Europaweiter Einsatz gegen die Organisierte Betäubungsmittelkriminalität: Vorläufige Einsatzbilanz

Großangelegte Polizeiaktion gegen mutmaßliche Drogenbande
Bonn (ots) - Im Rahmen umfassender Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Drogenbande durchsuchten am Donnerstag (27.03.2025) mehrere Hundert Einsatzkräfte von Polizei und Staatsanwaltschaft insgesamt 33 Wohn- und Geschäftsräume in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien. Ziel der von der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) und dem Kriminalkommissariat 21 der Bonner Polizei geführten Ermittlungen ist der Verdacht des bandenmäßigen Drogenhandels in erheblichem Umfang.
Elf Männer wurden, basierend auf zuvor erwirkten Untersuchungshaftbefehlen, festgenommen. Zwei weitere Männer wurden während des Einsatzes vorläufig in Gewahrsam genommen, wobei für einen der beiden inzwischen ein Haftbefehl ausgestellt wurde.
Die Einsatzkräfte stellten zudem erhebliche Vermögenswerte sicher, darunter eine Immobilie in Marbella im Wert von 1,5 Millionen Euro und zahlreiche Beweismittel wie etwa 200.000 Euro an Bargeld, 27 Kilogramm Marihuana, 100 Gramm Haschisch, diverse Waffen, mehrere hochpreisige Uhren sowie zahlreiche elektronische Geräte, gefälschte Ausweisdokumente und wichtige Unterlagen.
Die Ermittlungen, die unter dem Namen "EG Capo" laufen, richten sich gegen 21 Verdächtige im Alter von 25 bis 62 Jahren mit deutscher, belgischer, polnischer und spanischer Staatsangehörigkeit, darunter zwei Frauen.
Die Gruppe wird beschuldigt, zwischen Juli und August 2023 arbeitsteilig rund 1,3 Tonnen Marihuana, 13 Kilogramm Kokain und 20 Liter Amphetaminöl aus den Niederlanden und Spanien nach Deutschland eingeführt und dort verkauft zu haben. Dazu nutzten sie angeblich speziell umgebaute Fahrzeuge mit versteckten Schmuggelverstecken.
Zudem sollen sechs Verdächtige die Einfuhr von rund 350 Kilogramm Kokain aus Kolumbien und der Dominikanischen Republik von September bis November 2024 organisiert haben, das durch Zollkontrollen im Hafen von Antwerpen entdeckt wurde.
Der aus dem Drogenhandel erzielte Erlös von mindestens 2,5 Millionen Euro soll über ein Netzwerk von Scheinfirmen in Deutschland, Polen, Spanien und Dubai gewaschen und teilweise in Kryptowährungen investiert worden sein.
Die Ermittlungen legen nahe, dass die Beschuldigten konspirativ über Kryptomessengerdienste kommunizierten, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.
Der Erfolg der Polizeiaktion basiert auf intensiver Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, darunter Europol, Eurojust und Ermittlungsbehörden aus Spanien, Belgien, den Niederlanden und Polen.
Die Festnahmen erfolgten in mehreren Städten, darunter Köln, Sankt Augustin sowie Orte in den Niederlanden und Spanien. Die in Deutschland Verhafteten wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt und befinden sich nun in Untersuchungshaft. Für die in Spanien und den Niederlanden Festgenommenen läuft das Auslieferungsverfahren.
Bei einem Zugriff in Maastricht kam es zu einem Schusswechsel, bei dem ein niederländischer Polizist leicht verletzt wurde. Die niederländischen Behörden haben Ermittlungen dazu aufgenommen.
Die laufenden Durchsuchungen und die Auswertung der Beweismittel halten an. Laut Gesetz sieht das Strafmaß für bandenmäßigen Drogenhandel in nicht geringer Menge Freiheitsstrafen von fünf bis 15 Jahren vor. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.
Zuvor veröffentlichte Pressemeldungen zu diesem Fall finden Sie unter den angegebenen Links.