Der Fiat Grande Panda im Check
Der Fiat Grande Panda verbindet legendäres Design und moderne Elektromobilität. Was steckt im Nachfolger des kultigen Kleinwagens?
Seit 45 Jahren steht der Fiat Panda für ein ikonisches Design und minimalistische Mobilität. Der neueste Ableger, der Grande Panda, versucht diesen Kultstatus in eine moderne Ära zu übertragen. Doch wie viel "Panda" steckt tatsächlich noch im neuen Modell?
Design – Tradition trifft Moderne
Der erste Blick auf den Grande Panda verwirrt: Er scheint kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem legendären Ur-Panda zu haben. Doch beim genaueren Hinsehen, insbesondere bei der Basisversion mit Stahlfelgen, kehrt die markante kantige Form zurück. Designer Giugiaro hinterließ damals beim Ur-Panda seine Handschrift, die man subtil auch beim neuen Modell wiedererkennt. Die Optik wirkt zwar moderner, doch bleibt sie in ihrem Kern unverkennbar "Panda".
Namensgebung und Historie
Die Namenshistorie des Pandas ist komplexer als man denkt: Ursprünglich hieß das Fahrzeug "Projekt Zero", dann "Rustica" und erhielt schließlich den Namen Panda nach der römischen Schutzgöttin der Reisenden. Aktuell gibt es neben dem neuen Grande Panda auch noch den kleineren Pandina, der weiterhin produziert wird und bis etwa 2030 seinen Nachfolger erwartet.
Interieur – Kult oder Komfort?
Der Ur-Panda stand für puristischen Minimalismus: einfache Materialien, viel sichtbares Blech und eine spartanische Ausstattung aus Kostengründen. Beim Grande Panda hingegen wird Kult modern interpretiert: Das neue Interieur spielt humorvoll auf Fiats Historie an, insbesondere auf das historische Werk Lingotto in Turin. Zahlreiche ovale Elemente im Innenraum, inspiriert durch die legendäre Teststrecke auf dem Dach des Lingotto-Werks, bringen dezente Nostalgie ins Cockpit.
Elektrifizierung – Der erste vollelektrische Panda?
Viele wissen es nicht: Schon 1990 gab es einen elektrischen Panda namens "Panda Elettra". Ausgestattet mit schweren Blei-Akkus, geringer Leistung und kurioserweise sogar mit Verbrenner-Elementen wie einem Heiztank, zeigte der erste E-Panda, wie weit der heutige Grande Panda gekommen ist. Der moderne Grande Panda Elettrico verfügt über einen leistungsstarken 83-kW-Elektromotor und einen 44-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Akku, der sich auch dank CCS-Ladetechnik zügig laden lässt.
Platz und Sicherheit – Größe mit Kompromissen
Der neue Grande Panda ist deutlich größer als der Ur-Panda (4,00 m statt 3,38 m Länge). Interessanterweise bietet der alte Panda im Innenraum fast ebenso viel Platz – allerdings auf Kosten jeglicher Sicherheitsstandards. Heutige Crash-Test-Anforderungen machen das Raumwunder von damals heute unmöglich, wodurch der Grande Panda im Verhältnis zu seiner Größe nicht wesentlich mehr nutzbaren Raum bietet, aber erheblich sicherer ist.
Ladepraxis – Innovatives Detail mit Vor- und Nachteilen
Der Grande Panda verzichtet zwar auf einen Frunk, bietet jedoch eine innovative Lösung: ein optional erhältliches, fest integriertes Spiralladekabel vorne, das zwar praktisch ist, aber die Ladeleistung auf 7,4 kW begrenzt.
Effizienzvergleich – Fortschritt klar sichtbar
Entgegen Stammtischmeinungen, wonach der leichte und schwächere Ur-Panda effizienter sei, zeigt sich klar, dass der neue Grande Panda, sowohl als Hybrid- als auch als vollelektrische Version, deutlich effizienter ist – trotz höherem Gewicht und besserer Leistung.
Komb. Werte gem. WLTP Grande Panda Elektro: Energieverbrauch. 16,8 kWh/100 km; CO₂-Emission 0 g/km; CO₂-Klasse: A
Komb. Werte gem. WLTP Grande Panda Hybrid: Kraftstoffverbrauch 5,1 l/100 km; CO₂-Emission 116–117 g/km; CO₂-Klasse: D