
Laut VW ist der ID.4 die vielseitigere Alternative zum ID.3 und ein Elektroauto für die ganze Familie. Ob er wirklich zum Universaltalent taugt, zeigt der Vergleich mit Hyundai Kona Elektro und Mercedes EQA.
Laut VW ist der ID.4 die vielseitigere Alternative zum ID.3 und ein Elektroauto für die ganze Familie. Ob er wirklich zum Universaltalent taugt, zeigt der Vergleich mit Hyundai Kona Elektro und Mercedes EQA.
2.153 Kilo bringt der ID.4 auf die Waage. Damit ist der kürzere Kona 423 Kilogramm leichter! Entsprechend satt liegt der VW auf der Straße, während der Hyundai mehr wankt. Der EQA wiegt 1.980 Kilogramm.
Keine Frage – der VW ID.4 ist eine wuchtige Erscheinung. Nicht nur aufgrund seiner Masse, auch das Design sticht heraus.
Zu den Vorzügen des ID.4 zählt der Federungskomfort. Dabei wankt der schwere Wolfburger nicht durch Kurven und fängt lange Wellen so sorgsam ein, als säße man in einem luftgefederten Touareg.
Tasten beim ID.4? Auf ein Minimum reduziert und teils unsinnig platziert. Hinzu kommt die rudimentäre Instrumententafel mit ihren wenig informativen Anzeigen und die gelegentlich gar nicht reagierenden Touchtasten (etwa für die Fahrmodi).
Die AGR-Sitze sind nicht nur top, sondern ein deutlicher Qualitätssprung im Vergleich zum ID.3.
Die Kartendarstellung gefällt, die sensitive Bedienleiste unterhalb der Klimaregler nervt.
Zu den Vorzügen des ID.4 zählt sein üppiges Platzangebot im Fond ...
... und der große Laderaum mit Durchlade.
Großes Bodenfach beim ID.4 für Ladekabel und Sicherheitstrennnetz.
18 Minuten Ladezeit an einer Schnellladestation reichen dem VW für eine 150 km lange Tour. Als Einziger kann er mit maximal 125 kW Ladeleistung dienen. EQA und Kona Elektro belassen es bei 100 Kilowatt.
Eine ordentliche Portion Fahrspaß kommt beim ID.4 dadurch auf, dass der Motor seine Kraft an die Hinterachse schickt.
Der ID.4 überzeugt vor allem mit viel Platz, gutem Komfort und hoher Sicherheit. Die mäßige Qualität und Bedienung passen jedoch nicht zum selbstbewussten Preisniveau.
Der Mercedes EQA unterscheidet sich vom seinem Plattformspender GLA nur dezent an Front und Heck.
Als Antriebsquelle dient ein Asynchronmotor mit 140 kW, der es auf 375 Nm bringt. Trotzdem hält sich das Spurtvermögen in Grenzen.
Im täglichen Umgang ist der EQA so einfach wie jeder andere Mercedes. Tasten? Sowieso. Dazu das ausgereifte MBUX-Infotainment und eine feine Einrichtung beim EQA. Rosé gefärbte Düsen? Geschmackssache.
Gemütliche Komfortsitze mit manuell neigungsverstellbarer Sitzfläche beim EQA.
Mit wenigen Klicks zeigt der brillante Touchscreen die wichtigsten Elektro-Daten an.
Die Schaltwippen steuern beim EQA die Rekuperation.
Die Bedienung des Infotainmentsystems erfolgt über das Touchpad oder auch per Sprachsteuerung.
Die hinteren Passagiere hätten beim EQA eine bequemere Sitzposition verdient.
Eng, aber geht: Das Ladekabel passt gerade so in das Unterbodenfach.
257 Kilometer schafft der EQA mit einer vollen Batterie im Testbetrieb. Der Verbrauch liegt bei hohen 28,0 kWh/ 100 km. Dabei ist der Mercedes kaum flotter als der schwere ID.4, der im Schnitt 3,5 kWh weniger konsumiert.
Im Vergleich zum ID.4 legt sich der Stuttgarter auf der Teststrecke in Lahr vehementer ins Zeug – sowohl in puncto Längs- wie Querdynamik.
Etwas größer und sparsamer und der komfortable EQA hätte das Zeug zum Sieger. Besonders bei Qualität und Bedienung liegt er klar vorn.
Lediglich 1,7 Tonnen schwer, aber ebenso leistungsstark wie der VW, flitzt der elektrische Hyundai Kona in weniger als sieben Sekunden auf 100 km/h und erreicht den Topspeed seiner Kontrahenten (160 km/h) deutlich früher.
Tasten? Jede Menge. Plus solide Drehregler für Radio und Kartenzoom. Entsprechend leicht fällt die Bedienung. Eher mau: die Materialqualität.
Die Federung beim Kona ist straff, Querfugen und kurze Wellen dringen kaum gemindert zu den Insassen vor, und auf der Autobahn vereinen sich deutliche Abrollgeräusche mit leicht vibrierenden Vorderrädern.
Sehr gelungen beim Kona: Mix aus Touchscreen mit Drehreglern ...
... und beschrifteten Tasten. Mehr softe Kunststoffe, Sorgfalt bei der Fertigung und Feinschliff im Detail wäre trotzdem wünschenswert.
Im eng geschnittenen Fond des deutlich kompakteren Kona mangelt es an Kopffreiheit und an Beinauflage.
Angesichts der kompakten Abmessungen fällt auch der Kofferraum mit 332 bis 1.114 Litern Volumen recht klein aus. Platz für das Kabel? Nur im Fach unter dem Styropor-Einsatz unter dem Ladeboden.
Die Ladedosen mit einfacher Abdeckung sitzen in der Front und sind beleuchtet.
Platz 5: Der Hyundai Kona Elektro mit 32.491 Förderanträgen.
Leicht, schnell und immer für eine Überraschung gut. Der Kona Elektro bietet viel, passt aber nur, wenn man wenig Wert auf Komfort und viel Platz legt.
Alle drei Kandidaten warten mit speziellen Lichtsignaturen und den üblichen Typ-2-Ladekabeln auf.
Für die Fotoproduktion nutzen wir den spektakulären Busbahnhof in Pforzheim. Herzlichen Dank.