
Keine Sicherheitsgurte, keine Blinker und trotzdem kommt dieser 131 Jahre alte Benz Victoria regelmäßig durch die Hauptuntersuchung. Wie kann das sein?
Keine Sicherheitsgurte, keine Blinker und trotzdem kommt dieser 131 Jahre alte Benz Victoria regelmäßig durch die Hauptuntersuchung. Wie kann das sein?
Der Grund verbirgt sich in der Straßenverkehrsordnung und dem H-Kennzeichen.
Der Maßstab ist nicht der aktuelle Stand der Technik, sondern der Zustand, den das jeweilige Fahrzeug zur Zeit seiner Erstzulassung hatte. So ist es im § 29 der StVZO geregelt.
Für diese freizügige Behandlung braucht der Oldtimer in der Regel ein H-Kennzeichen. Dieses signalisiert, hier fährt ein "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut".
Wenn sich das Fahrzeug dann in einem seiner Epoche entsprechenden technisch einwandfreien Zustand befindet, klappt es auch mit der Plakette.
Der vierrädrige Benz war eine Weiterentwicklung des berühmten dreirädrigen Patent-Motorwagens.
Der Antrieb kommt von einem liegenden Einzylinder mit etwa drei PS.
Ganz links ist der Verdampfer zu sehen, in der Mitte die offen liegende Pleuelstange, es folgt das Schwungrad.
Die breite Sitzbank ist der einzige Komfort, den Fahrer und Mitfahrer haben.
Über Rollenketten werden die beiden hinteren Holzräder der blattgefederten Starrachse angetrieben.
Das Steuerrad ist klein, die Achsschenkellenkung reagiert sehr direkt auf Lenkbewegungen.