Fahrtrainings für Allrad-Wohnmobile im Check

Viele wissen nicht, dass es sie gibt: Offroad-Fahrtrainings speziell für 4x4-Wohnmobile. promobil hat an einem teilgenommen und erklärt, wie es abläuft und was die Vorteile sind.
Spezielle Offroad-Fahrtrainings für 4x4-Wohnmobile bieten eine gute Möglichkeit, die eigenen Fahrfähigkeiten abseits befestigter Straßen zu verbessern und sich mit dem eigenen Camper und seinen Möglichkeiten vertraut zu machen. Wie ein solches Offroad-Fahrtraining für Camper abläuft, hat sich promobil intensiv angeschaut. In diesem Artikel möchten wir unsere Einblicke und Erfahrungen weitergeben und die Vorteile eines solchen Offroad-Fahrtrainings aufzeigen.
Überblick: Inhalte und Ziele von Offroad-Fahrtrainings
Theorie: Technik und Sicherheit: Die Teilnehmer lernen die Grundlagen der Fahrzeugtechnik, die bei Geländefahrten relevant sind und den sicheren Umgang mit dem Fahrzeug in verschiedenen Geländearten und aufbesonderen Untergründen wie Schlamm, Sand oder Schnee.
Praktische Übungen: Typische Übungen umfassen Schrägfahrt, steile Auf- und Abfahrten, Verwindungsstrecken und gegebenenfalls Matsch- und Wasserdurchfahrten. Mehr zu den einzelnen Übungen erfahren Sie weiter hinten im Artikel unter: "Wie läuft ein Offroad-Fahrtraining ab?"
Das Ziel: Am Ende eines Fahrtrainings sollen die Teilnehmenden die spezifischen Funktionen ihres Fahrzeuges kennen sowie technische Hilfsmittel wie "Differentialsperre" oder "Torque-on-Demand" verstehen und richtig einsetzen können. Außerdem verleiht das Fahrtraining die Sicherheit, Situationen im Gelände auf ihre Machbarkeit für Fahrzeug und Fahrer einschätzen zu können. Beispielsweise: Wie viel Schräglage packt mein Fahrzeug, bevor es kippt? Wie befahre ich am Besten eine steile Steigung? Wie verhalte ich mich, wenn ich stecken bleibe?
Wo finden Offroad-Fahrtrainings statt?
Die meisten Fahrtrainings für Offroad-Fahrzeuge finden in speziellen Offroad-Parks statt. Diese Parks bieten in der Regel eine Vielzahl von Untergründen und Strecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Der Offroad-Park, den der Anbieter TUFA nutzt, befindet sich im renaturierten Teil einer Kiesgrube nahe Biberach. Dort entstand auch diese Bilderstrecke. Die stillgelegten Bereiche wurden für das Offroadtraining gezielt hergerichtet. Hier findet sich von breiten Schotterpisten, über enge, tiefgefurchte Forstwege durch ein Birkenwäldchen, einer heftigen Verwindungsstrecke, unterschiedliche steilen Auffahrten und verschiedenen Matsch- und Wasserpassagen nahezu alles, was einem auf entsprechenden Reisen unterwegs begegnen kann. Die optimale Umgebung also, um sein Fahrzeug unter Anleitung auf die Probe zu stellen.
Mit welchem Fahrzeug macht man ein Offroad-Fahrtraining?
Spezielle Offroad-Fahrtrainings für Wohnmobile werden in der Regel mit dem eigenen Fahrzeug absolviert. Das ist auch gut so, denn es gilt sich mit den Möglichkeiten, aber auch Beschränkungen des eigenen Fahrzeugs intensiv vertraut zu machen. Fahrzeuge mit Wohnaufbau, beispielsweise Teilintegrierte, verhalten sich alleine schon wegen ihrer größeren Dimensionen ganz anders, als 4x4-Campingbusse. Insbesondere gilt das für den oft relativ langen Hecküberhang von aufgebauten Wohnmobilen, der die Geländegängigkeit beschränkt. Aber auch die für Offroad-Fahrten relevante Technik unterscheidet sich von Basisfahrzeug zu Basisfahrzeug – teils sogar von eine Fahrzeuggeneration zur nächsten. Hier ist es entscheidend die Technik des eigenen Fahrzeugs kennen und einsetzen zu lernen. So kann sich in bestimmten Situationen beispielsweise der Umgang mit einem aktuellen Mercedes Sprinter 4x4 und dessen vollautomatischer Allradtechnik durchaus unterscheiden von einem VW Crafter, bei dem man zusätzlich eine mechanische Hinterachs-Differentialsperre einsetzen kann.
Noch einmal wichtiger ist dies natürlich bei einem Expeditions- und Fernreisemobil auf Basis eines hochgeländegängigen Lkw-Chassis. Hier lohnt sich dann ein Einzeltraining, indem speziell auf alle Funktionen und die Technik des Fahrzeugs eingegangen werden kann. Fortgeschrittenen-Trainings beinhalten außerdem auch die Navigation und Routenplanung abseits befestigter Straßen, das Bergen von Fahrzeugen und kleine Notreparaturen, die man gegebenenfalls selbst durchführen kann.
Übrigens, wer kein 4x4-Wohnmobil besitzt, aber dennoch besser gewappnet sein möchte für kleine Abstecher auf Sand, Matsch oder die nasse Wiese, für den bietet sich ein sogenanntes Offroad-Fahrtraining Light an. Dabei lernen die Teilnehmer in leichtem Gelände mit ihrem zweiradgetriebenen Fahrzeuge zurecht zu kommen – und wie man gegebenenfalls wieder aus dem Schlamassel rauskommt.
Wie läuft ein Offroad-Fahrtraining ab?
Die steigende Nachfrage nach 4x4-Wohnmobilen zeigt, dass das Interesse, Erfahrungen abseits der Straßen zu machen, unter Camperinnen und Campern groß ist. Und lassen Sie sich gesagt sein: Diese Fahrzeuge können mehr, als Sie ihnen zutrauen. Und auch mehr, als sich die Autorin dieses Textes zunächst selbst zugetraut hätte. Gerade deshalb ist es so wichtig, nicht nur ein Fahrzeug mit entsprechender Technik zu haben, sondern bei einem Training zu lernen, die Möglichkeiten und Grenzen richtig einzuschätzen und das eigene Fahrkönnen zu schulen.
1. Theorie: Fahrzeugtechnik verstehen und sicher einsetzen
In der Theorieeinheit zu Beginn des Fahrtrainings lernt man zunächst die technischen Komponenten eines Allrad-Fahrzeugs kennen. Ein 4x4-Fahrzeug besitzt ein Antriebssystem, das die Motorkraft auf alle vier Räder verteilt, um die Traktion im Gelände zu verbessern. Dabei gibt es permanente Allradsysteme und welche, die man erst bei Bedarf zuschaltet. Doch der Allradantrieb nützt wenig, wenn man eine Komponente außer acht lässt, die beim Einsatz auf der Straße absolut notwendig ist, im Gelände aber oft nachteilig: das sogenannte Differential. Dieses Ausgleichsgetriebe sorgt in angetriebenen Achsen dafür, dass sich bei Kurvenfahrt keine Verspannungen zwischen den beiden Rädern ergeben. Auf rutschigem Untergrund kann es jedoch dazu führen, dass ein Rad durchdreht, während das andere einfach stehen bleibt und damit eventuell das ganze Fahrzeug nicht mehr weiterkommt.
Klassische Offroadfahrzeuge sind deshalb mit mechanischen Differentialsperren ausgestattet, die gezielt eingesetzt werden können, um dieses Ausgleichsgetriebe zu blockieren und für den starren Kraftschluss zu beiden Rädern der Achse zu sorgen. 4x4-Fahrzeuge haben drei Differentiale – an jeder Achse eins und zwischen den beiden Achsen – und somit auch bis zu drei Sperren. Wichtig dabei zu beachten, dass die Sperre sofort ausgeschaltet werden sollte, sobald wieder fester Untergrund befahren wird. Anderenfalls drohen Schäden.
Mögliche Fehlbedienung ist auch ein Grund, weshalb manche modernen Systeme, wie etwa im aktuellen Sprinter 4x4, gar keine manuellen Eingriffsmöglichkeiten mehr vorsehen. Das dort eingesetzte, vollelektronisch geregelte System, "Torque-on-demand" genannt, überwacht die aktuelle Drehzahl der vier Räder und greift ein, sobald ein Rad eine deutlich höhere Drehzahl aufweist, als die anderen – als klares Indiz eines durchdrehenden Reifens. Dann wird dieses Rad gezielt durch selektiven Einsatz der Bremse abgebremst und dadurch die Motorkraft zu den anderen Rädern umgeleitet, die noch Traktion haben. Damit das System diese Situation erkennt, muss das Rad aber zunächst etwas durchdrehen.
Die jeweils vorhandene Technik des Basisfahrzeugs erfordert in der Konsequenz ein unterschiedliches Vorgehen der Fahrerin oder des Fahrers. Während etwa eine vorhandene Differentialsperre am besten schon kurz vor einer schwierigen Passage präventiv eingelegt wird, gilt es mit einem vollautomatischen Allrad beim Druchdrehen eines Rades auf dem Gas zu bleiben, damit das System die Situation erkennt und reagieren kann.
In diesem Artikel betrachten wir die gängigen 4x4-Basisfahrzeuge für Offroad-Wohnmobile:
In der Theorieeinführung geht es außerdem um wichtige Sicherheitshinweise für Geländefahrten. Dazu gehören:
- Geschwindigkeit anpassen: so langsam wie möglich, so schnell wie nötig (1. oder 2. Gang)
- Abstand halten zu vorausfahrenden Fahrzeugen, besonders an Steilstrecken
- Zeit nehmen, um Situationen korrekt einzuschätzen
- Gelände erkunden: bei Unsicherheit immer besser aussteigen und die Geländesituation zu Fuß erkunden
- Vorsicht bei eingeschränkter Sicht auf/in das Hindernis, vor allem bei Passagen durch trübes Wasser
- In abgelegenen Gegenden nie alleine fahren, sondern mit anderen Fahrzeugen zusammentun. So kann man im Notfall Hilfe leisten/holen
2. Erste Übungen: Slalom fahren und bremsen
Die erste Übung des Offroad-Fahrtrainings im Gelände dient dazu, sich mit dem Lenk-, Beschleunigungs- und Bremsverhalten des Fahrzeugs auf losem Untergrund vertraut zu machen. Dazu gehört die Slalom-Fahrt auf Schotter um aufgestellte Pylonen – vorwärts wie rückwärts! Anschließend wird auf 50 km/h beschleunigt und auf der Piste der Anker geworfen – also eine Vollbremsung hingelegt.
Tipp: Nutzen Sie beim Rückwärtsfahren entweder die Spiegel oder die Rückfahrkamera, nicht beides im Wechsel, das verwirrt. Wer die Spiegel benutzt und an niedrigen Hindernissen vorbei manövrieren muss, sollte diese etwas tiefer Richtung Boden einstellen, um besser zu sehen.
3. Die Verschränkungsstrecke
Dies ist eine speziell eingerichtete Strecke mit versetzt angeordneten, wechselseitigen Hügeln und Kuhlen. Die Strecke simuliert den Extremfall von sehr stark eingefurchten Fahrspuren oder Felspassagen, die zu wechselseitigem Traktionsverlust führen. Die Herausforderung besteht darin, die Fahrzeugtechnik gezielt einzusetzen, also gegebenenfalls die Differentialsperre(n) zu verwenden, oder bei einem Torque-on-demand-System durch gefühlvolles Gasgeben die Kraft an die Räder zu leiten, die noch Bodenkontakt haben. Insbesondere bei solchen Passagen gilt der Leitspruch "so langsam wie möglich, aber so schnell wie nötig" zu fahren. Beim 4x4-Campingbus auf Sprinter-Basis, der uns zur Verfügung stand, ist hier viel Gefühl im Gasfuß gefragt. Dreht ein Rad durch muss man vorsichtig weiter Gasgeben, bis die Kraft wieder an diejenigen Räder übertragen wird, die noch Bodenkontakt und damit Haftung haben. Dabei gilt es nicht gleich wieder hart auf die Bremse zu treten, wenn sich das Fahrzeug plötzlich weiterbewegt, sondern langsam und kontrolliert im Flow zu bleiben. Dabei kippt das Fahrzeug auf der Strecke immer wieder von einer Seite zur anderen, wenn es abwechselnd rechts und links vom Berg ins Tal fährt. Dabei streckt das Fahrzeug die einzelnen Räder mal eben rund einen Meter in die Luft.
Tipp: Von außen sieht das extrem spektakulär aus, wie die wuchtigen Fahrzeuge auf der Verschränkungsstrecke hin- und herkippen. Es sieht aber schlimmer aus, als es sich drinnen anfühlt. Einfach trauen!
4. Fahren in der Schräge
Jedes Wohnmobil und jeder Campingbus hat seinen Schwerpunkt an etwas anderer Stelle – je nach Fahrzeugdimensionen, Ausstattung und Beladung. Besonders hoch angebrachte Komponenten wie Solaranlage, Dachklimaanlagen oder Beladung auf einem Dachträger verschieben den Schwerpunkt etwas nach oben und damit wird der Kipppunkt schneller erreicht. An der Schrägfahrstrecke geht es vor allem um das "Popo-Gefühl", wie der Instruktor immer wieder betont. Wichtig ist hier, sich langsam heranzutasten und ein Gefühl zu entwickeln, ab wann die Schräglage kritisch wird. Für echte Offroadfahrzeuge wird in der Regel in den technischen Daten der kritisch Kippwinkel angegeben. Eine Mercedes G-Klasse schafft beispielweise Neigungen bis zu einem Winkel von 35 Grad. Reisemobil sind natürlich schon deutlich früher gefährdet. Doch keine Angst, das Gefühl in der Magengegend wird schon viel eher sehr unangenehm, bevor wirkliche Kippgefahr besteht.
Tipp: Bei drohendem Kippen sollte behutsam bergab gelenkt werden, um den Schwerpunkt zu stabilisieren. Nicht in Panik beschleunigen oder versuchen im 90-Gradwinkel von der Schräge herunter zu lenken.
5. Steigungs- und Gefällstrecken
Der nächste Schritt ist das Erklimmen von Steigungen. Wenn es den meisten Teilnehmenden so gegangen ist wie mir, schießt einem dabei als erstes der Gedanke durch den Kopf: "Nie im Leben kommen wir DA hoch!" Doch, wie bei den Stationen zuvor, zeigt sich: Es funktioniert und der Instruktor verrät wie:
Zunächst rät er beim Sprinter-Basisfahrzeug mit Automatik den zweiten Gang vorzuwählen. Dann heißt es mit etwas Anlauf und gleichmäßiger Geschwindigkeit den Hang hinaufzuklettern. Dabei sollte man bei Fahrbahnunebenheiten mit dem Gaspedal nicht ins "Pumpen" geraten. Zur Stabilisierung des Gasfußes hilft es, das Knie oder den Fuß wenn möglich seitlich an der Mittelkonsole anzulehnen. Es gilt nicht langsamer zu werden oder gar stehen bleiben, bis man die Ebene auf dem Scheitel des Bergs erreicht hat.
Klappt das mal nicht und man bleibt auf halber Strecke hängen, hilft es folgendes geübt zu haben:
Der geordnete Rückzug: Schafft man es doch einmal nicht einen Hang ganz hoch zu kommen, sollte man nicht in Panik verfallen oder gar den Motor abwürgen. Kommt das Fahrzeug am Hang zum Stehen, ruhig bleiben und die Bremse betätigen. Dann die Lage sondieren, den Rückwärtsgang einlegen und langsam rückwärts rollen. Genügt die Motorbremswirkung im Rückwärtsgang, kann man die Fuhre einfach rollen lassen. Wird das Fahrzeug dabei zu schnell, tritt man zusätzlich punktuell und gefühlvoll auf die Bremse. Die Reifen sollten dabei nicht blockieren.
Letzteres gilt auch, wenn man vorwärts einen Hang hinabfährt. Beim Bergabfahren auf losem Untergrund sollte man wirklich nur mit Bedacht bremsen, damit die Räder nicht blockieren, somit das Fahrzeug lenkbar bleibt. Wenn vorhanden, die Bergabfahrhilfe einsetzen oder die Motorbremswirkung in einem niedrigen Gang ausnutzen.
6. Enge Passagen
Der vorletzte Trainingsabschnitt dient als Übung, um in engem und unübersichtlichen Gelände sicher zu manövrieren. Dafür sind im Offroad-Gelände in Biberach schmale Frostwege durch ein Birkenwäldchen angelegt. Die Strecken zeichnen sich durch matschige Fahrrinnen und niedrige Baumstümpfe nah am Wegesrand aus. Hier ist es besonders wichtig, dass Fahrer und Beifahrer gut zusammenarbeiten. Für den Fahrer ist es schwierig, niedrige, aber auch hoch hängende Hindernisse auf der Beifahrerseite zu erkennen. In solchen Situationen hilft ein aufmerksamer Beifahrer enorm. Außerdem gilt natürlich wieder: langsam fahren und die Situation ausführlich sondieren, bevor man sich hinein begibt.
Tipp: In tiefem Schlamm verborgene Felsen oder Baumstümpfe können den Unterboden traktieren. Achten Sie sorgfältig auf derlei versteckte Fallen. Unterfahrschutzbleche helfen hier Schäden an Motor, Getriebe und anderen neuralgischen Stellen am Wagenboden wie Wassertanks zu vermeiden.
7. Das Gelernte kombinieren
Von nun an gilt es das Gelernte in wechselnden Fahrsituationen zu üben und zu verinnerlichen. Dabei werden etwa Passagen befahren, die bergab in ein Matschloch, dann wieder bergauf und um eine enge Kurve mit einseitigem Schlagloch führen, und das Ganze in einem Wald mit dichtem Unterholz links und rechts. Mit jedem Hindernis, das man auf diese Weise meistert – unter Beobachtung und gegebenenfalls mit Unterstützung des Instruktors per Walkie Talkie – desto sicherer wird man mit dem Offroad-Wohnmobil im Gelände. Die so gesammelten Erfahrungen prägen sich tief ein und dann kann man sich daran erinnern, sollte man auf einer der nächsten Reisen in eine vergleichbare Situation geraten.
Für Fortgeschrittene: Fahren im Sand und im Wasser, Reparaturen und Ersatzteile
Insbesondere wer eine lange Reise in einsames und unwegsames Gelände plant, und damit rechnen muss, vor Ort häufig auf sich alleine gestellt zu sein, sollte zudem einen Aufbaukurs in Erwägung ziehen. Im Fortgeschrittenen-Training werden zum einen die Grundlagen aus dem ersten Kurs weiter vertieft – so warten noch steilere Passagen auf die Teilnehmenden und ihre Fahrzeuge. Und zum anderen werden auch neue Fahrtechniken wie etwa auf Sand oder bei Flußdurchfahrten geübt. Weiterhin lernt man kleinere Reparaturen am Fahrzeug selbst auszuführen und im Gelände einen Reifen zu wechseln. Bergetechniken und der Einsatz von Sandblechen sind weitere wichtige Bestandteile des Trainings.
Fazit: Nach dem Fahrtraining ist vor der Fernreise
Ein Offroad-Fahrtraining für 4x4-Wohnmobile bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, das eigene Fahrzeug besser kennenzulernen und die persönlichen Fahrfähigkeiten abseits befestigter Straßen zu verbessern. Die stetige Nachfrage nach solchen Trainings zeigt, dass viele Camper das Potenzial ihrer Fahrzeuge im Gelände gerne besser ausschöpfen möchten.
Übrigens gibt es auch Offroad-Trainings, die mit einer geführte Offroad-Wohnmobilreise anschließend ergänzt werden. TUFA bietet ab Herbst 2025 beispielsweise so eine Kombination mit Tour nach Marokko an. Vorab findet mit allen Teilnehmenden ein individuelles Offroad-Training in Biberach auf dem Gelände des Anbieters statt. Anschließend folgt eine 30-tägige Reise durch Nordmarokko. Route, Übernachtungen und Programm sind vorgegeben. Gefahren wird individuell, wobei man jederzeit auf die erfahrene Reiseleitung zählen kann.
Weitere Fragen zu Anbietern, Preisen, Versicherung und Buchung
Das Training, das wir bei TUFA absolviert haben, kostet 699 Euro. Dabei sind pro Fahrzeug zwei Fahrer vorgesehen sowie ein Frühstück und ein Mittagessen auf dem Offroadgelände inbegriffen.
Es gibt in Deutschland noch einige weitere Anbieter für Wohnmobil-Offroad-Trainings. Die meisten sitzen allerdings im Norden Deutschlands.
- Preise: Ein eintägiges Fahrtraining für Offroad-Wohnmobile in der Gruppe kostet zwischen cica 700 und 900 Euro pro Fahrzeug mit zwei Fahrern. Ähnlich sind die Preise bei den Aufbautrainings. 2-Tages-Intensiv-Kurse kosten ab 1.000 Euro.
- Tarifmodelle: Bei vielen Trainings ist aber auch nur ein Fahrer vorgesehen. Ein Beifahrer (80–180 Euro) oder ein weiterer Fahrer (circa 400 Euro) werden zusätzlich berechnet. Der Kurs-Basispreis für ein Fahrzeug mit einem Fahrer liegt dann bei circa 400 bis 500 Euro.
Wenn man beim Training mit seinem eigenen Reisemobil über Stock und Stein kraxeln soll, fragt man sich ganz automatisch: Sind Schäden bei so einem Offroad-Fahrtraining eigentlich versichert?
Die eigene Kfz-Versicherung deckt Offroad-Trainings in der Regel nicht ab, da Geländefahrten in Standardverträgen als "erhöhtes Risiko" gelten und meist explizit ausgeschlossen sind. Einige Versicherer bieten jedoch Zusatzpakete für Offroad-Aktivitäten an, die gegen Aufpreis Schutz gewähren – hier lohnt sich eine gezielte Nachfrage. Empfehlenswert ist der Abschluss einer Tagesversicherung über den Trainingsanbieter, die speziell für solche Kurse Haftpflicht- und Kaskoschäden abdeckt. Wichtig ist, den genauen Deckungsumfang sowie die Selbstbeteiligung vorab zu klären. Schäden müssen unmittelbar vor Verlassen des Geländes gemeldet werden, da sonst der Versicherungsschutz entfällt. Zudem muss das Fahrzeug verkehrstauglich sein (gültiger TÜV) und darf keine Vorschäden aufweisen, um Ansprüche nicht zu gefährden.