
Mehr als dieses Detailbild vom Vorderbau bekommen die Fans vom neuen Renault noch nicht zu sehen. Es ist immerhin zu erkennen, dass das Chassis komplett neu ist ...
Mehr als dieses Detailbild vom Vorderbau bekommen die Fans vom neuen Renault noch nicht zu sehen. Es ist immerhin zu erkennen, dass das Chassis komplett neu ist ...
... hier noch einmal zum Vergleich. Die Service-Klappe war beim Vorjahresauto deutlich hinter dem abknickenden Teil des Chassis positioniert.
Ein Turbo-Motor in der Formel 1? Das hatte man vorher noch nicht gesehen. Im ersten Jahr lachte die Konkurrenz noch über die außergewöhnliche Antriebstechnik.
Doch Renault hielt am Turbo fest. 1978 lief es etwas besser. Doch die mangelnde Zuverlässigkeit sorgte für Punktediät.
Das Potential der Turbo-Technik deutete sich aber immer wieder an. Der Konkurrenz war das Lachen mittlerweile vergangen.
In der Saison 1979 konnte man die gelb-schwarzen Rennwagen regelmäßig vorne sehen. Die Franzosen sammelten die erste Pole Position (GP Südafrika) und den ersten Sieg (GP Frankreich).
Noch immer war Renault mit der Turbo-Technik alleine im Feld. Und noch immer haperte es an der Zuverlässigkeit. Am Ende landete das Team auf Rang 6 im Konstrukteurspokal.
Besonders auf den Strecken in großer Höhe über dem Meeresspiegel spielte der Turbo 1980 seine Stärke aus. In Brasilien und Südafrika gewann jeweils Rene Arnoux.
Am Ende des Jahres waren es sogar 3 Siege für Renault und Platz 4 in der Teamwertung.
1981 kam Alain Prost ins Team. Der Franzose fuhr 3 Siege für die Equipe ein - unter anderem beim Heimspiel in Frankreich.
7 Punkte fehlten Prost am Ende nur auf den Titel, der an Nelson Piquet ging. In der Konstrukteurswertung landete Renault auf Rang 3.
Die Saison 1982 begann mit 2 Siegen für Prost vielversprechend. Doch dann schlug zu oft der Defektteufel zu.
Platz 4 und 6 für Prost und Arnoux in der Fahrer-WM. Renault landete bei den Konstrukteuren auf Rang 3.
Die Konkurrenz rüstete ihre Autos mittlerweile auch mehr und mehr mit Turbo-Motoren nach. Den Entwicklungsvorsprung konnte Renault nie in Titel ummünzen.
1983 wurde Alain Prost Vizeweltmeister hinter Nelson Piquet. Nur 2 Punkte fehlten. Auch im Konstrukteurspokal blieb nur Rang 2 - hinter Ferrari.
Aus Frustration verließ Prost sein Team. 1984 ging es mit Patrick Tambay und Derek Warwick weiter.
Doch Renault konnte nicht mehr an die alten Erfolge anschließen. Die Konkurrenz hatte die Franzosen in Sachen Turbo-Technik überholt.
1985 landete das Werksteam sogar hinter den beiden Kunden Lotus und Ligier.
Die schlechten Ergebnisse führten dazu, dass die Konzernzentrale den Stecker zog. Renault stieg als Rennstall aus der Formel 1 aus.
Doch als Motorenhersteller machte der Konstrukteur weiter.
Unvergessen sind die Bilder von Ayrton Senna im Lotus-Renault. In 16 Rennen fuhr der Brasilianer 8 Mal aufs Podium. Am Ende landete er auf Rang 4. Weltmeister wurde übrigens wie schon 1985 Alain Prost.
1989 wurden Turbo-Motoren verboten. Renault baute seinen ersten Saugmotor für die Formel 1, der im Williams zum Einsatz kam.
Das 3.5 Liter V10 Triebwerk sollte deutlich erfolgreicher sein als die Vorgänger-Generation. Ab 1992 war es das beste im Feld.
1992 und 1993 feierte Renault mit Williams die ersten Titel.
Auch Michael Schumacher sammelte 1995 eine seiner 7 Weltmeisterschaften mit dem Antrieb der Franzosen.
1997 war es Jacques Villeneuve, der den fünften Renault-Titel innerhalb von 6 Jahren klarmachte.
Trotzdem zog der Vorstand die Reißleine. Williams bekam ab 1998 zwar weiter Renault-Motoren, die aber unter dem Namen Mecachrome (später Supertec) liefen.
Bei Benetton hieß das Renault-Aggregat Playlife - auch dann noch, als Renault den Rennstall 2000 übernahm.
Erst 2001 klebte Renault wieder stolz das Rhombus-Logo auf den V10.
Konkurrenzfähig war der Benetton-Renault allerdings noch nicht.
2002 verschwand der Name Benetton aus der Formel 1. Der Rennstall hieß wieder Renault F1.
Jarno Trulli und Jenson Button hatten wie alle anderen im Feld keine Chancen gegen die übermächtigen Ferrari - angeführt von Michael Schumacher.
Doch langsam steigerte sich das französische Werksteam. Für 2003 wurde der junge Spanier Fernando Alonso verpflichtet, der in Ungarn seinen ersten Sieg feierte. Es war der erste Sieg für das Werksteam seit dem GP Österreich 1983.
2004 kämpfte Renault lange um Platz 2 in der Teamwertung hinter Ferrari. Am Ende wurde man knapp von BAR geschlagen.
2005 folgte der große Durchbruch. Mit 7 Saisonsiegen krönte sich Fernando Alonso damals zum jüngsten Formel 1-Champion aller Zeiten. Für Renault war es der erste Titel als Werksteam.
2006 gelang sogar die Titelverteidigung, obwohl der umstrittene Massedämpfer verboten wurde.
2007 wechselte Fernando Alonso zu McLaren und Renault fiel wieder ins Mittelfeld ab.
Teamkollege Fernando Alonso gewann das Rennen dank der unfairen Aktion.
2009 war dann endgültig das letzte Renault-Jahr von Fernando Alonso. Der Rennstall zerfiel in seine Einzelteile. Im Konstrukteurspokal landeten die Franzosen auf Platz 8 von 10. Es folgte der zweite Ausstieg aus der Formel 1.
Vor der Saison 2010 wurde das Team an den Luxemburger Investor Genii Capitals verkauft, der den Namen Renault aber weiter verwendete.
Als Motorenhersteller blieb Renault der Formel 1 erhalten. Sehr zur Freude von Sebastian Vettel, der 2010 seinen ersten Titel feierte.
Auch 2011 war Renault noch offiziell in der Liste der Teams vertreten. Anschließend wurde der Rennstall in Lotus umbenannt.
Red Bull sorgte für zahlreiche Erfolge des Motorenherstellers.
Doch die Erfolge von einst zählten bald nicht mehr. Mit der Rückkehr der Turbo-Motoren fiel Renault zurück. Das Triebwerk war zu schwach und unzuverlässig. Red Bull kritisierte den Partner offen.
Lotus war vor der Saison 2014 sogar von Renault auf Mercedes-Motoren gewechselt. Doch im September 2015 gab der französische Hersteller überraschend bekannt, dass der Rennstall aus Enstone wieder zurückgekauft wird.