Seit dem Facelift bietet Ford den Mondeo Turnier erstmals auch mit Hybridantrieb an. Im Antriebsvergleich stellt er sich dem turbogeladenen Insignia und dem Mazda 6 mit Saugmotor.
Der noch relativ junge Insignia ist nicht nur geräumiger, sondern mit 1.536 Kilogramm Leergewicht auch leichter und mit 200 PS stärker als die Konkurrenz.
Dies spiegelt sich vorallem in den Fahrleistungen wieder. Nach leichtem Zögern legt sich der vibrationsarme Turbo-Motor umso kräftiger ins Zeug, packt oberhalb von 3.500 Touren noch mal eine Schippe drauf und dreht freudig weiter.
Tadellos zudem die präzise, nicht zu leichtgängige Lenkung, mit der sich der spurstabile Opel entspannt dirigieren lässt. Lediglich der Fahrkomfort könnte etwas besser sein, denn Querfugen und kleinere Straßenschäden versetzen den Insignia in heftige Turbulenzen.
Mit dem turbo- und partikelfilterlosen Saugbenziner muss man sich erstmal anfreunden, denn sein maximales Drehmoment von immerhin 258 Nm steht erst bei 4000/min an.
64,9 Meter benötigt der kompakteste Kombi für eine Vollbremsung aus 130 km/h mit warmer Bremsanlage. Sowohl Mondeo als auch Insignia kommen viel früher zum Stehen.
Fahrfreude kommt beim Mazda neben seinem drehfreudigen Motor wenig auf: Es hapert an Federungskomfort, einer sauber ansprechenden Lenkung und das ESP bremst bei flotterer Fahrt extrem früh ein.
Nur wer seinem 6er Sports-Line das teure Plus-Paket (3.650 Euro) gönnt, erhält einen so nobel eingerichteten Mazda: Reichlich Nappaleder, Holz und allerlei chromsatinierte Regler und Düsen verhelfen dem ohnehin gut verarbeiteten Interieur.
Der neue Mondeo Hybrid kombiniert einen hoch verdichteten Zweiliter-Saugbenziner mit 140 PS mit einem kleinen E-Motor und einer Lithium-Ionen-Batterie, welche im Kofferraum Platz findet.
Diese zusätzliche Technik sorgt zwar für das mit Abstand höchste Leergewicht (1.707 Kilogramm), dafür schluckt der Ford im Test mit 8,1 Litern knapp am wenigsten.
Selbst ohne Adaptivdämpfer, die für den Hybrid nicht zu haben sind, bleibt der Kombi auf schlechten Straßen ruhig, nimmt Querfugen gekonnt die Spitzen und schwingt auf Wellen kaum nach.
Im Verbund mit der feinfühligen und rückmeldungsstarken Lenkung ist der Mondeo ein sehr kommoder Reisewagen, der flott genommene Kurven neutral und sicher durcheilt.
Während der linke Monitor über Füllstände, Verbräuche, Kilometerstand, den Wechsel zwischen E-Motor und Verbrenner, Rekuperation und Motorleistung informiert, ist die Anzeige des Tempolimits sehr versteckt.
Am Ende kann der Mondeo mit seinem aufwendigen Hybrid-System nicht richtig überzeugen. Der Opel liegt dagegen in nahezu allen Eigenschaftswertungen vorne und ist zudem mit Abstand der Günstigste.