Notruf-Missbrauch - wenn Rettungskräften die Zeit für echte Einsätze genommen wird

Polizeipräsidium Rostock (ots) - Falscher Alarm führt zu unnötigem Polizeieinsatz
Die Nummer "110" wird in der Regel von Menschen gewählt, die dringend Hilfe benötigen. Doch leider mussten die Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Rostock im vergangenen Jahr bei über 220 Vorfällen feststellen, dass es sich um falsche Alarmierungen handelte.
Ein solcher Vorfall ereignete sich erneut am 1. April 2025 um 03:32 Uhr. Ein aufgeregt klingender Anrufer meldete der Polizei Bützow eine Bedrohungslage in einer Pension in Schwaan. Aufgrund der Dringlichkeit und der Entfernung zum Einsatzort machten sich die Polizeibeamten zügig, mit Blaulicht und Martinshorn, auf den Weg.
Doch in Schwaan war weder der Anrufer noch eine Bedrohungslage zu finden. Es gab keine Zeugen oder Hinweise auf den gemeldeten Vorfall. Der Dienstgruppenleiter des zuständigen Polizeireviers kontaktierte daraufhin den Anrufer und traf ihn anschließend vor Ort an. Der 44-jährige Mann aus Güstrow verhöhnte die Beamten und behauptete, dass keine Bedrohung vorliege. Trotz der Erklärung über sein Fehlverhalten und die möglichen rechtlichen Konsequenzen blieb er uneinsichtig.
Solche Missbräuche haben schwerwiegende Folgen: Sie blockieren wichtige Ressourcen, die in echten Notfällen gebraucht werden und erhöhen das Risiko von Verkehrsunfällen während der Einsatzfahrten. Das Gesetz sieht für solche Taten eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor. Zudem wird geprüft, ob die Kosten des Einsatzes dem Verursacher in Rechnung gestellt werden können.
In diesem Fall wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, welches nun durch die Kriminalpolizei bearbeitet wird.