Boateng-Rauswurf: Özil tritt gegen Löw nach

Jetzt äußert sich auch Mesut Özil zum Ende von Boatengs Nationalelf-Karriere. Gestern hatte Bundestrainer Joachim Löw überraschend bekannt gegeben, zukünftig ohne die Bayern-Spieler Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller zu planen.
Auf Englisch twitterte Özil "Kopf hoch, Bruder" und tröstete Boateng, indem er auf die vielen besonderen Momente der beiden Spieler verwies. Seit dem Beginn ihrer Karrieren in der Nationalmannschaft sei Boateng ein echter Freund und eine großartige Person auf und neben dem Fußballfeld. Dazu lud er ein älteres Bild hoch, auf dem die beiden Arm in Arm in die Kamera lächeln. Kurz danach verlinkt er Boateng in einem weitern Post und schreibt: "Es tut mir Leid, dass einer der besten deutschen Spieler der letzten Jahrzehnte die Nationalmannschaft auf diese Weise verlassen muss." Dazu betende Hände und ein Danke. Beide waren 2009 gemeinsam U21-Europameister und 2014 dann Weltmeister geworden.
I feel sorry one of the best German players of the last decades has to leave the National team in that way. 🙏🏼 #Danke @JB17Official
— Mesut Özil (@MesutOzil1088) 5. März 2019
Seitenhieb auf Löw?
Auffällig ist dabei, dass Özil lediglich auf Boateng, nicht aber auf seine anderen Ex-Teamkollegen Hummels und Müller eingeht. Freundschaftlich scheint deren Verhältnis nicht zu sein, ebenso wie das Verhältnis zu Bundestrainer Löw. Özil selber trat 2018 nach einer Schmutzkampagne gegen ihn aus der Nationalelf zurück und beklagte mangelnden Rückhalt. Zornig und mit verletztem Stolz verließ er nach der Erdogan-Affäre die Nationalelf, woraufhin sich Boateng als einer der wenigen Spieler des Teams kritisch öffentlich äußerte. Damals bemängelte er, dass sich niemand der anderen Mitspieler bei Özil bedankte. Diese kritische Äußerung - neben einer schwachen Saison im Verein - könnte jetzt auch ihn den Platz in der Nationalelf gekostet haben.
Boateng trauert
Auch Boateng äußerte sich zu seinem Rauswurf auf Instagram: für ihn sei es "immer das Allergrößte" gewesen, sein Land zu repräsentieren, das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen habe ihn stolz gemacht. Dennoch respektiere er Joachim Löws Entscheidung und mache nun Platz für junge Spieler, auch wenn er sich einen anderen Abschied gewünscht hätte. Mit 30 Jahren ist seine Karriere in der Nationalmannschaft nun zwar beendet, Boateng gibt allerdings an, weiterhin auf höchstem Niveau Fußball zu spielen.