265 PS in einem VW Golf GTI: die Clubsport Edition ist da - und
wir durften in Portimao ein paar Runden mit ihr drehen. So viel
vorweg: Der Clubsport macht den Golf R überflüssig, wird dann aber
selbst zum Opfer eines Konzernbruders.
Das GTI-Sportabzeichen feiert im kommenden Jahr seinen 40., und
das muss traditionell mit einer Sonderedition gefeiert werden, nur
gibt es diesmal ein Problem. Im VW-Konzern tummeln sich schon zu
viele Sportler zwischen 200 und 300 PS.
Doch was macht man, wenn man keinen Platz mehr findet? Genau,
man schafft sich welchen. Das geschieht zum einen auf emotionaler
Ebene: mit Karosserietattoos, mit den serienmäßigen, eher bequemen
als spartanischen Sportschalensitzen und mythischer
Innenraumdekoration.
Der Vierzylinder stammt zwar auch aus der EA888-Großfamilie,
arbeitet aber erstmals mit Overboost. Heißt: bei Kickdown hebt er
für die Dauer von zehn Sekunden den Ladedruck um 0,2 bar an und
setzt so 25 PS und 30 Newtonmeter zusätzlich frei.
Eigentlich ein nettes Alleinstellungsmerkmal, träfe er damit
nicht schon wieder genau auf einen Leon Cupra, den Cupra 290
diesmal, der die 290 PS dauerhaft mobilisiert und auch noch
günstiger ist.
Denn mit dieser inzwischen fünften Jubiläums-Edition kommt der
GTI nun erstmals in den Genuss waschechter (optionaler)
Sportreifen, dieselben, die Seat auch für den Leon Cupra
anbietet.
Eine Runde dauert es, bis sie anfangen, richtig Grip aufzubauen,
dann aber - aber dann. Die 250 km/h Topspeed, das Leistungsgewicht
von 5,2 kg pro PS, die 5,9 Sekunden auf Hundert.
Und so clubsportelt der GTI dann dahin, schnallt sich satt auf
die Ideallinie, rastet - wie es sich für einen wie ihn gehört -
trocken in Verwerfungen oder relaxt im Komfortmodus die Dämpfer und
bleibt Golf durch und durch.