Der Name Renault Clio taucht besonders dann häufig auf, wenn es um die Wahl eines möglichst praktischen, kostengünstigen Kleinwagen, vor Allem für Fahranfänger geht.
Tatsächlich hat sich das beim Renault Clio zu einer echten Tradition entwickelt, denn bereits vor beinahe 50 Jahren lehrte einer der Ur-Clios, damals genannt "Renault 5", den Straßenneulingen das nötige etwas.
Ob der alte Hase hier auch heute noch mitmischen kann und wie er sich gegenüber den heutzutage für gewöhnlich erklärten Standards verhält, das zeigt unser Test.
Nach etwas Geduld und Mühe sind die 100 Stundenkilometer erreicht, die der R5 hervorragend in Szene zu setzen weiß. Schneller gehts von 100 auf 0, jedoch beinnahe eine drittel Wegstrecke länger als im aktuellen Clio The 90.
Wie der R5 da durchschaukelt: Jeder Lenkimpuls fährt ihm erst in die weichen Federn. Ja er federt so tief ein, als wolle er sich Locken in die Torsionsstäbe zwirbeln.
Falls die Kurvenfahrt dann doch mal nicht ganz nach Plan verlaufen sollte, so ist der "Fünfer" rundum mit einem Rammschutz ausgestattet, das bei leichten Rämplern dann doch die eine oder andere Delle im Blech vorbeugt.
Von wegen alt und faltig: der knackige Renault 5 (kurz: R5) zeigt heute noch wie vor 45 Jahren was in ihm steckt. Auch wenn im aktuellen Clio-Modell quasi nichts mehr davon übrig ist.
Nach kurzer Überlegung, ob der drei Zentimeter kürzere Radabstand links durch die hintereinander angeordneten Drehstabfedern das Messergebnis beeinflussen könnte ist klar: der R5 bringt tatsächlich nur 774 Kilogramm auf die Waage.
Von wegen Kofferraumdämpfer: die Ladeluke wird entgegen der üblichen pneumatischen Methoden just mit einer Verstrebung aus zwei abgekanteten Blechen offen gehalten.
Klassisch, retro, genial: der gesteppte Dachhimmel und die Stilvoll gestalteten, knautschigen und bequemen Sitze sind auch für heutige Verhältnisse absolut modisch.
Ach wie haben wir uns schon an all die modernen Displays in der Mittelkonsole gewöhnt; so glänzt der R5 wohlbetagt im Retro-look. Mit analoger Uhr, Druck- und Drehtasten und einem kleinen Staufach - ganz ohne USB Anschlüsse für Smartphone und seinesgleichen.
Mit einem Fünfganggetriebe war man zu R5-Zeiten bestens ausgestattet, die Anordnung der Gänge mit dem nach rechts verlagerten Rückwärtsgang ist bis heute erhalten geblieben.
Auch im Fond fällt das Platzangebot für die bescheidene Größe des Gesamtfahrzeugs sehr üppig aus; eine auf einer durchgezogenen Sitzbank für zwei bietet beiden mehr Freiheit, als auf eine nur halb besetzte Festzeltgarnitur.
Man möchte meinen, man wäre eingeschränkt durch das 215-Liter-umfassende Kofferraumvolumen, jedoch begrenzt dich der R5 auf das nötigste, ohne dass dabei Einschränkungen zu vernehmen wären. Er bietet Platz für Schlafsäcke, Zelt und Klamotten aller vier Insassen für drei Wochen.