
Diese Uralt-Technik wird immer noch eingesetzt
Nutzt das noch wer oder kann das weg? Wir haben für Sie Uralt-Technik zusammengestellt, die noch genutzt wird!
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Nutzt das noch wer oder kann das weg? Wir haben für Sie Uralt-Technik zusammengestellt, die noch genutzt wird!
Lochkarten-Buchhaltung mit IBM 402
Der Weltmarktführer für chemische Filterprozesse, die Firma Sparkler Filters aus Texas, benutzt für seine Buchhaltung einen "Computer", der nur als anachronistisch bezeichnet werden kann. Sparklers IBM 402, Baujahr 1948, ist kein Computer, der mit der heutigen Technik zu vergleichen wäre. Der IBM 402 ist eine automatisierte, elektro-mechanische Tabelliermaschine. Diese kann auf eine Weise vorinstalliert (programmiert) werden, dass sie auf 80-spaltigen Hollerith-Lochkarten bestimmte, verschlüsselte Ergebnis-Werte ausdruckt. In der damaligen Zeit verwendeten Unternehmen den IBM 402 in erster Linie für die Buchhaltung, da die Geräte sehr lange Reihen von Zahlen addieren und einen genauen, schriftlichen Bericht ausdrucken konnten. Der IBM 402 ist demnach also nicht viel mehr als eine 1.500-Kilogramm-Spreadsheet-Maschine. Sparkler Filters verwendet einen IBM 402 auf genau dieselbe Weise. Damit ist das Gerät vielleicht der letzte noch funktionstüchtige IBM 402 auf dieser Welt. Seit über 50 Jahren leistet die Maschine der Filter-Firma gute Dienste.
Die Daten müssen, bevor sie der 402 bearbeiten kann, in Lochkarten verschlüsselt werden. Diese Aufgabe wird von einer großen IBM-029-Lochkartenmaschine übernommen. In der Regel schreibt Carl Kracklauer, Sohn des Gründers von Sparkler Filters, die Daten auf die Lochkarten. Das Unternehmen setzt in erster Linie auf diese Maschine, weil sie nicht auf ein vertrautes Gerät verzichten möchte: Seit mehr als 60 Jahren wissen die Mitarbeiter, wie sie es zu benutzen haben.
Im Fundus von Sparkler finden sich neben der IBM 402 und der Lochkartenmaschine noch einige weitere Vorzeit-Relikte. Daneben gibt es beispielsweise eine IBM-514-Reproduziermaschine, die jedoch seit einigen Jahren defekt ist und so genannte "Zusammenfassungs-Lochkarten" für die spätere Nutzung erstellen konnte. Die Firma Sparkler lagert ihre sämtlichen Lochkarten stapelweise in Kisten. Die IBM 402 ist längst museumsreif, doch solange das Gerät seinen Dienst tut, möchte das texanische Unternehmen auf ihren Anachronismus nicht verzichten.
PDP-Minicomputer
Großbritanniens Atomwaffen-Steuerung und das Schiffs-basierte Radar-System der US-Navy, benutzen etwa PDP-Minicomputer. Diese wurden von Digital Equipment Corporation (DEC) in den 70er Jahren hergestellt. Selbst der europäische Flugzeugproduzent Airbus setzt PDPs ein. Der PDP gehört zur zweiten großen Serie der Minicomputer-Mainframes. Die Bezeichnung basiert auf der Tatsache, dass sie "nur" die Ausmaße von einigen Kühlschränken hatten, anstatt einen ganzen Raum zu beanspruchen.
Wie Mitarbeiter der Institutionen offen bekennen, werden DECs VAX-Minicomputer aus den 80er Jahren für die verschiedensten Aufgaben bei dem Hawk-Raketensystem, den F-15- und F-18-Kampffliegern, einem Teil der U-Boot-Flotte der US-Navy und dem Navy-Kampfflieger-Testsystem für Luftfahrt-Anbieter benutzt. Viele dieser Systeme bleiben wegen ihrer kritischen Einsatzgebiete noch mindestens bis Mitte unseres Jahrhunderts in Dienst. Die alte Technik durch moderne Geräte zu ersetzen, könnte eine potenzielle Gefährdung für die nationale Sicherheit darstellen und würde Millionen von Dollar kosten.
Ein Warenhaus mit Apple IIe-Technik
Seit seiner Markteinführung haben zahlreiche Anwender den Apple IIe lieb gewonnen. Er war zuverlässig, unterstützte eine ganze Palette an Soft- und Hardware und seine sieben internen Erweiterungs-Slots ließen ihn extrem flexibel daherkommen. Kevin Huffman, Besitzer des Huffman Industrial Warehouse in Eden, North Carolina, ist nie davon abgerückt. Sein Unternehmen lagert und verschickt Waren an Kunden, die Raum in seinem Lagerhaus mieten. Zur Inventarverwaltung und um Kundenkonten zu führen, verwendet Huffman immer noch seinen alten Apple IIe.
Der Betreiber des Warenhauses begann mit der Apple-II-Serie zu Schulzeiten und kaufte seinem Schwager Mitte der 80er Jahre zwei identische Apple IIe-Systeme ab. Eines ist auch heute noch im Gebrauch, das andere gilt als Notfall-Reserve.Huffmans Apple IIe-System ist ausgestattet mit 128 Kilobyte RAM, AppleSofts BASIC in ROM und der Standard 1-MHz 6502 CPU. Darin befinden sich fünf Erweiterungskarten: eine Serial-Anschluss-Karte, zwei Disk-Interface-Karten, eine Druckerkarte und eine 80-Spalten-Videokarte. Als Peripheriegeräte verwendetHuffman einen zuverlässigen Drucker - einen Star NP-10, der auch heute noch hervorragend funktioniert -, eine Apple DuoDisk-Einheit und einen 10 Zoll Amber-Videomonitor. Huffman nutzt seinen modernen PC nur für das Surfen im Web, für E-Mails und als Word-Prozessor. Auf keinen Fall möchte er sich von seinem geliebten Apple IIe für Buchhaltungsarbeiten trennen.
Der verlässliche Color-Computer-Assistent
Nicht viele Uralt-Computer können sich über so viel aktive Hingabe freuen wie der Tandy Color Computer 3, der im Jahr 1986 eingeführt wurde. Der CoCo 3, wie ihn die Fangemeinde nennt, wurde nie auch nur annähernd so oft verkauft wie beispielsweise ein Atari oder ein Commodore. Das System genießt aber die umso stärkere Hingabe seiner User. Der CoCo 3 war der Schlussstrich unter eine beliebte Reihe von Color Computern der Firma RadioShack, die das erste Modell im Jahr 1980 auf den Markt brachte. Die dritte Ausführung war ein beeindruckender Abgesang mit Unterstützung eines 512 KB Speichers und eingebauten Sound- und Grafik-Verbesserungen. Die Abwärtskompatibilität mit der Prä-CoCo-3-Software wurde dabei gewahrt.
Da kann man es schon verstehen, dass einige Leute sich standhaft weigern, ihren CoCo 3 zu verschrotten. Einer dieser Liebhaber ist John Kowalski, ein ehemaliger Entwickler von Konsolenspielen, der seinen CoCo 3 noch immer nicht ersetzen möchte. Kowalski begann 1984 mit einem Color Computer 2. 1986 erweiterte er seinen CoCo 3 und blieb seitdem der Plattform treu. Kowalski führte nur einige Hardware-Upgrades aus, steigerte den RAM etwa auf 2 GB und übertaktete die 6809-CPU auf schnelle 3,5 MHz. Bis in die 90er Jahre hinein programmierte Kowalski beim Studio Crystal Dynamics Videospiele, sein CoCo 3 war immer beteiligt.