Einem Leergewicht von 1.370 Kilo steht eine Leistung von 598 PS gegenüber. Das daraus resultierende Leistungsgewicht von 2,3 Kilo pro PS ist Terrain von Pagani Zonda F oder Ferrari F12 Berlinetta.
Einer der Gründe dafür: Die Maschine aus dem großen Bruder M4 GTS, dem er auch optisch nachempfunden ist. In der Serie leistet der S55-Motor 500 PS, im Lightweight M2 natürlich mehr.
Nicht nur das Aggregat, sondern beispielsweise auch das Dach stammt vom M4 GTS. Natürlich nicht direkt, denn das wäre ja zu groß. Es wurde ein Muster abgenommen und verkleinert in Carbon nachgebacken.
Anders das Cockpit - eine der größten Herausforderungen beim Umbau. Die M4 GTS- Schaltzentrale dehnt sich drei Zentimeter pro Seite weiter nach außen. Deshalb wurde in den Türen eine extra Mulde geformt.
Das C in CSR steht wenig überrauschend für "Carbon". Das Dach, die Heckklappe, die Motorhaube, der Spoiler, der Heckdiffusor und die Fußraumwanne sind nur einige Beispiele für verbaute Kohlefaser-Teile.
Entsprechend gut schiebt der Lightweight M2 voran. Einen konkreten 0-100-Wert nennt der Tuner nicht, aber die 4,5 Sekunden des Serienmodells sollten deutlich geschlagen sein.
Wir messen das dann gerne mal auf einer abgesperrten Strecke nach. Mit trockenem Asphalt. Denn dank seiner Cup-Bereifung ist das Fahren auf feuchten Straßen nicht ohne.
737 Newtonmeter Drehmoment wirft der CSR auf die Hinterräder. Traktion bei Nässe bleibt da ein unerfüllter Wunsch, auch wenn ein Drexler Sperrdifferenzial bei der Kraftverteilung hilft.
Der Titankäfig, der die Rückbank verdrängt hat, lässt sich optional bis nach vorne ziehen. Die Streben fügen sich dann in die Mulden der Türverkleidung ein.
Ebenso die Mittelkonsole. Ein weiterer Vorteil der M4 GTS.Technik ist übrigens, dass sich Lenkung, Schaltzeiten und DSC individuell einstellen und abspeichern lassen.
Natürlich hat der getunte M2 auch die 7-Gang-Doppelkupplung vom großen Bruder übernommen. Und die quittiert ein Herunterschalten stets mit wütendem Zischen und Grollen.
Der Lightweight M2 dreht so geradewegs auf die 7.000 zu, dass man meinen könnte einen Sauger durchzufeuern. Nur manchmal dringt das Turbozischeln durch die Geräuschkulisse bis ans Ohr des Fahrers.
Eine Lenkung, die so direkt arbeitet, findet man selten. Auf schlechten Straßen ist das anstrengend, weil sie schnell verzieht, aber auf gutem Asphalt ein Traum.
Zusammen mit dem sehr straffen Bilstein-Clubsport-Fahrwerk folgt der CSR biestig Wellen und Spurrillen. Es wird deutlich: Eigentlich ist er auf der Rennstrecke zuhause.
Daraus macht er ja aber auch optisch duraus kein Geheimnis. Jede Menge Aerodynamik-Anbauteile verraten auf den ersten Blick die sportlichen Ambitionen.
Nicht nur die Optik, sondern auch die Akustik macht keine Geheimnisse. Die vierflutige Abgasanlage sorgt für ein Klang-Spektakel, dass einem die Trommelfelle schwingen.
Die Abgasanlage ist von Lightweight selbst angefertigt. Bei offenen Klappen bricht wahrlich eine Hölle los, die den Biturbo-Reihensechszylinder sehr treffend illustriert.
Alles in allem ist der Lightweight BWM M2 CSR also ordentlich auf Krawall gebürstet. Diesem Druck sollte man am Steuer allerdings gewachsen sein, denn der Wagen fordert seinen Piloten.
Auf öffentlichen (und nassen) Straßen ist natürlich keine abartige Raserei zu veranstalten. Doch auch im Rahmen der Straßenverkehrsordnung lässt der gemotzte BMW durchblicken, dass er noch Reserven hat.
Zackig in die Kurve, aber bloß vorsichtig mit dem Gas. Schon der Serien-M2 verfügt über ein sehr agiles Heck, doch hier ist dank Mehrleistung und Gewichtsreduktion der Haftungsabriss stets ein Stückchen näher.
Die Ähnlichkeit zum vielfachen Organspender M4 GTS ist unverkennbar. Fünf bis sieben Stück will der Tuner davon bauen. Im Spätjahr soll außerdem noch ein weiteres Fahrzeug auf M2-Basis vorgestellt werden.
Doch das Vorbild in Sachen Dynamik und Leichtbau lieferte dieser E46 M3 CSL, der ebenfalls von Lightweight optimiert wurde. Alles in allem: Keine schlechten Gene für den M2 CSR.