Lotus Elise 111R im Test
Das Murren hat Gehör gefunden: Mit dem Elise 111R verabschiedet Lotus sich bei den Topmodellen von den Rover-K-Motoren. Für das 192 PS-Aggregat des sportlichsten Roadsters und des neuen Exige zeichnet Toyota verantwortlich
Nicht, dass wir uns missverstehen: Wer sich mit dem Lotus Elise 111R auf dem Kleinen Kurs bewegt, tut dies auf hohem Niveau. Aber es wäre noch mehr drin gewesen. Den Sieg vor dem Referenzauto, dem Opel Speedster Turbo, hat sich der Brite mit 1.16,5 Minuten zwar gesichert, im Grunde bleibt der Lotus jedoch gleichfalls unter seinen Möglichkeiten. Auch die Gründe sind dieselben. Der britische Roadster schiebt – ebenso wie der deutsche – kurveneingangs über die Vorderräder. Das Heck kommt erst bei Gaswegnahme. Dieses indefinite Fahrverhalten kostet doppelt Zeit: Zeit, um sich darauf einzustellen – und Zeit auf der Uhr.
Er trägt das Herz eines anderen – eines Japaners zumal – und ist doch so typisch und britisch wie eh und je. Die Ingenieure in Hethel haben ihre Aufgabe gut gelöst. Dass der Lotus Elise 111R aufgrund einiger Detail-Verbesserungen an Gewicht zugelegt hat, fällt wegen des spürbar potenteren Motors nicht weiter auf. Der 1,8-Liter-Sauger ist elastischer als die Rover-K-Triebwerke und erfüllt die Euro-4-Abgasnorm. Auch anderweitig hat bei Lotus die Neuzeit Einzug gehalten. Der 111R kann als erster Elise überhaupt auf die segensreiche Wirkung des ABS vertrauen. Das sportiv abgestimmte System greift vergleichsweise spät und sorgt insbesondere bei warmer Bremse für sehr gute Verzögerungswerte.