Rechtsmediziner: "Die Zeit der Virologen ist vorbei"

Rechtsmediziner Klaus Püschel untersucht die Corona-Opfer in Hamburg und hat eine deutliche Meinung über das Coronavirus und die aktuelle Krise.
Kein Grund zur Panik - das ist die Erkenntnis, zu der Klaus Püschel anhand seiner Untersuchungen an den Corona-Opfern kommt. Laut Erkenntnissen des Rechtsmediziners sei COVID-19 "eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung".
Untersuchungen ergaben, dass die Corona-Opfer aufgrund ihrer schweren Vorerkrankungen auch ohne Virusinfektion noch in diesem Jahr gestorben wären - "auch wenn das hart klingt", sagte Püschel gegenüber der Tageszeitung "Hamburger Abendblatt".
Darum warnt Püschel davor, weiterhin auf Virologen zu hören. "Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Coronakrise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner."
Zukünftiges Leben nur mit Coronavirus
Vor allem müssten die Deutschen lernen, mit dem Coronavirus zu leben, meinte Püschel. Für eine Öffnung Deutschlands wäre seiner Meinung nach jetzt der richtige Zeitpunkt.
Über Lockerungsmaßnahmen beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länder am heutigen Nachmittag.
Coronavirus - für viele eine Art Panikmache
Auch Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort kann die Panik aufgrund des Coronavirus nicht nachvollziehen, wie er gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" sagte: "Keine der Zahlen, die wir kennen, rechtfertigt die Angst, die in Deutschland vor dem Virus geschürt wird."
Ein weiterer Gegner der Panikmache ist Ex-Gesundheitsamts-Leiter Dr. Wolfgang Wodarg. In einem YouTube-Video äußert er sich eindeutig zur Corona-Panik. Er weist darauf hin, dass Coronaviren schon immer Bestandteil unserer Gesundheit waren.
Coronaviren waren schon immer da
Virologe Prof. Christian Drosten nahm zu genau diesen Aussagen Stellung und sagte in seinem täglichen Podcast des NDR: "Das stimmt, es gibt natürlich Coronaviren - vier Stück - in der menschlichen Bevölkerung. Die kommen saisonal vor, also vor allem auch, wenn Grippezeit ist."
Wodargs Aussagen sieht Drosten als eine Art "Verdrängungsmechanismus". Weiter meinte er: "Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten mit dieser Situation umzugehen. Eine ist, jetzt steile Thesen in die Öffentlichkeit zu setzen und zu sagen: Das gibt es alles gar nicht“. Laut Drosten sei Deutschland aber auf einem guten Weg, mit dem COVID-19 richtig umzugehen.