Audi A6 Avant 2.7 T Quattro im Test
Auch die Kombiversion Avant des Audi A6 erfreut das Auge des Betrachters mit klarem Design und stattlicher Gediegenheit. Dabei fällt es schwer zu glauben, dass der neue Avant kaum größer ist als der alte.
Die Länge blieb mit 4,80 Meter unverändert, nur in Breite und Höhe legte er jeweils ein paar Millimeter zu. Deutliches Wachstum zeigt hingegen der Radstand (plus sieben Zentimeter), man spürt es im Innenraum. Im Fond gibt es jetzt so viel Kopf- und Beinraum, dass auch Passagiere im XXL-Format bequem Platz finden. Und auch die Freunde des großen Laderaums profitieren: Bei Bedarf fasst der neue Avant 1590 Liter.
Ausstattungsmäßig orientiert sich der Kombi an der Limousine, wertvolle Komfortextras bringt der A6 serienmäßig mit: Eine Klimaautomatik mit sonnenstandsabhängiger Regelung, vier elektrische Fensterheber und die Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung sind bei allen Modellen im Preis enthalten.
Der Testwagen mit der Zusatzbezeichnung 2.7 T wartete überdies mit dem 2,7-Liter-V6-Motor auf, den zwei Turbolader in die Leistungsregion der Drei-Liter-und-mehr-Klasse befödern. Der Biturbo leistet 230 PS und fällt im normalen Fahrbetrieb zunächst mit seiner hohen Laufkultur und der nahezu völligen Abwesenheit eines Turbolochs auf. Richtig zur Sache geht es dann im mittleren Drehzahlbereich ab 3000/min, auch wenn das subjektive Empfinden stets hinter den eigentlichen Fahrleistungen (null auf 100 km/h in 6,7 s) zurückbleibt. Zur fülligen Charakteristik passt die Abstufung des serienmäßigen Sechsganggetriebes, bei Höchstgeschwindigkeit (243 km/h) liegen im sechsten Gang 5800/min an. Das ist gut für den Verbrauch: Wer viel im drehzahlschonenden sechsten fährt, kommt auf attraktive Werte. Der Testdurchschnitt betrug 12,4 Liter/100 Kilometer, aber auch Werte unter neun Liter pro 100 Kilometer liegen im Bereich des Möglichen.
Das Quattro-Fahrwerk verkraftet die Mehrleistung ohne Probleme, dank Allradtraktion lässt sich die Turbokraft auch in enge Kurven ausspielen. Und auch die gegenüber den A6-Normalversionen verstärkten Bremsen sind über jeden Zweifel erhaben. Zweifellos gehört dieser Audi zu den fahrsichersten Autos, die es gibt, wenn auch nicht zu den agilsten – die weiche Fahrwerksauslegung sorgt für starke Karosseriebewegungen. Andererseits garantiert diese Abstimmung das hohe Komfortniveau des Avant 2.7 T Quattro: Große und kleine Unebenheiten werden von der Federung souverän verarbeitet, und auch das samtpfötige Abrollen bei langsamer Fahrt beeindruckt.
So ist dieser Audi zwar noch kein Allroundgenie, aber doch ein großes Allroundtalent.