Den Neffen zum Arbeiten geschleust/ Bundespolizei bringt Ägypter in Abschiebehafteinrichtung

Mutmaßliche Schleusung auf dem Weg nach München
Lindau (ots) - Ein Vorfall auf der nächtlichen Fahrt Richtung München entpuppte sich als mutmaßliche Schleusungsaktion. Die Lindauer Bundespolizei hielt einen Wagen mit italienischem Kennzeichen an, in dem zwei ägyptische Staatsangehörige saßen. Der geplante Arbeitsausflug endete für die beiden Männer unter unerwarteten Umständen.
Der 35-jährige Fahrer konnte der Polizei seinen Reisepass und einen italienischen Aufenthaltstitel vorweisen. Sein Beifahrer, ein 23-jähriger Mann, angeblich der Neffe des Fahrers, hatte lediglich seinen Reisepass dabei, der nicht zur Einreise nach Deutschland berechtigte. Beide behaupteten, als Freiberufler auf dem Weg nach München zu sein, um dort ihrer Arbeit nachzugehen. Doch jegliche Belege wie Arbeitsverträge oder -aufträge, die ihre Aussage hätten untermauern können, fehlten.
Beim Verhör gab der Beifahrer bekannt, dass sein "Onkel" ihn bereits mehrere Male zum Arbeiten nach Deutschland mitgenommen und entlohnt habe. Die Ermittlungen der Beamten ergaben zudem, dass der Aufenthaltstitel des 23-Jährigen in Italien im vergangenen August abgelaufen war und er seitdem keinen legalen Aufenthaltsstatus mehr besaß. Auch ein Asylgesuch konnte der junge Mann nicht ernsthaft in Betracht ziehen, da er zugab, sein Heimatland aufgrund rein ökonomischer Gründe vor vier Jahren verlassen zu haben.
Der Fahrer wurde wegen versuchter Schleusung von Ausländern strafrechtlich belangt. Da der 23-jährige Beifahrer sein Recht auf Einreise durch Straftaten verwirkt hatte, wurde er wegen versuchter unerlaubter Einreise ebenfalls angezeigt und nach Österreich zurückgewiesen. Der junge Mann wurde am Nachmittag beim Amtsgericht Lindau vorgeführt und anschließend in die Abschiebehafteinrichtung Eichstätt gebracht, um von dort aus in seine Heimat zurückgeführt zu werden.