Was würden Sie am LMC Cruiser verbessern?

LMC entwickelt den Cruiser neu, und promobil-LeserInnen helfen mit. Beim ersten Workshop werden Wünsche und Anforderungen geklärt.
Zu wissen, was in den Köpfen der Nutzer vorgeht, was gefällt und was in der Praxis wichtig ist, spielt für den Erfolg einer Reisemobilmarke eine große Rolle. Klar, dass auch LMC sich für die Meinungen seiner KundInnen interessiert.
Leserwünsche für den LMC Cruiser
Der Hersteller aus dem westfälischen Sassenberg steht für Bodenständigkeit. Dass er ReisemobilistInnen, PraktikerInnen und potenzielle KundInnen in die Entwicklung eines neuen Modells einbindet, dafür gibt’s ebenfalls Pluspunkte. So jedenfalls der Eindruck beim Workshop, den LMC an einem Wochenende im Oktober 2022 gemeinsam mit der Redaktion promobil veranstaltet.
Dabei geht es um die dritte Generation der Teilintegrierten-Baureihe Cruiser, an der LMC derzeit arbeitet und die – Stand heute – auf dem Caravan Salon Düsseldorf 2024 vorgestellt werden soll. Geschäftsführer Bodo Diller und sein Team begrüßen die 14 Teilnehmer und erklären, was sie sich von dem Wochenende versprechen.
Was ist in der Nutzung wichtig?
Es beginnt natürlich mit einer Vorstellungsrunde. Warm werden – miteinander und für die nächsten Stunden voll Kreativität und Ideen.
Schnell wird klar, die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht – auch nicht als Reisemobil. Manche Teilnehmende können unterwegs gut ohne Fernseher auskommen, andere wiederum schätzen die Unterhaltung auf Knopfdruck. Andere wollen generell nur zu zweit reisen, während hier und da an die Enkelkinder gedacht werden soll. Nahezu einhellig wird eine gut ausgestattete Küche gefordert.
Uneins sind die Teilnehmenden bei der Bereitschaft, das eigene Fahrzeug zu verleihen. "Meins ist nicht ausschließlich meins", erzählt Klaus Niehues aus Münster. Seinen Eura-Mobil-Alkoven und den Eriba-Puck-Wohnwagen teilt er mit Freunden und Familie. Anders hält es Klaus’ Sitznachbarin Susanne Schirmer, die sagt, sie verleihe ihren Roller Team grundsätzlich nicht. Ihr ist zudem ein weiterer Aspekt wichtig: "Ich brauche Platz und will immer alles mitnehmen können, wozu ich Lust habe", sagt sie und erzählt von ihrem Schubladensystem in der Heckgarage des Granduca.
Wir sind mittendrin in einem lockeren Gespräch, in dem sich alle duzen und jede und jeder frei äußern kann, woran unbedingt gedacht werden sollte. Alle berichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, und zwischendurch erklären Markus Grabosch, Leiter Konstruktion und Entwicklung bei LMC, Dominik Osthues, Leiter im Produktmanagement, und Design-Produktmanagerin Marina Haubrich, wieso manches auch nicht geht und worauf es bei dieser oder jener Entscheidung ankommt. Da wäre etwa der oft fehlende 230-Volt-Anschluss im Bad, wie einer aus der Gruppe moniert. Praktisch, dass die Antwort schnell kommt. Es habe mit dem Wasser zu tun, sagen die Profis. In Feuchträumen müssen gewisse Abstandsvorschriften eingehalten werden. Gesetz ist Gesetz.
Schwieriger als gedacht: Reisemobil-Konzipierung
Mit den Antworten der Profis wächst der Einblick in die anspruchsvolle Aufgabe, ein Reisemobil zu denken, zu konzipieren und zu bauen. Die Kennenlernrunde gibt bereits einen Vorgeschmack auf das, was in den kommenden Stunden auf alle wartet.
Gestärkt von Kaffee und Kuchen geht es weiter und wird erstmals konkret. Nina Wesselmann, Leiterin der Marketingabteilung von LMC, und ihre Kollegin Mona Wenningmann bitten die Gruppe, sich konkret zu den vier Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Komfort zu äußern. Auf Karteikarten sollen die Teilnehmer die wichtigsten Aspekte dazu auflisten. Manche wollen gar nicht aufhören mit dem Schreiben. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, die eigenen Wünsche und Träume für ein Reisemobil vor einem interessierten Publikum – dazu vom Fach – anzubringen?
Das sind die wichtigsten Punkte
Nachdem alle ihre Kärtchen ausgefüllt haben, werden die Ideen und Anmerkungen an die Tafel gepinnt. So kann jeder sehen, was andere zum Thema beizutragen haben.
- Besonders der Internetanschluss beschäftigt die Gruppe. Gabriele und Jochen Henkel erwähnen "ihr rollendes Büro", wenn es um ihren LMC Breezer geht: "Als selbstständige Unternehmensberater wünschen wir uns stabiles Internet und ausreichend Strom für unseren Arbeitsplatz unterwegs."
- Auch das Stichwort Autarkie wird immer wieder genannt. Viele wünschen sich eine serienmäßige Solaranlage und einen Wechselrichter fürs Fahrzeug.
- Außerdem sollten sich wesentliche Bauteile am Camper schnell und reparaturfreundlich tauschen lassen.
Ehe der erste Workshoptag endet und die Teilnehmer auf Teams verteilt werden, ist die Gruppe noch einmal gefragt. Jetzt stehen Sitzgruppe, Bad, Schlafen und Verstauen sowie die Küche im Fokus. Später sollen die Ergebnisse als Inspirationshilfe dienen, denn dann geht es ins Detail und explizit um den neuen Cruiser.
Tag 2: Rege Diskussion um den neuen Cruiser
Genächtigt wird im eigenen Reisemobil, an dem am nächsten Morgen, dank LMC, sogar eine Brötchentüte hängt. Dann kann der Workshop weitergehen. In der "Knospe" – nicht nur Modellbezeichnung des ersten LMC-Wohnwagens, sondern mittlerweile auch der Name der Mitarbeiterkantine – geht es für die Reisemobilenthusiasten ans Werk.
An Stehtischen wird diskutiert, gezeichnet, erklärt und zugehört. Die Karteikarten vom Vortag hängen an Flipcharts. Später werden die Ergebnisse im Plenum präsentiert und erörtert.
- Im Team "Sitzgruppe" geht es unter anderem um die Position von TV und Zuschauer. Welche bequemen Lösungen gibt es da? Sind die Sitze verstellbar?
- Die "Bad-Gruppe" fragt sich, wie man die Feuchtigkeit aus der Nasszelle kriegt, und stellt infrage, ob eine Duschlösung mit Vorhang für den neuen Cruiser reicht.
- Beim Thema Küche beschäftigt die Teilnehmer der Fluchtweg in einem Reisemobil. Wie muss der aussehen? Dominik Osthues erklärt: "Alles geht, solange ein 450 Millimeter breiter Zylinderkörper hindurchkommt."