Kaum ein Automobil wurde zwischenzeitlich mit solchem Spott und
Ablehnung bedacht wie die W140-S-Klasse von Mercedes. Doch die
Aufregung hat sich mittlerweile gelegt.
Jetzt, gut ein Vierteljahrhundert nach der Vorstellung des
"Dicken", erkennen viele die Qualitäten dieser S-Klasse, die als "
das Beste Auto der Welt" angekündigt wurde.
3.399 Stück: Kurzer Radstand und Zwölfzylinder: Exklusiver als
600 SE und S600 ist kein anderer W140. Den langen 600er bestellten
beinahe zehnmal so viele Kunden.
M120 füllt streng symmetrisch gegliedert den Motorraum. Bis
September 1992 408, danach noch 394 PS stark. Dazu ein maximales
Drehmoment von 570 Nm - souverän sagt man gewöhnlich zu solchen
Daten.
Die Frontansicht macht deutlich: Lasst mich durch, ich bin
wichtig. Dabei ist die Breite des W140 nach heutigen Maßstäben
zurückhaltend: Die 1.886 mm übertrifft heute ein Sharan um knapp 2
cm, einem Ford Mondeo fehlen nur 2 cm.
Schwelgerischer Luxus im Innenraum: Der W140 darf noch die
klassischen Tugenden von gediegener Qualität zeigen. Viel Holz,
viel Leder, viele Knöpfe, Tasten, Schalter und Drehregler.
Das Kombiinstrument informiert mit 7 Zeigern über Tankinhalt,
Momentanverbrauch, Wassertemperatur, Öldruck, Tempo, Drehzahl und
Uhrzeit. Die digitale Anzeige über die Außentemperatur.
Die Klimaautomatik stellte zu Beginn der 90er das technisch
Machbare dar: So fein regulieren und anpassen ließ sich vor ihr
keine - und nach ihr nur wenige.
Sicherheitsmerkmal Bügelgriffe: Auch der W140 besitzt die
oftmals als vorbildlich bezeichneten stabilen Bügelgriffe. Hier
erkennt man den Empfänger für die Fernbedienung.
Fazit von Michael Orth: "Es gibt kein Mittel dagegen, man kann
sich nicht wehren: Die Macht des W140 fasziniert. Er ist eine über
Jahrzehnte gültige, wenn nicht gar endgültige Antwort auf die Frage
nach automobiler Oberklasse...