BMW 540i, Lexus GS 430, Mercedes E 430

Lexus, die Edelmarke von Toyota, startet wieder einen Angriff auf die deutsche Nobelklasse: Der neue Lexus GS 430 mit V8-Motor zielt in Größe, Preis und Leistung genau auf BMW 540i und Mercedes E 430.
Der Sturm aufs automobile Oberhaus, den die Japaner, allen voran die Toyota-Topmarke Lexus, in den USA mitbeachtlichem Erfolg inszeniert haben, bleibt in Europa nur ein laues Lüftchen.
In Deutschland, dem wichtigsten Euro-Markt für Automobile der gehobenen Klassen, bringt Lexus, trotz anerkannt guter Qualität der angebotenen Produkte, gegen das Establishment der einheimischen Premiumhersteller bisher kein Bein auf den Boden.
Doch die Konfrontation mit BMW und Mercedes verschärft sich. Mit dem neuen GS 430 hat Lexus erstmals eine Limousine im Programm, die exakt auf die achtzylindrigen Topmodelle von Fünfer-Reihe und E-Klasse zugeschnitten ist. Größe, Leistung und Preis von Lexus GS 430, BMW 540i und Mercedes E 430 sind nahezu deckungsgleich.
Genaues Studium der Preislisten macht aber klar, dass der Lexus zum Basispreis mehr bietet. Seine Ausstattung ist so umfangreich, dass die Liste der Optionen auf Navigationssys-tem, Schiebedach, Autotelefon und Metallic-Lack zusammenschmilzt.
Wer BMW oder Mercedes entsprechend ausstaffiert, zahlt deutlich mehr. Beim BMW werden, um nur wenige Beispiele zu nennen, 3100 Mark für die elektrische Sitzverstellung und mindestens 4010 Mark für Lederpolster fällig. Mercedes berechnet für die Sitzverstellung 2587 Mark und für Leder 3596 Mark. Und dann hat der Käufer noch kein dem Lexus entsprechendes Sound-System mit CD-Wechsler.
Die Kehrseite der Medaille: Eine weitgehende Individualisierung mit diversen Leder- und Holz-Spielarten sowie mit unterschiedlich gestylten Leichtmetallrädern ist nur bei den deutschen Herstellern möglich.
Funktionelle Mängel der Lexus-Karosserie lassen sich nicht übersehen: knapper Kopfraum im Fond, geringe Zuladung, in den Kofferraum ragende Scharniere, schwache, nur einstufige Sitzheizung und viele wie von einem Zufallsgenerator verstreute Bedienungsknöpfe. Gerade im letzten Punkt sind BMW und Mercedes besser, wenngleich auch hier nicht zu übersehen ist, dass die vielfach georderte Fülle von Luxusextras auch bei ihnenzu einer Komplizierung derBedienung beiträgt.
Überraschender ist es da schon, dass der Lexus auch qualitativ abfällt. Knisternde Karosserie- und erhöhte Windgeräusche deuten einen spürbaren Abstand zum BMW an und erst recht zum Mercedes, dessen sicht- und fühlbare Karosseriequalität klar die Spitze markiert.