Ein kompakter Allradler mit dem Handling eines Hecktrieblers –
zugegeben, das hört sich wieder schwer nach Marketing-Märchen an.
Das Unglaubliche: Ford hat es offensichtlich wahr gemacht. Erste
Eindrücke eines Copiloten.
Das besondere am Ford Focus RS ist sein Allradantrieb. Das neue
GKN-System arbeitet über eine Power Transfer Unit (PTU), die bis zu
70 Prozent der Kraft an die Hinterachse durchdrückt.
Dort sitzen zwei Kupplungen, eine für jedes Rad, die sie dann
aufsplitten – je nach Fahrmodus und vollvariabel. Dadurch entsteht
der bekannte Torque-Vectoring-Effekt, also ein Eindrehimpuls in
Richtung Kurvenscheitel.
... Wie sich das Ding in Kurven windet und unter Last mit dem
Hintern drückt – kontrolliert, ausschweifend, anscheinend ganz wie
man will, im Drift-Modus mehr, im Track-Programm nicht mehr als
nötig.
Und das spielt insofern eine Rolle, da Ford offiziell nun auch
Semislicks anbietet. Michelin Pilot Sport Cup 2, um genau zu sein,
speziell aufgekochte, klar. Die bringen nicht nur im Sprint noch
mal ein paar Zehntel.
Der 2,3-Liter-Vierzylinder stammt grundsätzlich aus dem Mustang,
macht sich aber mit einem speziellen Twin-Scroll-Lader, einem
Alu-Zylinderkopf von Cosworth und einer gegendruckreduzierten
Klappen-Abgasanlage für den Ford Focus RS etwas frisch.
Eine Launch Control wurde im neuen Ford Focus RS trotzdem
installiert. Wie das geht? So: ESP ausschalten – komplett, der
Focus RS gestattet das. Dann Vollgas, jetzt regelt der Vierzylinder
die Drehzahl bei 5.000/min ein, Kupplung fliegen lassen, die
Schaltbefehle befolgen, und ab geht die Lutzi.