Zeugenaufruf: Durch einen Schockanruf wird eine 83-Jährige um ihre Wertsachen gebracht

Betrug in Hannover: Polizei warnt und sucht Zeugen
Hannover (ots) - Die Polizei in Hannover warnt vor einer dreisten Betrugsmasche und sucht dringend Zeugen.
Eine 83-jährige Frau wurde Opfer eines perfiden Tricks: Gegen 13:50 Uhr erhielt sie einen Anruf von einer Frau, die unter Tränen behauptete, ihre Tochter zu sein und angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht zu haben.
Während des Telefonats übernahm ein angeblicher Staatsanwalt das Gespräch und forderte die Zahlung einer Kaution, um eine drohende Haft der Tochter abzuwenden. Es folgten weitere Anrufe, in denen der Druck durch den falschen Staatsanwalt sowie einen vermeintlichen Oberstaatsanwalt erhöht wurde.
Um 15:15 Uhr wurde die Seniorin schließlich dazu gebracht, Wertsachen an einen Täter zu übergeben, der an ihrer Haustür erschien. Er verschwand danach zu Fuß in unbekannte Richtung, während die Seniorin am Telefon festgehalten und unter Druck gesetzt wurde.
Kurz darauf kam die echte Tochter der Frau zu Besuch, doch der Betrüger war bereits verschwunden. Eine polizeiliche Fahndung im Nahbereich verlief erfolglos - vom Täter fehlt jede Spur. Der materielle Schaden beträgt mehrere tausend Euro.
Täterbeschreibung und Zeugenaufruf
Der gesuchte Tatverdächtige wird als etwa 30 Jahre alt und schlank beschrieben, mit kurzen, dunklen Haaren. Er trug zum Tatzeitpunkt eine Jeans und ein quergestreiftes T-Shirt. Er sprach während der Tat nicht.
Die Polizei ermittelt wegen Trickbetruges und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die verdächtige Personen beobachtet haben oder Hinweise zum Vorfall geben können, sollen sich beim Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-5555 melden.
Präventionshinweise der Polizei
Im Zuge der Ermittlungen betont die Polizei auch, dass in der Region Hannover vermehrt Trickdiebstähle zu beobachten sind, bei denen Täter vorgeben, Handwerker zu sein oder – unter dem Vorwand eines Wasserrohrbruchs – als Mitarbeiter der Wasserwerke auftreten.
Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, empfiehlt die Polizei:
- Wählen Sie im Zweifel immer selbständig die 110, um die Echtheit von Einsatzkräften zu prüfen.
- Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung.
- Verlangen Sie von angeblichen Amtspersonen stets deren Dienstausweis.
- Kontaktieren Sie bei Zweifeln die entsprechende Behörde, und ermitteln Sie die Telefonnummer eigenständig oder über die Auskunft.
- Die Polizei und Justiz fordern niemals Bargeld oder Wertgegenstände.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Teilen Sie am Telefon keine Informationen über Ihre finanziellen Verhältnisse mit.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen – legen Sie ggf. einfach auf.
Weitere Informationen über den Umgang mit solchen Betrugsversuchen sind auf der Webseite der Polizei verfügbar: polizei-beratung.de.