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Mundschutz

Corona: Maskenpflicht – und jetzt?

Corona: Maskenpflicht – und jetzt?

Schützt mich eine Maske vor einer Ansteckung mit Corona?
Im Zuge der Corona-Pandemie ist seit geraumer Zeit oberste Vorsicht in Sachen Hygiene und Abstand geboten, weil sich das Virus über eine Tröpfcheninfektion weiterverbreitet. Mit den „Tröpfchen“ sind Körperflüssigkeiten gemeint, die beim Niesen, Husten, Atmen, Sprechen oder Naseputzen (tröpfchenförmig) in die Luft abgegeben werden und die dann im Falle einer Infektion das Virus enthalten. Diese können sich gängigen Untersuchungen nach bis zu anderthalb Meter durch die Luft bewegen und bergen somit das Risiko, in die Atemwege der Menschen in diesem Radius zu gelangen und sie schließlich zu infizieren. Nicht jeder Sars-Cov-2-Infizierte weist aber Symptome auf. Das führt dazu, dass sich die betroffenen Personen fälschlicherweise in Sicherheit wiegen und das Virus unbemerkt weitertragen.

Aufgrund dessen lag es bereits seit Beginn der Corona-Pandemie nahe, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, dessen Nutzen in den Medien anfangs allerdings stark umstritten war. Das liegt vor allem daran, dass die Schutzmasken aller Regel nach nicht diejenigen vor einer Ansteckung schützen, die sie selbst tragen, sondern, dass sie andere Menschen im Falle einer Infektion davor bewahren können, die mit Viren belasteten Tröpfchen einzuatmen oder sie auf anderem Wege an die Schleimhäute gelangen zu lassen, und zwar insbesondere dann, wenn sich Personen gemeinsam in geschlossenen Räumen aufhalten. Deshalb machen Masken nur dann Sinn, wenn sie im Kollektiv getragen werden.

Die aus diesen Gründen nun anstehende Maskenpflicht stellt viele Menschen vor neue Herausforderungen, denn es herrscht teils noch immer Unklarheit darüber, welche Art des Mund-Nasen-Schutzes der richtige ist, um eine Weiterverbreitung von COVID19 via Tröpfchen adäquat zu reduzieren bzw. zu verlangsamen. Hinzu kommt, dass derzeit vielerorts Masken ausverkauft sind, und Menschen deshalb auf eine selbstgenähte Variante oder ein Tuch bzw. einen Schal zurückgreifen, um ihre Atemwege zu bedecken.
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Welche Masken gibt es und wie wirkungsvoll sind sie?


Eine der käuflich zu erwerbenden Maskenarten ist die sogenannte partikelfiltrierende FFP-Atemschutzmaske, die regulär in Berufen eingesetzt wird, in denen Feinstaub, giftige Gase oder andere (gefährliche) Mikropartikel eingeatmet werden können. Diese Atemschutzmasken gibt es in drei Klassen: FFP1, FFP2 und FFP3. Die Klassen 2 und 3 verfügen im Gegensatz zur Klasse 1 über ein zusätzliches Atemventil, wodurch die Atmung erleichtert werden soll. Unter ihnen ist allerdings nur die FFP3-Maske explizit gegen „Tröpfchenaerosole“ (also die genannten gefährlichen Tröpfchen) gerüstet, und das auch nur für eine (Schicht-)Zeit von acht Stunden, wie es die Atemschutz-Norm EN 149 vorsieht. Es gibt diese Masken zwar auch als wiederverwendbare Variante, der Haken an der Sache ist aber, dass sie nicht waschbar sind und sie so bei Kontakt mit Infizierten von außen mit Corona-Tröpfchen kontaminiert sein können. Wer auf FFP-Masken setzt, sollte sich also einen kleinen Vorrat anlegen, die Masken häufig austauschen und beim Ausziehen vorsichtig sein. Hinzu kommt bei den FFP2- und FFP3-Masken, dass etwa beim Niesen oder Husten auch Tröpfchen durch das Atemventil nach außen dringen können.

Da es bei der genannten kollektiven Maskenpflicht im Einzelhandel und den öffentlichen Verkehrsmitteln vor allem darum geht, andere vor den eigenen abgegebenen Tröpfchen zu schützen und insgesamt dafür zu sorgen, dass weniger Tröpfchen durch die Luft gewirbelt werden, ist auch der chirurgische Mund-Nasen-Schutz eine verbreitete Variante der Gesichtshalbmaske. Hierbei handelt es sich um ein Einwegprodukt, da das Material nach einer Weile feucht wird und es nicht gewaschen werden kann. Es ist wichtig, dass die Halbmaske eng anliegt und mehrlagig ist, sodass sie auch nicht zu schnell durchfeuchtet und dass keine Tröpfchen an der Seite entweichen können. Laut Ärzteblatt konnte eine (experimentelle) Studie von Public-Health-Forschern der Universität Hongkong mit 246 Probanden sogar zeigen, dass die speziellen medizinischen Halbmasken durchaus dazu beitragen könnten, dass insgesamt weniger Viren in die Atemluft abgegeben werden, als dies ohne Masken der Fall ist. Zu berücksichtigen ist aber, dass die chirurgischen Halbmasken im regulären Praxisalltag in bereits sterilen Räumen (bzw. Reinräumen) in der Medizin verwendet werden und deshalb auf übliche Hygienemaßnahmen und das obligatorische Abstandhalten auch trotz Mund-Nasen-Schutz nicht verzichtet werden darf.
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Kann ich mir selbst eine Maske nähen?


Weil der chirurgische Mundschutz mittlerweile häufig vergriffen ist und außerdem ärztlichem Personal vorbehalten sein sollte, haben sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen unlängst damit begonnen, solche Halbmasken selbst anzufertigen. Die aus Baumwolle bestehenden, selbstgenähten Halbmasken schützen nicht aktiv vor einer Ansteckung (wie etwa FFP3-Masken), doch halten auch sie Tröpfchen auf, wodurch eine Barriere entsteht und besonders große (gefährliche) Tröpfchen zurückgehalten werden können. Baumwolle sollte deshalb als Material für die Masken gewählt werden, da sie so luftdurchlässig ist, dass sie die Atmung nicht einschränkt, und weil sie bei 60 °C gewaschen werden kann und damit sicher alle Viren und Bakterien abtötet. Für das kollektive Maskentragen, bei gleichzeitigem Einhalten des empfohlenen Abstandes, kann also auch ein selbstgenähter Mund-Nasen-Schutz zum Aufhalten von großen Tröpfchen in der Atemluft dienen. Sobald die Maske feucht wird, sollte sie aber gewechselt werden. Ein Vorteil von selbstgenähten Masken ist, dass sie als Kochwäsche gewaschen werden können und deshalb ein kleines Depot ausreicht. Darüber hinaus sollten die Masken nicht zu dick sein, damit sie das Atmen nicht behindern.

Wie sieht es aber mit einem einfachen Schal oder Tuch aus? Im Zweifelsfall dürfen in vielen Bundesländern auch diese Accessoires als Schutz dienen, auch wenn nicht erwiesen ist, wie viel der Tröpfchen sie tatsächlich aufhalten. Wichtig ist, dass auch Schals und Tücher regelmäßig gewechselt und gewaschen werden und dass sie, genau wie die selbstgenähten Masken, am besten aus Baumwolle bestehen. Auch ein umgebundener Schal sollte so eng sitzen, dass er nicht verrutscht und nicht zu viele Tröpfchen nach außen gelangen lässt, insbesondere an den Seiten und nach oben hin. Weil es schwierig ist, den Sitz von Schals und Tüchern so zu perfektionieren, dass sie nicht ständig verrutschen, ist es wohl die inadäquateste Variante, andere zu schützen. Schließlich sollte es tunlichst vermieden werden, sich in der Öffentlichkeit ins Gesicht zu fassen, indem etwa der Sitz des Atemschutzes häufig überprüft wird. Ein Schal oder Tuch sollte also allenfalls eine Übergangslösung darstellen.

Darauf müssen Sie beim Tragen einer Maske achten


Da keine der oben aufgeführten Masken einen hundertprozentigen Schutz für Sie selbst und andere darstellt, ist es trotz einer Maskenpflicht unerlässlich, sich so zu verhalten, als würden Sie keine tragen, wie es auch das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt. Schutzmasken verlangsamen lediglich die Verbreitung von Tröpfchen in der Atemluft, dennoch entweichen immer welche von ihnen. Deshalb sollten Sie sich nach wie vor in der Öffentlichkeit nicht ins Gesicht fassen, auch nicht, wenn die Maske drückt oder verrutscht, und bei jedem Gang nach draußen eine neue oder frisch gewaschene Maske verwenden, sich also mehrere Ersatzmasken zulegen. Lange Haare sollten beim Tragen einer Maske zurückgebunden werden, Bärte sollten gänzlich von der Maske bedeckt sein und Brillen sollten erst nach dem Aufziehen der Maske aufgesetzt werden. Zudem ist es wichtig, dass der Atemschutz nicht zwischendurch unter das Kinn und anschließend wieder neuaufgesetzt wird (Stichwort: Kontamination). Beim Abziehen ist es ratsam, kurz die Luft anzuhalten und den Schutz nur an den Gummibändern zu berühren, weil die Maske von außen mit Viren kontaminiert sein könnte. Anschließend sollten Sie die Maske waschen oder wegwerfen und sorgfältig die Hände waschen.

Trotz Atemschutz hat es immer noch die oberste Priorität, den Abstand zu anderen zu wahren und die Handhygiene nicht zu vernachlässigen – sprich: sich mindestens 30 Sekunden die Hände waschen, insbesondere dann, wenn Sie gerade nach Hause gekommen sind oder mit Gegenständen in Berührung gekommen sind, die zuvor andere Personen angefasst haben oder angefasst haben könnten, und dass Sie bei Verdacht auf eine Ansteckung mit dem Corona-Virus trotzdem zu Hause bleiben.

Foto: Ani Kolleshi – unsplash.com

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