigen dem Toyota-Fahrer die Grenzen auf – wenn sie aufsetzen.
Die großen Regler im hochwertigen Cockpit des Discovery könnte man selbst mit Arbeitshandschuhen bedienen.
Fahrprogramme für praktisch alle 4x4-Anwendungen.
Das Display zeigt an, wie tief die Wasserdurchfahrt sein darf.
Im Land Cruiser verfügt nur die TEC-Edition serienmäßig über Holzeinlagen , die aber ähnlich wie das Leder bei näherem Betrachten wie Kunststoff wirken. Dafür stimmen Infotainment und Assistenzsysteme.
Verstellbare Stoßdämpfermodi und Getriebeübersetzung.
Beim Rangieren des japanischen Offroadurgesteins helfen Kameras.
Preislich ist der Abstand der beiden deutlich größer als hier auf dem Offroadparcours. Der nahezu komplett ausgestattete Toyota kostet 66.240 Euro im Grundpreis. Damit ist er 12.740 Euro teurer als Discovery.
Immer hinein mit dem Transportgut. Bis zur mittleren Sitzreihe ebener Ladeboden im Land Rover.
Für 1.570 Euro zusätzlich wird der Discovery SE zum Siebensitzer.
Für den Rechtsverkehr ist die rechts angeschlagene Kofferraumtüre des Toyota unpraktisch.
Per Schalter an der C-Säule lässt sich die dritte Sitzreihe elektrisch umklappen.
Gekonnt kraxelt der luxoriös ausgestattete Land Cruiser zwar Berge hoch, wirkt aber auf der Straße wie aus der Zeit gefallen. Darüber hinaus ist er deutlich teurer als der Discovery.
Obwohl auf diesem Bild hinten, kann der kantige Discovery das Duell deutlich für sich entscheiden. Er zeigt, wie ein zeitgemäßer Offroader fährt, bietet auf der Straße Pkw-ähnliches Fahrverhalten und brilliert im Gelände. Dazu ist er noch günstiger. Sieg für den Disco.