Das sind die skurrilsten Steuern aus aller WeltJungfrauen, Bärte, Schlamm: Wir verraten Ihnen, welche Steuern zunächst sehr absurd klingen - die es aber wirklich gibt!
SpatzensteuerDa die Spatzen im Mittelalter als Schädlinge angesehen wurden, die das Saatgut weggepickt haben, wurde die Jagd auf sie gefördert. Jeder Bürger musste zwölf Spaten fangen und abgeben. Dafür gab es sechs Kreuzer. Wer dies nicht schaffte, musste zwölf Kreuzer zahlen.
UrinsteuerDer römische Kaiser Vespasian führte eine Urin-Steuer ein. Wer öffentliche Toiletten nutzen wollte, sollte dafür doch bitte zahlen. Als sein Sohn Titus sich gegen diese Steuer wehrte, sagt ihm Vespasian "Pecunia non olet", was soviel bedeutet wie "Geld stinkt nicht"!
Nilschlamm-SteuerAlljährlich werden die Felder am Rande des Nils überschwemmt. Das führt oft zu schweren Verwüstungen, doch der Schlamm machte auch die Acker fruchtbar. Darum mussten die alten Ägypter je nach Schlamm-Menge eine Steuer auf die Höhe der Schlammschicht zahlen.
JungfernsteuerIn Preussen führte Premierminister Johan Kasimir Kolbe von Wartenberg anfangs des 18. Jahrhunders eine Jungfrauensteuer ein. Frauen zwischen 20 und 40, die nicht verheiratet waren, mussten monatlich zwei Groschen zahlen.
Steuer auf BärteDa Peter der Große, der Zar von Russland, Bärte als rückständig ansah, erhob er kurzerhand eine Steuer auf Bärte. Er wollte damit erreichen, dass seine Untertanen wie echte Europäer aussahen. In anderen Ländern galten Bärte in jener Zeit als Rückständig, wie Peter der Große auf seiner Europa-Reise erfahren musste. Wer die Steuer nicht zahlen wollte, wurde auf offener Straße zwangsrasiert.
PerückensteuerEben dieser Johan Kasimir erfand auch die Perückensteuer. Da die Perücke zu dieser Zeit sehr in Mode war, konnte sich der preussische Staat so eine Steuer erlauben. Pro Perücke, die in der Öffentlichkeit getragen wurde, mussten drei Taler gezahlt werden.
FenstersteuerIn England und Frankreich gab es zwischen 1696 und 1851 eine Fenstersteuer! Die Höhe variierte, je nachdem ob das Fenster zur Straße oder zum Innenhof gerichtet war. In der Folge mauerten viele Bürger ihre Fenster zu... Ein gutes Beispiel für die Fehlsteuerung durch Steuern.