Mutmaßlicher Schleuser in Untersuchungshaft/ Bundespolizei stoppt überbesetzten Transporter

Ermittlungen der Bundespolizei gegen mutmaßliche Schleuser
Die Bundespolizei hat Ermittlungen gegen drei verdächtige Personen aufgenommen, die beschuldigt werden, ausländische Staatsbürger auf gefährliche und kommerzielle Weise einzuschleusen. Einer der verdächtigten Schleuser wurde inhaftiert, während den anderen Chinesen die Einreise verwehrt wurde. Mit vier der betroffenen Migranten kam es kurz darauf zu einem erneuten Kontakt.
In den frühen Morgenstunden kontrollierte die Bundespolizei am Grenzübergang Pfronten-Steinach einen in Italien registrierten Mietwagen. Der 24-jährige chinesische Fahrer besaß einen gültigen Reisepass sowie einen italienischen Aufenthaltstitel. Es stellte sich heraus, dass der Mann bereits wegen Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz polizeilich bekannt war.
Im Fahrzeug, das eigentlich für neun Personen zugelassen ist, befanden sich zehn weitere chinesische Staatsbürger, darunter drei Männer, drei Frauen und drei Jugendliche. Viele waren nicht angeschnallt, und ein 7-jähriger Junge saß ungesichert auf dem Schoß eines Erwachsenen. Keiner der Mitreisenden hatte die erforderlichen Einreisedokumente.
Gleichzeitig stoppte eine weitere Streife der Bundespolizei am Grenztunnel Füssen (BAB 7) ein weiteres italienisches Fahrzeug. Der Fahrer, ein 39-jähriger Chinese, hatte ebenfalls einen gültigen Reisepass und Aufenthaltstitel. Sein 34-jähriger Beifahrer, der Besitzer des Autos, und ein weiterer Landsmann hatten keine ausreichenden Dokumente für die Einreise.
Die beiden Fahrer sowie der Fahrzeughalter müssen sich nun wegen des gewerbsmäßigen und lebensgefährdenden Einschleusens von Ausländern verantworten. Alle chinesischen Staatsbürger erhielten Anzeigen aufgrund versuchter illegaler Einreise. Die Ermittlungen der Bundespolizei sollen nun die Hintergründe und möglichen Zusammenhänge der Vorfälle klären.
Am Sonntagvormittag wurde der 24-jährige Fahrer des Transporters dem Ermittlungsrichter in Kempten vorgeführt, welcher auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erließ. Der Fahrer wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die anderen 13 Migranten wurden nach Österreich ausgewiesen.
Am Sonntagnachmittag trafen Bundespolizisten im Kemptener Hauptbahnhof erneut auf vier chinesische Staatsbürger, die zuvor in dem Transporter aufgegriffen worden waren. Bei den Personen handelte es sich um ein Ehepaar mit ihrer 14-jährigen Tochter und eine weitere Frau. Die Staatsbürger wurden wegen unerlaubter Einreise und Aufenthalt angezeigt. Der Familienvater musste eine Sicherheitsleistung von 600 Euro hinterlegen. Die vier Migranten wurden dann zur Zentralen Ausländerbehörde Schwaben in Augsburg weitergeleitet.