Beeindruckend: Diese S-Klasse wurde vor 40 Jahren für die
nächsten 40 Jahre gebaut. Seit 1977 hat sie viel von der Welt
gesehen und daher auch schon 645.453 Kilometer in den
Stahlknochen.
Geschwindigkeitskontrollen gibt es in Deutschland seit 1959.
Dieser stationäre Blitzer bekommt legendäre Autos wie den Mercedes
450 SEL wohl eher selten zu Gesicht.
Messungen von auto motor und sport aus dem Jahr 1975 ergaben
eine Höchstgeschwindigkeit von 234 km/h und einen Testverbrauch von
23,2 Liter auf 100 Kilometer.
1976 führte die Bundesrepublik Deutschland die allgemeine
Gurtpflicht ein. Also musste auch der SEL entsprechend ausgerüstet
werden. Ausschlaggebend waren die Zahlen, 1970 lag die Zahl der
Verkehrstoten jährlich bei 19.200.
Erstmalig waren die Scheinwerfer horizontal ausgelegt, ein
deutlicher Bruch mit den Vorgängermodellen. Der Grill war breiter
als hoch, diese Design-Merkmal findet sich bis heute bei
Mercedes-Modellen wieder.
In der viereinhalbjährigen Produktionszeit liefen 7.380
Fahrzeuge vom Band. 1975 betrug der Grundpreis dieses
Spitzenmodells der V 116-Baureihe 69.930 DM,was einer heutigen
Kaufkraft von etwa 93.138 Euro entspricht.
Automobilhistoriker bezeichnete den 450 als einen „Meilenstein
in der Geschichte des Hauses Mercedes-Benz“. Sowohl stilistisch als
auch technisch absolute Weltklasse.
Die Nennleistung des 450 SEL 6.9 beträgt 286 PS, das maximale
Drehmoment beträgt 56 mkg bei 3.000/min. Über ein Drehzahlband von
1.000 bis 4.200 Umdrehungen fällt das Drehmoment nicht unter 50
mkg.
1975 ist der Mercedes 450 SEL eines der schnellsten
Verkehrsmittel, lange vor ICE und Billigflügen. Der 6.9 ist fünf
Monate auf dem Markt, als am 21. Januar 1976 die Concorde zum
ersten Linienflug startet. Man nennt sie die „Königin der Lüfte“.
Der 450 SEL ist die Concorde der Straße.
Vor 40 Jahren und 1047 Heften kürten wir den Mercedes 450 SEL
6.9 zum besten Auto der Welt. An dieser Meinung hat sich nicht viel
geändert. Ein Auto, zu dessen Rolle im Gestern es im digitalen
Heute keine Analogien mehr gibt.