Tradition gegen Zukunft: Zweimal Porsche Panamera, einmal
Panamera 4S und einmal Panamera 4 E-Hybrid. Wir haben die zwei
Gewächse aus dem Hause Porsche im direkten Vergleich getestet. Das
Ergebnis spricht für sich.
Der 4 E-Hybrid braucht 2,2 Liter Super Plus und 18,5 kWh/100 km.
Das ergibt einen CO2-Ausstoß im Test von 155 g/km. Sein Kontrahent
hingegen benötigt 8,5 Liter und kommt auf einen Ausstoß von 198 g
CO2/km. Beim Verbrauch werden die Unterschiede der beiden
Antriebsarten extrem verdeutlicht.
Optisch sind die zwei kaum zu unterscheiden. Lediglich die
farblich unterschiedlichen Bremsanlage sowie die der Schriftzug
"e-hybrid" geben Aufschluss darüber, dass sich der Antrieb der
beiden maßgeblich unterscheidet.
Die Luftfederung mit Adaptivdämpfung ist beim 4 E-Hybrid
serienmäßig (2.136 beim 4S). Trotz allem federt der Hybrid harscher
als sein konventioneller Kollege in der blauen Lackierung.
Reserviert für Elektrofahrzeuge: Der Ladevorgang des 4 E zieht
sich. An der normalen 230-Volt-Steckdose braucht der Porsche fast
sechs Stunden bis er voll geladen ist. Mit einer optionalen
Ladestation immer noch über dreieinhalb Stunden. Er besitzt einen
Tankinhalt von 80 Litern, das sind 5 Liter mehr als der 4S.
Porsche Panamera 4 E-Hybrid: V6-Benziner und E-Maschine bilden
zusammen mit dem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe und der
elektromechanischen Steuerelektronik einen harmonischen
Antriebsstrang. In der Stadt wirkt er noch
beschleunigungsgewaltiger aufgrund seiner 400 Nm aus dem Stand.
Somit kommt der Hybrid auf insgesamt 2.248 kg Leergewicht, bei
einer möglichen Zuladung von 462 kg. Das zusätzliche Gewicht macht
sich durchaus bemerkbar.
Neber dem zusätzlichem "E" am Ende des Nummernschilds
identifiziert der auffällige gelbe Bremssattel den Teilzeitstromer
als Fahrzeug mit moderner Antriebstechnologie. Hier steht er auf
21-Zöllern und kommt mit Stahlscheiben und nicht mit der
Keramikbremsanlage.
Mehr Gewicht und mehr PS: Der 4 E kommt mit 462 Pferdestärken
auf den Markt. Das sind 22 PS mehr als sein Gegenspieler mit
traditioneller Motorisierung.
Auch der Hybrid mit Plug-in-Technik überzeugt mit neuen stylisch
eingerichtetem und qualitativ hochwertig verarbeitetem Interieur.
Alle Hybrid-Sonderheiten sind im gelben Design gehalten - auch der
auffällige Drehzahlzeiger.
Am kleinen Drehrad am Lenkrad kann zwischen verschiedenen
Fahr-Modi gewählt werden. Durch Drehen des Reglers auf "H" schaltet
der Porsche auf den Hybridmodus. Ebenfalls vorhanden der Powerknopf
für Sofortleistung.
Rechts vom mechanischen Drehzahlmesser sitzt, wie auch auf der
linken Seite, ein Siebenzoll-Bildschirm. Hier wird der
durchschnittliche Stromverbrauch auf 100 km und der Ladezustand
angezeigt. Je nach Bedarf können dem Fahrer auch andere
Informationen angezeigt werden.
Der 12,3-Zoll große Touchscreen zeigt hier den aktuellen
Energiefluss und die elektrische Restreichweite des Hybrids an.
Insgesamt schaffte der Plug-in im Test 46 km rein elektrisch.
Herstellerangabe 50 km.
Auffällig im Fond: Wer die Vierzonen Klimaanlage bestellt,
bekommt auch für die Mittelkonsole der hinteren Sitzreihe einen
Siebenzoll-Bildschirm. Hier lassen sich unter anderem die
eingestellten Luftströmungen darstellen.
Im Fond ist der 4E ausgerüstet mit zwei Einzelsitzen. Das
Raumangebot ist ausreichend für längere Fahrten. Die Beinfreiheit
ist gewährleistet und die Füße haben Platz unter den Fordersitzen,
auch bei Personen mit Körpergröße von 1,9 Metern.
Kleinerer Kofferaum: Kein Wunder, denn darunter sitzt der
Lithium-Ionen-Akku und dieser braucht einfach Platz. Der Gepäckraum
ist mit dem Ladegerät und dem Kabelzubehör schon relativ gut
befüllt.
Auf der Straße zu Hause: Der 4S fährt mit Feingefühl und
Präzision die den Fahrer vergessen lässt, dass er im Moment knapp
zwei Tonnen vorwärts bewegt. Die Bremsen des 4 E lassen sich nicht
optimal dosieren, da der erste Teil des Pedalwegs nur über
Rekuperation verzögert.
Wankstabilisierung, Torque Vectoring, Allradlenkung und
Luftfederung unterstützen den Panamera 4S beim Umgang mit seinem
Gewicht. Fahrspaß und Handling werden hier immer noch groß
geschrieben.
Geschmeidige Sportwagen-Silhouette: Der störende kleine Buckel
an der Coupédach-Form wurde beim neuen Modell entfernt und die
Türgriffe sitzen genau auf der Lichtkante.
Der Porsche Panamera 4S - optisch ein sportlich-komfortabler
Reisewagen mit dem Inneren eines Sportwagens. Durch den um drei
Zentimeter gewachsenen Radstand wirkt der Panamera, im Vergleich zu
seinem Voränger, dynamischer.
Auch bei hohen Geschwindigkeiten neutral und fahrsicher auf der
21-Zoll-Bereifung. Nicht zuletzt wegen der optional zubuchbaren
Keramikbremsanlage. Im Bremswegtest kommt der 4S bei Tempo 100 nach
exakt 34 Metern zum Stillstand.
Der V6 leistet 440 PS und bringt den Panamera 4S im Test in 4,1
Sekunden von 0 auf Tempo 100 und meisterte die 100 km mit einem
Testverbrauch von 8,5 Liter.
Neu gestaltetes Interieur: Die Mittelkonsole hat einen Anstieg
und weniger Knöpfe als der Vorgänger. Die Winkelausrichtung der
Luftdüsenlamellen in der Mittelkonsole lässt sich außerdem über den
Touchbildschirm verändern.
Immer im Zentrum: der mechanische Drehzahlmesser. Umgeben ist
dieser auch beim Panamera 4S von zwei hochauflösenden Bildschirmen.
In dieser Einstellung zeigt der rechte Display die
Navigations-Karte.
Hier kann frei gewählt werden: Auf den zwei Displays können
unterschiedlichste Informationen angezeigt werden. Ganz links kann
bspw. zwischen Tempolimitanzeige, Außentemperatur oder
Verkehrsschildererkennung unterschieden werden. Rechts ist die
Vielfalt noch größer.
Glasoptik und berührungsintensive Tasten umgeben den Wahlhebel,
welcher den Kern der neu gestalteten Mittelkonsole widerspiegelt.
Das kleine Staufach aus Carbon mit dem "Panamera"-Emblem bildet das
Ende der Mittelkonsole.
Im Vergleich zum Konkurrenten mit Plug-in Technologie fehlt am
Drehregler für die Fahrmodi das "H". Durch das Leuchten der kleinen
roten Lampe, erkennt der Fahrer in welchem Modus er sich
befindet.
Hier ist definitiv mehr Raum für Gepäckstücke. Der Kofferraum
bietet ein Volumen von 495 Liter (1.304 Liter umgeklappt). Das sind
90 Liter mehr als beim Panamera 4 E-Hybrid.
Hier haben wir zweimal den 2,9-Liter-V6-Biturbo. Beim Panamera 4
E.Hybrid ist er mit dem E-Wek verkuppelt. Der Elektormotor besitzt
eine Leistung von 136 PS und bringt den Panamera auf bis zu 140
km/h.
Kanpp 6.000 Euro weniger kostet der 4E im Vergleich zum 4S. Den
Grundpreis des Plug-in betitelt Porsche auf 109.219 Euro, der 4S
hingegen kostet 115.050 Euro.