Der Abarth Grande Punto esseesse ist der erste Streich des
wieder zum Leben erweckten Skorpions, des Markenzeichens der
norditalienischen Tuningschmiede.
Die Supersport-Variante zeichnet sich durch einen Fahrwerks- und
einen Motorkit aus, der jeweils nur über das Abarth Asseto Corse,
das Tuning-Zentrum der Marke, bezogen werden kann.
Der serienmäßig 155 PS starke, 1,4-Liter-Turbomotor profitiert
im Wesentlichen vom Austausch des Druckerzeugers. Der
Garrett-Turbolader vom Typ GT 1446 erhöht den maximalen Ladedruck
um 0,5 auf 1,8 bar.
Die Erforschung weiterer möglicher Motorenkonfigurationen ist
unter die Leitung eines Ingenieurs gestellt, der in der Formel 1
schon einige Weltmeistertitel gesammelt hat - der ehemalige
Ferrari-Motorenchefdesigner Paolo Martinelli.
Der zum Tuning-Kit gehörende Sport-Endschalldämpfer sorgt für
einen basslastigen Motorsound, der deutlich mehr als nur knapp 1,4
Liter Hubraum suggeriert.
Denn der stärkste Grande Punto kann ausgerechnet auf der Bremse
keinen Abstand zur Basis aufbauen, obwohl technisch doch erhebliche
Anstrengungen unternommen worden sind.
So lange die Traktion der vorderen Antriebsräder gewährleistet
ist, zeigt der Abarth Grande Punto nur ein leichtes Untersteuern.
Der Kraftzuwachs durch den esseesse-Kit deckt die Schwähe
naheliegenderweise deutlicher auf.
Das unter allen fahrdynamischen Umständen, also in Längs- und
Querrichtung, recht auffällige Aus-den-Federn-gehen ist den
Seriendämpfern geschuldet, die unter dem Druck sportlicher
Betätigung eine etwas schwache Vorstellung abgeben.
Auf die recht große Stirnfläche von 2,21 Quadratmeter umgelegt
ergibt sich daraus ein Luftwiderstandsindex von 0,75. Zum
Vergleich: Der Audi TTS ist mit 0,68 dabei.
Auch ohne auffällige aerodynamische Schmankerln wie Heckflügel
oder Frontsplitter zeigt das auf dem Grande Punto basierende
Abarth-Modell eine ausgewogene aerodynamische Balance: ...
Im Bereich der Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h wird die
Vorderachse durch den Angriff des Fahrtwinds um 26 Kilogramm
erleichtert. An der Hinterachse liegt die Auftriebstendenz bei gut
300 Newton.
Der attraktive Auftritt des starken Abarth setzt sich im
geschmackvollen Interieur fort. Allein das schmucke
Dreispeichen-Sportlenkrad würde manchem Supersportler gut zu
Gesicht stehen.
Die Schaltung funktioniert generell tadellos. Nur bei extrem
schnellem Wechsel in die zweite Gangstufe kommt die
Synchronisierung nicht mit, was derbe Kratzgeräusche zur Folge
hat.
Die nicht zu unterbindenden Eingriffe in Situationen, welche die
Elektronik als gefahrvoll ansieht, begrenzen des Möglichkeiten des
Abarth sehr deutlich.