Pössl Summit 640 Prime (2020)
Serienmäßig im neuen Pössl Summit Prime 640 ist eine Besonderheit verbaut: Das Skyroof lässt sich öffnen. Als einziges am Markt. Die neue Sahnehaube im Pössl-Universum.
Da sitzt man nun auf dem Beifahrersitz des Pössl Summit 640 Prime und wartet auf Lärm. Aber es wummert nicht. Es wackelt nicht. Ein bisschen knarzt es und ein bisschen lässt sich das Rollo zum Verdunkeln und Abschatten noch nicht richtig einstellen. Da muss man noch die Schnüre richtig justieren.
Es ist ein Prototyp, auf dem man stolz ist bei Pössl und beim Partner Dometic, mit denen dieses Skyroof entwickelt wurde. Zuerst kommt dieses Skyroof im neuen Summit 640 Prime, einem Einzelbetten-Grundriss, der sich dank Skyroof, Schwenkbad und elegantem Innenausbau an die Spitze des Sortiments von Pössl setzt.
Skyroof im Pössl Summit 640 Prime
Außen trägt das Skyroof schon massiv auf, fast die ganze Breite des Ducato deckt es ab mit ihrem getönten Kunststoff. Doppeltverglast. Von innen ein anderes Bild. Ganz harmonisch ist das Design der Haube, beziehungsweise ihrer Verschalungen. Rechts, links, rundherum. Das etwas abgegriffene Wort „automotiv“ steht im Raum. Es meint ja, und wird von vielen Firmen so eingesetzt, und in vielen Branchen, dass man sich nicht am Design von Transportern oder anderen vermeintlich minderwertigem orientiert, sondern an dem von Pkw, und möchte damit unterstreichen, dass man das Thema Design ernst nimmt, weil Pkws als evolutionäre Endstufe die Benchmarkt zum Sich-Dran-Messen darstellen. Vielleicht wäre es mal überlegenswert, weniger automotiv und mehr habitativ in der Marketingsprache zu formulieren. Man ist ja hier in der Reisemobilbranche.
Aber zurück zum Pössl Summit 640 Prime: Ich kurble das Skyroof auf, ein Luftzug strömt durch die Schiebetür des Fiat Ducato hinauf zu mir, kühlt meine Schläfen an diesem heißen Sommertag im Juni des Jahres 2019, der heißeste Juni mindestens seit langem. Warme Luft zieht nach oben ab, und natürlich hilft jede Öffnung in klimagewandelten Zeiten die Hitze eher auszuhalten. Andererseits ist die große Dachhaube auch nicht weit, das Skyroof ergänzt den Abzug damit.
Kurbeln muss man übrigens vielleicht bald gar nicht mehr, weil man sich bei Pössl schon vorstellen kann, einen kleinen Elektromotor einzubauen, zwei Kabel dahin zu legen und die an einen Schalter oder gar mit einer Fernbedienung zu verbinden. Oder gar mit einer App, dann könnte man von Konnektivität sprechen: „Siri, mach das Skyroof auf!“.
Auch andere Baureihen und Marken von Pössl sollen in Zukunft das Skyroof bekommen. Rund 1500 Euro könnte es kosten, wenn man es mit einem Neufahrzeug bestellt.
Was ist Premium am Prime?
Knapp über 40.000 Euro sind angepeilt. Das ist ein Wort und im Marktumfeld ein gewichtiges Wort. Gehen wir mal durch. Und beginnen mit dem Blick unters Bett. Da fällt auf, dass es schön viel Stauraum gibt, aber die Tür des Gaskasten seitlich öffnet, also Richtung Gepäck, was nicht geht, wenn Gepäck im Gepäckraum ist.
Die Betten im Summit 640 Prime sind sogenannten Einzellängsbetten, damit gut zu- und abgänglich, und trotzdem kuschelig, weil der Begriff Einzelbetten ja immer etwas irreführend ist, da man hier prima kuscheln kann. Weil die Liebe ja auch im Alter bestehen kann und wirklich nicht immer flöten geht.
Das Schwenk-Bad hat den Kniff mit dem Raumteiler. An dem hängt das Waschbecken und das schwenkt man, möchte man duschen, über die Toilettenschüssel und dann hat man einen echten Duschraum. Möchte man auf die Toilette oder ans Waschbecken: kurz zurückgeschwenkt und finito.
In der Küche findet sich eine eher einfache Kocher-Spül-Kombination. Da ist wohl der Preisdruck doch recht hoch – das muss dem, der sich über den Preis freut, klar sein. Dafür, und da kann man sich dann wieder freuen, ist ein moderner Dometic-Kühlschrank verbaut. Er befindet sich an der Stirnseite des Küchenblocks und lässt sich dank intelligenter Scharniere, beidseitig öffnen.