Lange Tradition: Der 4,4-Liter-V8 mit 608 PS ist das erste Alpina-Organ mit Twin-Scroll-Technologie, was sich in Gestalt eines nahtlosen Gasansatzes auszahlt.
Binnen 137 Metern ist Tempo 200 gekillt – und nur damit wir uns verstehen, das ist das Niveau eines sportbereiften, gut 500 Kilo leichteren BMW M4 GTS. Ausrufezeichen!
Kurz gesprungen: Ein Vollwert-RS durfte der A8 aus modellphilosophischen Gründen nicht sein, was man vor allem dem Fahrwerk anmerkt. Es ist zu ruppig für große Gefühle und zu weich für den ganz großen Sport.
Eigens entwickelte Turbolader mit strömungsoptimiertem Twin-Scroll-Gehäuse, ein Hochleistungs-Kühlsystem, 1,4 bar Ladedruck, Mahle-Kolben und eine Edelstahl-Abgasanlage mit reduziertem Gegendruck, die sich auch in dieser Klasse vierflutig durch die Heckschürze recken darf.
Im Grunde ist die Plus-Version nichts anderes als ein Kompromiss aus den Absichten der Sport-GmbH einerseits und den Vorgaben der Mutter-AG andererseits, wonach ein reinrassiger RS-Ableger nicht mit der Modellphilosophie des Flaggschiffs vereinbar sei.
Dementsprechend mittelwegig wirkt das Ergebnis stellenweise. Okay, dass man ihm keinen Diffusor in den Hintern spreizen wollte, ist angesichts seiner eher nadel- als renngestreiften Klientel ebenso nachvollziehbar wie die diskrete Dramatisierung der Frontmaske.
Auf das ganze wilde Zeugs wie den vollautonomen Parkassistenten verzichtet Alpina aktuell. Die Lautstärke des Infotainments lässt sich sowohl wie früher über einen Drehregler verstellen, als auch ganz progressiv per Gesten-Scan, indem man mit dem Zeigefinger Kringel in die Luft malt – rechtsrum für lauter, linksrum für leiser.