
Ein Ferrari mit einem auffälligen Kennzeichen und dem Fahrersitz in der Mitte - so etwas braust nicht jede Nacht durch diesen Tunnel.
Ein Ferrari mit einem auffälligen Kennzeichen und dem Fahrersitz in der Mitte - so etwas braust nicht jede Nacht durch diesen Tunnel.
Pininfarina baute 1996 auf Basis des Vorjahres-Rennwagens 365 P zwei Berlinetta Speciale.
Dieser gehörte Fiat-Chef Gianni Agnelli.
Zwei Jahre fuhr "L' Avvocato" den Ferrari.
Das Besondere am "Tre Posti" ist nicht nur der mittige Fahrersitz.
Unter der Karosserie steckt die Technik eines Rennwagens.
Das sorgt für gewaltige Fahrleistungen - und einen entsprechenden Klang.
Bernd Wieland beschrieb den V12 des "Tre Posti" in Motor Klassik 1/2006 so: "Der V12 brüllt nach dem Anfeuern böse, sechs Weber-Vergaser produzieren schmutzige Klänge. Es röchelt, sprotzelt, und patscht diabolisch. Von Schalldämpfern unbehelligt, prasselt und trompetet der 4,4-Liter mit finsterem Timbre aus den vier Auspuffrohren."
Pininfarina baute 1996 auf Basis des Vorjahres-Rennwagens 365 P zwei Berlinetta Speciale.
Agnellis Auto mit der Fahrgestellnummer 8815 wurde in Silbergrau-Metallic lackiert.
Das Dach besteht aus athermischen Glas.
In einem Video zeigt Kidston das Auto in der Auffahrt und auf dem Dach des ehemaligen Fiat-Werks Lignotto.
Weil der Sportwagen bei der ersten Testfahrt alle drei Spuren der Autobahn benötigte, ließ Agnelli am Heck einen Edelstahl-Spoiler montieren.
Das kostete 20 km/h Höchstgeschwindigkeit, brachte jedoch einen stabilen Geradeauslauf, wie sich Leonardo Fioravanti erinnert.
Der Verlust an maximaler Geschwindigkeit erscheint verschmerzbar, wenn man bedenkt, dass die Rennversion des 312 P auf schnellen Strecken wie Le Mans oder Daytona bis zu 300 km/h erreichen konnte.
"Man konnte kaum anhalten, bevor sich Menschen darum versammelten. Aber es machte Spaß. Die Beschleunigung war gewaltig. Man musste sich nur an die Sitzposition in der Mitte gewöhnen, weil es schwierig war, die Breite des Autos links und rechts abzuschätzen", erinnerte sich Agnelli an seinen 365 P Berlinetta Speciale.
Vier Jahre kümmerten sich mehrere italienische Spezialbetriebe darum, Karosserie, Interieur und Technik des einzigartigen Ferrari wieder in den Zustand zu versetzen, in dem Agnelli das Auto gefahren hatte.