Wegen der großen Räder wirkt der MG wie ein ausgewachsenes Auto, ist aber keine vier Meter lang. Auch der kürzere Triumph wirkt durch seine lange Motorhaube und seine Linienführung im Heckbereich länger als er eigentlich ist.
Richtig Laune macht im MG vor allem das Schaltgetriebe mit seinem etwas näher zum Fahrer herangerückten Hebel, der sich leicht und auf kurzen, eindeutigen Wegen bewegen lässt.
Das Hauptproblem des GT6 ist, wer hat es anders erwartet, der Rost. Speziell Karosseriefalse, Bodenbleche, Blinkerecken... bieten dem Rost Nahrung. Immerhin ist das GT6 Coupé besser als der Roadster gegen eindringendes Wasser geschützt.
Der Zweiliter-Sechszylinder beschleunigt den GT6 in 11,7 Sekunden auf 100 km/h. Er glänzt, speziell bei höheren Drehzahlen, durch einen seidigen Lauf und genehmigt sich zwischen 10 und 13 Liter/100 km. Er ist robust, ölt aber oft sehr stark und rasselt beim Kaltstart.
Größere Probleme bereiten dagegen gelegentlich das überforderte
Getriebe, das Differenzial und die Radlager. Die Achsbauteile müssen regelmäßig geschmiert werden. Durch den schweren Motor können Fahrwerksprobleme entstehen. Die Speichenfelgen sind typisch britisch.
Die Preise des Triumph GT6 starten bei 5.200 Euro (Zustand 4). Für ein Fahrzeug im Zustand 2 muss man 16.000 Euro investieren. (Classic-Analytics-Preis 2016) Bei den Verschleiß- und Reparaturteile gibt es mit Ausnahme einiger Karosserie-Elemente keine Engpässe.
Rost gibt es auch beim MG genug. Wie beim Roadster sind die schwer zu sanierenden, doppelt ausgeführten Schweller das Hauptproblem. Viele MGB wurden bereits neu lackiert. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da unter dem Lack schlecht reparierte Roststellen versteckt sein könnten.
Mit dem 95 PS starken 1,8-Liter schafft der MGB GT den Standardsprint in 12,5 Sekunden. Meidet man stundenlange Vollgasfahrten, übersteht die Technik bei regelmäßiger Wartung problemlos 200.000 Kilometer und mehr. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 10 bis 12 Liter/100 km.
Überschaubar sind auch die Schwachstellen des Fahrwerks. Hier können gelockerte Blattfederaufnahmen oder verschlissene Achsschenkelbolzen Probleme bereiten. Die Felgen können mit denen des Triumph nicht mithalten.
Bei einem guten MGB GT müssen Sie mit 17.000 Euro rechnen. Los geht's bei 4.800 Euro (Zustand 4). Dank des fast baugleichen MGB ist für das GT Coupé die Ersatzteilversorgung gesichert. Die Preise liegen auf niedrigem Niveau, Qualität und Originalität sind aber oft fraglich.
Auch wenn sich die beiden Coupés in vielerlei Hinsicht ähneln, können sie doch beide mit einem ganz eigenen Charakter überzeugen. Es bleibt wohl jedem selbst überlassen, welche Art der britischen Fahrfreude er bevorzugt.