
Nach der Pleite im Vorjahr will Toyota mit dem TS050 in Le Mans wieder um den Gesamtsieg kämpfen. Wir haben uns den Sumo-Bomber im Technik-Check genauer angeschaut ...
Nach der Pleite im Vorjahr will Toyota mit dem TS050 in Le Mans wieder um den Gesamtsieg kämpfen. Wir haben uns den Sumo-Bomber im Technik-Check genauer angeschaut ...
Im Gegensatz zum zerklüfteten Audi wirkt der Toyota wie aus einem Guss.
Im Profil ist eine leichte Anstellung nach vorne zu erkennen. Das verbessert die Effizienz des Diffusors.
Der Hauptteil des Abtriebs wird über den Unterboden gewonnen. Wie bei Audi und Porsche wird aber auch Luft durch die Karosserie geleitet.
Der Toyota ist in verschiedenen Aero-Konfigurationen unterwegs gewesen. Hier die Variante für mehr Abtrieb mit Flicks an den Radhäusern und einer deutlich erkennbaren Lippe im zentralen Lufteinlass an der Front.
Bei der Low-Downforce-Konfiguration wirkt der Lufteinlass nicht ganz so stark verbaut. Die ganze Front wirkt flacher. Unter den Scheinwerfern sind zusätzliche Löcher zu erkennen.
Die unterschiedlichen Radhäuser sind gut an der Form der Lampen zu erkennen. Bei der Le Mans-Variante (links) scheinen die Verbindungen zwischen Kotflügel und Nase flacher zu stehen.
Im Profil ist der Unterschied an der Front im direkten Vergleich ebenfalls gut zu erkennen. Bei der Low-Downforce-Version (rechts) ragen die Verkleidungen weiter nach vorne.
Auch am Heckflügel sind Unterschiede zu erkennen. Die Endplatte der Le Mans-Version (rechts) ist dreieckig geformt und ragt weiter nach vorne.
Im Detail bekam der Toyota auch im Heckbereich Änderungen verpasst. Bei der normalen Variante laufen die Radkästen hinten hoch aus. Die Öffnung ist mit horizontalen Streben unterteilt.
Die Auspuffrohre enden ähnlich wie beim Porsche im flachen Bereich der Motorhaube. Die Abgase beschleunigen so die Luft über der Karosserie.
So aggressiv wie der Audi geht der Toyota aber nicht auf die Jagd nach Abtrieb. Hier gut zu erkennen, wie die Luft auf der Flanke wieder aus der Karosserie geführt wird.
Aus der Perspektive von schräg oben erkennt man, wie die Luft durch die großen Schlitze in der Front in die Karosserie gelenkt wird.
Weil der V6-Motor im Heck aber mit 2 Turbos beatmet wird, kann die Luft nicht bis zum Heck durchgeleitet werden.
Das Cockpit ist im Vergleich zum Audi ein gutes Stück weiter vorne platziert.
Die Felgen sind aufwendig designt. Sie halten die Hitze der Bremse im Inneren. Dadurch kühlen die Reifen auf den langen Geraden nicht so schnell aus.
Das Auto ist offenbar gut ausbalanciert. Das reicht, um die Michelins gut am Leben zu halten.
Doch nach eingehender Analyse gaben die Ingenieure Entwarnung. Das Problem sei streckenspezifisch gewesen, so die Erkenntis. Die Eau Rouge mit ihren hohen vertikalen G-Kräften hatte dem V6-Triebwerk zugesetzt.
2014 scheiterte Toyota schon einmal an der Zuverlässigkeit. Wie bei Audi und Porsche werden nur 2 Fahrzeuge beim Saisonhöhepunkt eingesetzt.
In Sachen Energiespeicher haben die Ingenieure von Superkondensatoren auf Lithium-ionen-Batterien umgerüstet.
Weil der neue V6 Biturbo mit Verspätung fertig wurde, testete Toyota bei den ersten Probefahrten im Winter noch mit dem alten Triebwerk.
Bei den letzten Tests in Le Mans waren keine Kinderkrankheiten mehr zu erkennen. Toyota scheint gut aussortiert.
In Sachen Pace liegen die Japaner noch ca. eine Sekunde hinter den deutschen Gegnern. Im Qualifying dürfte es sogar noch etwas mehr sein.
Durch das erstarkte Toyota-Team können sich die Fans auf einen echten Dreikampf freuen. Nach den deutschen Siegen in den letzten Jahren wären die Japaner endlich mal dran.