Citroën Xsara 2.0 HDi, Fiat Brava 105 JTD, Peugeot 306 2.0 HDi

Immer mehr Dieselautos fahren technisch auf der gleichen Schiene – ihre Motoren arbeiten nach dem Common-Rail-Prinzip. Nun trifft der bereits etablierte Fiat Brava 105 JTD in der Kompaktklasse auf die neuen französischen Diesel Citroën Xsara 2.0 HDi und Peugot 306 2.0 HDi.
Den Zug ins Rollen brachte vor zwei Jahren Alfa Romeo mit dem ersten Common- Rail-Dieselmotor im Modell 156. Der Fiat.Konzern, zu dem auch Alfa gehört, darf damit von sich behaupten, ein Pionier auf dem Gebiet der Dieseltechnik zu sein.
In Fiats Kompaktmodellen Bravo und Brava debütierte der 1,9-Liter-JTD-Motor mit 105 PS im November letzten Jahres. Seit diesem Sommer kommt die Common-Rail-Technik unter dem Kürzel HDi auch bei den entsprechenden Varianten des französischen PSA-Konzerns, dem Citroën Xsara und dem kürzlich renovierten Peugeot 306, mit zwei Liter Hubraum und 90 PS zum Einsatz. Beim Common-Rail-Verfahren wird der Kraftstoff wie bei herkömmlichen Direkteinspritzern mit Verteilerpumpe zwar ebenfalls direkt in den Brennraum eingespritzt, aber Druckerzeugung und Einspritzung sind voneinander getrennt, was eine wesentlich flexiblere Gestaltung des Einspritz- und Verbrennungsablaufs ermöglicht. Eine separate Pumpe sorgt dafür, dass der Dieselkraftstoff in einer gemeinsamen Verteilerleitung (engl.: Common Rail) permanent unter hohem Druck vorgehalten wird. Elektromagnetisch gesteuerte Einspritzdüsen erlauben die bedarfsgerechte Wahl von Einspritzzeitpunkt und -menge.
Das ergibt hohe Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen und – durch die Voreinspritzung einer sehr geringen Menge Diesel – ein weiches Verbrennungsgeräusch. In dieser Disziplin liegen die in Citroën und Peugeot identischen, sehr laufruhigen HDi-Vierzylinder vorn. Für sich betrachtet bietet zwar auch der Fiat eine gute Laufkultur, die, wenn der Motor einmal warm gelaufen ist, nichts mehr mit dem Nageln alter Dieselantriebe gemeinsam hat, im direkten Vergleich mit seinen französischen Konkurrenten stören aber Brummgeräusche bei höheren Drehzahlen das akustische Empfinden der Insassen. Xsara und 306 haben zwar fast genau zwei Liter Hubraum, leisten aber 15 PS weniger als der Brava, dessen 1,9-Liter- Motor nur die Euro-2-Abgasnorm erfüllt (HDi: D3). Beim Drehmoment liegen die französischen Kompakten aber wieder knapp vorn – 205 Newtonmeter zu 200. Allerdings erreicht das JTD-Triebwerk sein Maximum bereits bei 1500/min, die beiden HDi müssen dafür 400 Touren höher drehen. Vom Leistungsplus des Fiat ist subjektiv nicht viel zu spüren. Er beschleunigt mit 11,7 Sekunden zwar knapp eine Sekunde schneller aus dem Stand auf 100 km/h als Citroën und Peugeot (12,5 Sekunden), dafür verliert der Brava JTD aber rund zwei Sekunden bei der Elastizitätsmessung von 80 auf 120 km/h auf den auch gefühlsmäßig sehr durchzugsstarken Citroën Xsara HDi.
Nur im oberen Drehzahlbereich reagiert der drehfreudigere Fiat.Motor spontaner auf Gaspedalbefehle als die jenseits von 3500/min etwas träge wirkenden HDi-Aggregate in Citroën Xsara und Peugeot 306 Grund dafür ist die lange Übersetzung des fünften Ganges im Fiat. Durch einen relativ großen Drehzahlsprung vom vierten in den fünften Gang passt auch der Anschluss nicht optimal.
Die Getriebe von Peugeot und Citroën weisen nicht nur die bessere Abstufung auf, sie lassen sich auch exakter schalten als die hakelige Kraftübertragung im Brava. Im Verbrauch liegen die drei Testkandidaten mit 6,4 (Fiat), 6,5 (Peugeot) und 6,6 L/100 km (Citroën) so dicht beieinander, dass sie die gleiche Punktzahl verdient haben. Angesichts der gebotenen Fahrleistungen demonstrieren diese Werte wieder einmal eindrucksvoll, dass Common- Rail-Diesel sehr effizient mit dem Kraftstoff umgehen, zumal mit jedem der drei durchaus Verbräuche um fünf L/100 km realisierbar sind.