Der GTI ist seit jeher der Altmeister der sportlichen Kompakten.
Aber auch die anderen Hersteller habe Modelle in diesem Segment im
Angebot und benötigen dafür nicht einmal ein besonderes
Sportmodell.
Beim Grundpreis fährt der GTI deutlich davon. Er ist mit 31.325
Euro deutlich günstiger als die Konkurrenz. Verfolgt wird er vom
38.990 Euro teuren V40 Inscription. Für den BMW 125i in der
M-Sport-Ausstattung sind 40.000 Euro fällig und die A 250 4Matic
Sport ist mit 41.370 Euro das teuerste Fahrzeug im Test.
Das Adaptivfahrwerk verbindet Agilität mit erstaunlichem
Komfort. Dank elektronischer Differenzialsperre ist das
Herausbeschleunigen aus Kurven mit dem überaus leistungsfreudigen
Turbo-Vierzylinder kein Problem. Zudem agiert die Lenkung präzise
und gefühlvoll. Und das Schönste: bei unserem Testwagen war dieses
Paket an ein manuelles Sechsgangetriebe gekoppelt.
Der GTI ist ein Dynamiker mit Alltagsnutzen, bei sportlicher
Fahrt kann der Verbrauch allerdings auch mal in den zweistelligen
Bereich rutschen. Im Durchschnitt konsumiert der GTI 8,9 Liter
Super auf 100 Kilometern.
Alle Testwagen waren mit einem 2,0-Liter-Turbo unterwegs. Der
des GTI leistet 230 PS und 350 Newtonmeter. Den Standardsprint
absolviert der Wolfsburger in 6,7 Sekunden. Maximal sind 250 km/h
möglich.
Volle Flexibilität bei den Anzeigen gibt's natürlich auch im
GTI. Die digitale Anzeige ist besser ablesbar als so manches
Rundinstrument und bietet zudem eine perfekte Integration der
Navikarten, stören aber etwas die GTI-Nostalgie.
Der BMW ist trotz seines Alleinstellungsmerkmal Hinterradantrieb
kein Dynamikwunder. Anders als es die Markenphilosophie erwarten
lässt, agiert der 1er nicht sonderlich agil und leichtfüßig. Auch
beim Geradeauslauf auf der Autobahn kann er nicht punkten.
Auch wenn unter der langen Haube kein Sechszylinder verbaut ist,
entpuppt sich der Vierzylinder zumindest nicht als Spaßbremse.
Dieser konsumiert durchschnittlich 8,7 Liter auf 100
Kilometern.
Der heckgetriebene 125i leistet 224 PS. Das Drehmoment fällt mit
310 Newtonmetern etwas mager aus. Dafür kann er mit 6,5 Sekunden
für den Standardsprint punkten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei
243 km/h.
Das man etwas beengt sitzt, macht der BMW mit tollen und
packenden Sportsitzen, sowie auf Anhieb eingängiger Bedienung
wieder wett. Im Zuge eines kleinen Facelifts wurde der Innenraum
des 1er noch einmal etwas überarbeitet, weshalb das Cockpit unseres
Testwagens nicht mehr ganz dem aktuellen Stand entspricht.
Trotz beengtem Raum für die Fahrgäste belegt der 1er beim
Ladevolumen Platz zwei nach dem Golf. 360 Liter können eingeladen
werden, wird umgeklappt sogar 1.200 Liter.
Der A 250 4Matic ist das Gegenstück zum Golf. Er zeigt starke
Emotionen statt universeller Talente. Der Mercedes entpuppt sich
als Dynamiker mit animierendem Handling.
Kombiniert wird das sportliche Handling mit einem gut
abgestimmten ESP. Der Allradantrieb 4Matic ist zwar optional und
teuer, sorgt dafür aber auch für ein Plus an Traktion und
Stabilität. Abstriche muss man bei der eigentlichen Kerntugend von
Mercedes, dem Komfort, machen.
Emotionen und Fahrspaß wollen bezahlt werden. Beim Verbrauch
muss sich der A 250 geschlagen geben. Durchschnittlich 9,2 Liter
flossen auf 100 Kilometern in die vier Brennräume.
Das Sportpaket verhilft dem A 250 zu sieben Zusatz-PS. Damit
bringt es der Motor auf 218 PS und 350 Newtonmeter. Obwohl er der
leistungsmäßig schwächste Testkandidat ist, schafft es der A 250
dank Vierradantrieb den Titel des Standardsprintmeisters zu
ergattern. 6,2 Sekunden vergehen bis zum Erreichen des
Landstraßentempos. Maximal rennt der Schwabe 240 km/h.
Schon die Ausströmer im Cockpit signalisieren: Im A 250 geht es
rund. Fahrer und Beifahrer dürfen auf Sitzen mit integrierten
Kopfstützen Platz nehmen. Die geben zwar viel Halt in schnellen
Kurven, nehmen aber den Hinterbänkler Luft und Licht.
Der Mercedes gibt sich sportlich, auch bei den Anzeigen. Die
tief versenkten, analogen Rundinstrumente fordern allerdings etwas
Konzentration beim Ablesen.
Richtig groß ist der Kofferraum nicht und zudem die Ladeluke
etwas klein. Mit 341 bzw. 1.157 Litern ist der Laderaum aber immer
noch größer als der des Volvos.
Die 245 PS des Volvo schlummern unter einer nüchternen
Plastikabdeckung. Beim Drehmoment liegt der Schwede mit 350
Newtonmetern auf demselben Niveau wie Mercedes und VW. Den Sprint
auf Landstraßentempo erledigt der V40 in 6,7 Sekunden. Die
Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h.
Sportlicher Flair kommt auch im Innenraum nicht auf. Im
Gegenteil hier geht es eher gediegen und entspannt zu. Die großen
und bequemen Sitze passen zum feinen Interieur. Der kleine
Navibildschirm ist etwas veraltet.
Viel Platz für Gepäck bietet der Volvo nicht, für die meisten
dürfte es aber reichen. 324 Liter passen rein ins Gepäckabteil. Bei
umgeklappter Lehne der Rücksitzbank sind es immerhin 1.021
Liter.
Gegen eine derart geschliffene Komposition aus hohem
Alltagsnutzen, spielerischer Agilität und bestem Komfort haben die
drei Rivalen keine Chance. Am nächsten kommen noch BMW und Mercedes
dem GTI-Ideal, während der Volvo trotz ähnlichem Konzept mit
Dynamik wenig im Sinn hat. Doch obwohl er hier Letzter wird, ist er
keinesfalls ein Verlierer.