250402-1. Großkontrolle des Schwerlastverkehrs mit internationalem Erfahrungsaustausch

Hamburg (ots) - Großangelegte Verkehrskontrolle von Schwerlastfahrzeugen
Bei einer groß angelegten Verkehrskontrolle überprüften 164 Einsatzkräfte insgesamt 185 Schwerlastfahrzeuge. Der gewerbliche Personen- und Güterkraftverkehr ist streng reguliert, doch oft werden diese Vorschriften von Transportunternehmen und Fahrern missachtet. Hoher Wettbewerbsdruck führt dazu, dass Unternehmen Fahrzeuge und Personal optimal auslasten wollen, was häufig zu Ordnungswidrigkeiten wie Überladungen oder Verstößen gegen Lenk- und Ruhezeiten sowie Manipulationen an Abgasanlagen und anderen technischen Vorrichtungen führt. Infolgedessen werden Wartungsarbeiten etwa an Ad-Blue-Anlagen und Sicherheitseinrichtungen wie Bremsen und Reifen oft vernachlässigt, um Kosten zu sparen.
Vor diesem Hintergrund führte die Polizei Hamburg, unter Leitung der Dienstgruppe Schwerlastverkehr der Verkehrsdirektion Süd (VD 4), eine gezielte Kontrolle durch. Diese Aktion war Teil eines dreitägigen internationalen Erfahrungsaustausches, an dem spezialisierte Polizeieinheiten aus fast allen deutschen Bundesländern sowie aus Polen, Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Belgien, Österreich und der Schweiz beteiligt waren. Unterstützung erhielten sie von Fachkräften des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM), Zoll, dem Amt für Verbraucherschutz (AfV), der Bundespolizei, sowie von technischen Sachverständigen.
Darüber hinaus waren Mitarbeitende der European Labour Authority (ELA) integriert, um bei der Anwendung der EU-Vorschriften zur grenzüberschreitenden Arbeitskräftemobilität zu helfen. Das Technische Hilfswerk (THW) assistierte den Einsatzkräften logistisch. Ein hervorzuhebendes Beispiel für den internationalen Austausch war das "plume-chasing-car" der dänischen Polizei, das mit Sensoren bestückt ist, um während der Fahrt Lkw-Abgase zu messen und mögliche Manipulationen zu identifizieren.
Von den 185 überprüften Fahrzeugen wurden 104 detailliert unter Schwerlastverkehrsgesichtspunkten geprüft, wobei 86 Beanstandungen vorlagen, teilweise mit mehreren Mängeln. Die restlichen 81 Fahrzeuge unterlagen zollrechtlichen Kontrollen, bei denen durch den Zoll elf Beanstandungen erfolgten.
Die Polizeikontrollen führten zu folgenden Feststellungen: Es gab zwei Straftaten - einmal Fahren ohne Fahrerlaubnis und ein Urkundendelikt. Ferner wurden 117 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, darunter Verstöße gegen Ladungssicherung, Sozialvorschriften, Manipulationen an der Abgasanlage, sowie diverse andere Regelverletzungen.
Besondere Vorfälle betrafen unter anderem einen 60-jährigen Fahrer eines in Litauen registrierten Fahrzeugs, dessen Sattelauflieger einen Rahmenbruch aufwies, was zu einem Fahrverbot führte. Ein weiterer Fall betraf einen 37-jährigen Fahrer eines polnischen Sattelkraftfahrzeugs, bei dem ein Drogenvortest positiv auf THC reagierte, und zudem Manipulationen an der Abgasanlage festgestellt wurden, was ebenfalls zu einem Fahrverbot führte.
Die Polizei Hamburg setzt auch zukünftig auf solche Kontrollen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und Firmen zur Einhaltung der Vorschriften zu bewegen. Der erfolgreiche internationale Austausch mit anderen Polizeikräften und Fachbehörden wird als wertvoller Synergieeffekt angesehen, den die Polizei weiter nutzen möchte.
Für Medienanfragen steht Thilo Marxsen von der Polizeipressestelle unter der Telefonnummer 040 4286-56211 oder per E-Mail an polizeipressestelle@polizei.hamburg.de zur Verfügung.
Quelle: Polizei Hamburg, übermittelt durch news aktuell