Luxus-Offroadmobile auf Unimog und Arocs
Von der Regendusche bis zum Seilwinde – der SOD Rise 4x4 Unimog für 900.000 Euro protzt darüber hinaus auch noch mit Marmordekor. Damit nicht genug, der SOD Peak 6x8 Arocs für 1,7 Millionen Euro Grundpreis hat sogar einen Safe an Bord.
Imposant kommen die Allradfahrzeuge von SOD daher – oder besser gesagt das, was man bisher von ihnen gesehen hat. Die Expeditionsmobile von Stone Offroad Design (SOD), einer Wohnmobilmanufaktur aus Bayern, gibt es bisher nur als Modell auf dem Computer. Doch beide Fahrzeuge sind laut Hersteller bereits bestellt und es wird an ihnen gearbeitet. 2022 werden sie dann endlich auf die Straße rollen. Der erste Eindruck, den die Pläne, technische Daten und Zeichnungen machen, ist mehr als vielversprechend.
SOD Peak 6x8: Mercedes-Benz Arocs als Luxusmobil
Aus dem geländefähigen Baustellen-Lkw Arocs baut SOD einen Luxus-Offroader, den es so bislang noch nicht gab. Mit 530 PS, 6 Zylindern und ultra-strapazierfähigem Chassis bringt das Fahrzeug seine Besatzung überall hin. Dafür sorgen unter anderem ein Cyclone-Vorfilter, der grobe Staubpartikel entfernt und ein Treibstoff-Vorfilter. Getriebe- und Lenk-Öl-Kühlung, eine Trommelbremse und eine Fahrerhaus-Kippvorrichtung sorgen fürs Durchkommen in brenzligen Situationen.
Doch der SOD Peak kann mehr als nur robust sein: Eine Luft-Federung, Cruise Control, Servopumpe und Spiegelkamera bringen den nötigen Komfort. Die Pilotensitze vorne kommen fast wie selbstverständlich mit Massagefunktion. Die Wohnkabine kann übrigens komplett vom Rest abgetrennt werden.
Von außen fällt vor allem bei Dunkelheit die Unterflur-Beleuchtung auf. Tagsüber punktet das Expeditionsmobil bei praller Sonne oder Dauerregen mit einer maßgeschneiderten Markise. Auf einem Heck-Träger kommen zwei Ersatzreifen und ein Motorrad (max. 180 kg) unter. Via galvanisierter Seilwinde fährt der Heckträger hoch und runter zum Be- und Entladen. Auf dem Dach der Fahrerhauskabine ist ein Geländer angebracht, um hier noch mehr Räder oder Stauboxen zu transportieren.
Nicht zu sehen, aber für die Crew zu spüren ist die Bordtechnik: AGM-Batterien, eine 1,6-Kilowatt-Solaranlage und ein 150-A-Generator sorgen für Autarkie. Das Wassertank-System fasst insgesamt 1.000 Liter, der Heißwasser-Boiler 16 Liter. Gleichzeitig wird die Abwärme des Motors zum Heizen verwendet. Klimaanlage, Soundsystem, Internet, Dieselheizung und Fußbodenheizung bringt der SOD Peak ebenfalls mit.
Das Badezimmer trennt eine satinierte Glastüre ab. Dahinter verbirgt sich ein Sanitärtempel in Marmor mit Regendusche, elektrischem Handtuchwärmer und eine Porzellan-Toilette, die nach dem Spülen trockene Überreste von Flüssigem trennt. Auch in der Küche kommen natürlicher Marmor und Armaturen in "Copper Steel" zu Einsatz. Die gar nicht mal so simple Camping-Kombüse wartet auf mit einem 95-Liter-Kühlschrank, 65-Liter-Tiefkühl-Schublade, Ofen oder Mikrowellen-Grill, zwei Induktionsherdplatten und einer Kaffeekapselmaschine.
Sicherheit schreibt der Arocs-Ausbau ebenfalls groß: Eine Alarmanlage, eine Überwachungsanlage mit vier Kameras und ein Safe für 15-Zoll-große Laptops sorgen dafür, dass die Besatzung ruhig schlafen kann. Seiten- und Dachfenster bestehen aus Einbruchsicherem Echtglas. Sollte doch mal was passieren, gibt's einen Panikalarm und ein Paniklicht.
SOD Peak 6x8Basisfahrzeug: Mercedes-Benz Arocs, 12,8-Liter-OM471-Motor, l, 390 kW (530 PS), 2600 Nm Sitz-/Schlafplätze: 4/5Grundpreis: 1.699.900 Euro
SOD Rise 4x4: Der Camping-Unimog
Bereits die Basis ist imposant: Dafür nutzt SOD einen Unimog der 437er Baureihe, der mit einem stolzen 400 PS-Motor ausgestattet ist. Dabei wird auf eine verlängerte Doppelkabine gesetzt, in der AMG-Einzelsitze mit Massagefunktion eingebaut und Oberflächen mit Leder und Alcantara veredelt werden. Beeindruckend ist auch das Tankvolumen: Mit drei Dieseltanks und insgesamt 400 Liter Volumen ist der Unimog somit auch für längere Fahrten durch die Wüste, Wildnis oder Einsamkeit perfekt geeignet. Ansonsten hat der Unimog ein EAS Automatik Shift Getriebe, eine Rückfahrkamera, eine Seilwinde vorne und Differentialsperren an beiden Achsen an Bord.
Vor dem Blick ins Innere wird erstmal das Fahrzeug von außen betrachtet: Dabei fällt ExpertInnen direkt auf, dass der Überbau über der Kabine auffällig niedrig und der Zwischenraum zwischen Kabinendach und Alkovennase auffällig groß ist. Das hat jedoch seine Gründe: Da der Unimog im schweren Gelände ordentlich in Schwung gerät, könnte eine andere Bauweise zu Kollisionen zwischen Fahrerkabine und Wohnbau führen und Schäden verursachen – da nimmt man dann doch lieber eine besondere Alkovenform in Kauf. Das Offroad-Paket verwandelt den Unimog noch mehr in ein Expeditionsmobil: Enthalten sind darin unter anderem ein Dachträger für Stauboxen, ein Heckträger für Ersatzräder oder ein Quad und lackierte Felgen sowie Heckleiter mit gerundeten Kanten.
Doch genug vom Äußeren – wie soll die Wohnkabine von Innen aussehen? Die Erwartungen werden nicht enttäuscht: Der Rise 4x4 zeichnet sich durch die besondere Granit- und Marmoroptik aus. Zum Schlafen stehen zwei Bereiche zur Wahl: Zum einen das klassische und fest installierte Bett im Alkoven, zum anderen das Hubbett über der Rundsitzgruppe. In der Größe gibt es keine Unterschiede: Beide Betten sind 2x2 Meter groß. Das Dach im Alkoven kann jedoch zum Nächtigen hydraulisch ausgefahren werden und punktet so mit mehr Dachfreiheit und dank einer Verglasung mit einem freien Blick auf die Natur.
Die Küche wird von SOD vor der Rundsitzgruppe im Heck platziert und bringt jeden Kochfan ins Schwärmen: Ein großer Kühlschrank mit Tiefkühl-Schublade und Eiswürfelbereiter steht gegenüber der Kochzeile, auf der sich ein Induktionsherd mit 2 Feldern und Dunstabzugshaube befindet. Außerdem steht wahlweise ein Mikrowellen-Grill-Kombigerät oder ein klassischer Backofen zur Wahl. Wer auf seinen Kaffee am Morgen (oder Mittag) nicht verzichten kann, freut sich über die Kaffeepad- und Kapselmaschine. Die Arbeitsfläche und Rückwand der Küche sind aus Marmor, während die Armaturen in Schwarz einen schönen Kontrast dazu bilden.
Luxuriös geht es auch im Badezimmer weiter: Der Sanitärraum ist mit einer satinierten Glastür abgetrennt, Licht fällt durch das für Wohnmobile ungewöhnliche Hochkantfenster. Auch hier setzt SOD auf Marmor und schwarze Armaturen. Ansonsten zeichnet sich das Bad durch eine Trockentrenntoilette, eine Regendusche und einen elektrischen Handtuchwärmer aus.
Ein besonderer Clou der Wohnkabine: Sie kann bei Bedarf vom Unimog abgesetzt werden und anschließend autark betrieben werden. Das wird unter anderem durch den 400 Liter Frischwassertank mit Drucksensor-Pumpe und integriertem Filtersystem, dem 150 Liter Abwassertank und den 400 Ah Lithium-Ionen-Akkus ermöglicht, die von einer 840 Watt Solaranlage und einem Ladegerät für Landstrom ergänzt werden.
Der Luxus hat seinen Preis: Der SOD Rise 4x4 ist ab einem Grundpreis von 889.900 Euro erhältlich. Verschiedene Pakete, die zur Wahl stehen, erhöhen den Preis noch weiter.
SOD Rise 4x4 (2022)Basisfahrzeug: UnimogSitz-/Schlafplätze: 4/4Länge/Breite/Höhe: 6,90/2,48/3,90 EuroZul. Gesamtgewicht: 14.100 kgGrundpreis: 899.900 Euro