Ein Studententeam der ETH Zürich (Eidgenössische Technische
Hochschule) und der Hochschule Luzern stellte einen neuen
Beschleunigungsrekord für Elektrofahrzeuge auf.
Zusammen leisten sie 200 PS, die auf nur 168 Kilogramm treffen.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen das Duell zwischen dem alten
Rekordhalter und dem Porsche 918 Spyder.
Es ist ein ungleiches Duell, doch der Formel Student mit
Elektroantrieb schafft das schier Unmögliche: Er bezwingt den 887
PS starken Porsche 918 beim 0-auf-100-km/h-Duell.
1,779 Sekunden bis Tempo 100 lautet die Zeit des Formel Student.
Seine Fahrerin wiegt mit knapp 50 Kilo nur halb so viel wie der
auto motor und sport-Tester.
Seit letztem Jahr sitzt der Porsche 918 auf dem Sprinter-Olymp.
2,6 Sekunden - das ist der beste Null-auf-hundert-Wert, den auto
motor und sport je gemessen hat - bis der Formel Student aus
Stuttgart kam.
Dagegen kann selbst Werksfahrer Marc Lieb im 918 Spyder nichts
entgegensetzen. Obwohl die Werksangabe mit 2,55 Sekunden auf 100
km/h sogar unterboten wird, hat die Hybridrakete aus Weissach keine
Chance.
Die Kopfstütze wird als sehr nützlich empfunden.
Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, der früher selbst an einem Formel
Student schraubte, gab gute Ratschläge.
Obwohl der 918 Spyder zu den schnellsten straßenzugelassenen
Fahrzeugen unserer Zeit gehört, geht es innen deutlich kommoder zu
als in einem reinrassigen Rennwagen.
Die Akkus stecken im Seitenkasten. 284 Lithium-Polymer-Zellen,
selbst qualitätsgeprüft, verdrahtet, zusammengelötet und
verschraubt liefern maximal 6,62 Kilowattstunden (kWh) Kapazität.
Das ganze wiegt nur 38 Kilogramm.
Der Lithium-Ionen-Akku des Hybrid-Porsche kann 6,8 kWh
speichern, wiegt aber stolze 138 Kilo - ein Beleg dafür, wie rasant
die Batterietechnologie voranschreitet.
Das Hauptaggregat im 918 ist aber keine E-Maschine. Alleine der
aus dem Motorsport abgeleitete V8-Sauger leistet bereits 608 PS und
brüllt seine Ambition aus spektakulären Top-Pipes.
Der 918 Spyder hält mit einer Rundenzeit von 6:57 Minuten den
aktuellen Nordschleifen-Rekord für in Serie produzierte Fahrzeuge
mit straßenzugelassener Bereifung.
Mit einer Straßenzulassung hat der Formel Student E0711-5 so gar
nichts zu tun. Der Monoposto ist ein reinrassiges Renngerät. Die
0711 ist die Vorwahl von Stuttgart, und das E steht, richtig
geraten, für Elektropower.
Lothar Bloschies, der Pressemann des Teams, erklärt die
Zeitdifferenz: "Erstens wiegt unsere Rekordfahrerin Prisca nur halb
so viel wie unser Redakteur und zweitens sind wir beim Rekord ohne
den riesigen Heckflügel gefahren."
Der fahrerische Aufwand ist in beiden Autos denkbar gering: Im
Prinzip genügt es, ein paar Knöpfchen zu drücken und entschlossen
auf den Pinsel zu treten. Den Rest erledigt die Elektronik, auf
wahrhaft begeisternde Art und Weise.
Ungleicher Vergleich mit überraschendem Ende. Auf der Heimfahrt
schlägt jedoch die Stunde des 918. Auf einer erfreulich leeren
Autobahn fliegt der Spyder mit 320 km/h über die Fahrbahn. Der
E0711-5 muss auf dem Hänger heimreisen, mit beschaulichen 80
km/h.