Im Vergleichstest treten drei offene Versionen aus Premiumhause gegen einander an. Audi, BMW und Mercedes schicken ihre Cabrios der oberen Mittelklasse ins Duell. Wir haben getestet und zeigen wer am Ende überzeugt.
Mit an Bord ist das neue Mercedes E-Klasse Cabrio der Baureihe A238. Er tritt gegen BMW 440i Cabrio und Audi S5 Cabrio an. Alle drei Kontrahenten besitzen jeweils über 300 PS.
Hier ist der Scheibenwindabweiser Aircap (821 Euro Aufpreis) deutlich erkennbar. Per Knopfdruck fährt dieses Lamellenmodul aus dem Frontscheibenrahmen. Seinen Zweck erfüllt dieser Windabweiser allemal.
Das E 400 Cabrio kombiniert Mercedes serienmäßig mit dem Allradantrieb. Durch die optinal verfügbare Lurftfederung Air Body Control herrscht hervorragender Federungskomfort. Unter anderem durch die Möglichkeit die Federhärte einzustellen.
Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die das neue E-Klasse Cabrio in den Abmessungen deutlich gewachsen. Überwiegend zu Gunsten der Passagiere im Fond. Das Cabrio ist um zwölf Zentimeter länger und um sieben Zentimeter breiter geworden.
Die technischen Daten des Audi S5 und des E-Klasse Cabrios ähneln sich zwar, trotzdem sind beide in puncto Fahrverhalten komplett unterschiedlich. Das Sportdifferenzial mit Torque Vectoring an der Hinterachse macht den S5 extrem agil.
Der brüllende Sound und die 354 Pferdestärken sorgen für enormen Fahrspass und lassen den Audi in 5,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100 maschieren. Damit ist er schnellster in dieser Runde.
Der dritte in der Runde ist der BMW 440i. Er fährt sich gelassener als der hyperaktive Audi und dennoch schafft er die besten Fahrdynamikzeiten in diesem Vergleichstest.
Seit 2012 ist der 3er, der die Basis des gelifteten 4er bildet, auf dem Markt. Unsere Testversion des 4er Cabrios ist jedoch alles andere als alt und ein überaus würdiger Konkurrent.
Straff eng und zackig: Auch als Cabrio bleibt der 440i ein typischer BMW. Kurven meistert der Münchner souverän und er hat zugleich den niedrigsten Testverbrauch - 10,2 Liter benötigt er auf 100 km.
Auf dem diesjährigen Genfer Autosalon hatte das neue E-Klasse Cabrio der Baureihe A238 Premiere. Nicht nur das Exterieur hat sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich verändert, auch im Innenraum hat sich einiges getan. Ob der E 400 an der Konkurrenz vorbeizieht wird sich zeigen.
Luxuscockpit in eigenwilliger Farbkombination: In Sachen Komfort setzt sich das E-Klasse Cabrio von der Konkurrenz ab. Zwei 12,3-Zoll große Touchbildschirme unter einer durchgängigen Glasscheibe bilden das Zentrum im Innenraum. Jeoch erschweren fummelige Touchfelder am Lenkrad die Bedienung.
Durch die vergrößerten Abmessungen ist das Raumangebot im Fond hervorragend für Cabrioverhältnisse. Viel Platz und eine umklappbare Rückbank samt Durchlade verleihen dem E 400 einen großräumigen Charakter.
Auch bei offenem Dach bleibt ein akzeptables Kofferraumvolumen von 310 Litern übrig. Im geschlossenen Zustand kommt die E-Klasse sogar auf 385 Liter. Das ist der Bestwert in dieser Runde.
Der Dreiliter-V6-Benziner leistet 333 PS und kommt mit Neungangautomatik. Ein 66 Liter Tank versorgt den Motor mit ausreichen Kraftstoff und bringt das Fahrzeug auf eine Reichweite von 600 km.
Im Innenraum sorgen insgesamt drei Windschotts für angenehme Verhältnisse während der Fahrt mit offenem Verdeck. Eines davon ist der Windschott hinter der Rückbank welcher die Mitfahrer vor Sturmböen bewahrt.
Nicht ganz so luxuriös wie der Innenraum des Mercedes, aber dennoch den Anprüchen der Premiumkundschaft bei Weitem genügend. Bis das Virtual Cockpit alle gewünschten Informationen anzeigt, ist jedoch viel Fummelei an der Lenkradfernbedienung nötig.
Auch der Audi kann in Sachen Platzangebot überzeugen. Für ein Cabrio fällt die Rückbank mit langer Beinauflage geradezu bequem aus. Auch hier ist die umklappbare Sitzbank mit Durchlade vorhanden.
Im Vergleich zur Konkurrenz aus München und Stuttgart verzeichnet der S5 bei geöffnetem Dach die geringsten Kofferraumvolumeneinbusen. Offen überzeugt der Audi mit 320 Litern. Das sind genau 100 Liter mehr als der BMW 440i.
In diesem Duell bildet der Audi mit 354 PS die Leistungsspitze. Der Motor ist drehfreudig, klangstark und wuchtig wie ein Turbodiesel: Der V6 vermittelt Fahrer und Copilot einfach nur Begeisterung.
Mit seinen analogen Instrumenten wirkt der BMW im Innenraum weniger futuristisch als die Konkurrenz. Dafür lässt er sich am leichtesten bedienen. Mit im Equipment ist der 8,8-Zoll-LCD-Farbdisplay.
Die Rückbank im 4er BMW ist Erwachsenen nur auf kurzen Strecken zumutbar. Da das Windschott hinter der Rückbank lagert, ist die Durchlade blockiert. Allgemein muss sich der BMW in Sachen Raumangebot der Konkurrenz geschlagen geben.
Zusammengeklappt lässt das Dach nicht mehr viel vom Kofferraum übrig. Lediglich ein Volumen von 220 Litern stehen den Besitzern zum Beladen zur Verfügung. Die Öffnung zum Beladen ist des Weiteren extrem schmal und erschwert den Beladevorgang.
BMW-Reihensechszylinder: Trotz der geringsten Motorleistung in diesem Duell, beschleunigt der laufruhige, klangstarke und vergleichsweise sparsame Dreiliter-Turbo den 4er mit beeindruckender Wucht. Die Pylonengasse nimmt er in dieser Runde am schnellsten.
In puncto Verdeck kann der BMW punkten. Er kommt als Einziger mit Klapp-Hardtop, schirmt Außengeräusche hervorragend ab und ist übersichtlicher. Die Stoffverdecke der Konkurrenz lassen sich bis zu einer Geschwindikeit von 50 km/h öffnen (beim 4er sind es 18 km/h).
In der Gesamtwertung kann der 4er jedoch nicht mit der Konkurrenz aus Stuttgart und Ingolstadt mithalten. Somit landet der BMW auf dem dritten Platz. Erster wird der E 400. Er überzeugt durch Komfort, Platzangebot und Qualität. Lediglich der hohe Grundpreis von über 70.000 Euro wirkt sich negativ aus. Souverän belegt der agile Audi S5 den zweiten Platz.