Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Remagen für das Jahr 2024

Unfallstatistik im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Remagen
Betreute Fläche und Straßennetz
Im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Remagen umfasst die betreute Fläche rund 200 Quadratkilometer mit über 60.000 Einwohnern. Das Straßennetz beinhaltet neben zahlreichen innerörtlichen Straßen etwa 60 Kilometer Bundesstraßen, über 100 Kilometer Landesstraßen und rund 60 Kilometer Kreisstraßen.
Unfallstatistik
Im Jahr 2024 verzeichnete die Polizeiinspektion Remagen insgesamt 1799 Verkehrsunfälle, was einer Steigerung von etwa 5% gegenüber den 1713 Unfällen im Jahr 2023 entspricht. Der Großteil der Unfälle ereignete sich innerorts, mit 1.343 registrierten Vorfällen. Außerorts kam es zu 456 Unfällen. Die Hauptursachen waren mangelnder Abstand (39,7%) und Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren (19,3%), beide Gründe zeigten eine Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Zu hohe Geschwindigkeit spielte bei 5,2% der Unfälle eine Rolle, oft als sekundäre Ursache in komplexeren Unfallgeschehen.
Personenschäden
Bei 90,2% der Unfälle handelte es sich um Sachschäden, während 176 Unfälle mit Verletzungen verliefen, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr (153 Unfälle mit Personenschaden) entspricht. Insgesamt wurden 236 Personen verletzt – mehr als die 196 des Vorjahres. Erfreulicherweise sank die Zahl schwerer und tödlicher Verletzungen, mit nur einem tödlichen Unfallopfer im Jahr 2024 im Vergleich zu zwei im Vorjahr und 28 Unfällen mit Schwerverletzten, verglichen mit 34 im Vorjahr. Allerdings erhöhte sich die Anzahl der leichten Verletzungen um 30%, mit 147 Unfällen im Jahr 2024.
Verkehrsflucht
In 409 Fällen entfernten sich Unfallverursacher unerlaubt, wobei nur in 168 Fällen der Verantwortliche ermittelt werden konnte. Diese Aufklärungsquote von knapp über 41% entspricht etwa dem Vorjahresschnitt, liegt aber unterhalb früherer Jahre mit einer Quote von 48%. Die Mithilfe der Bevölkerung, etwa durch Zeugenmeldungen, bleibt entscheidend.
Einfluss von Alkohol und Drogen
2024 waren berauschende Mittel in 39 Fällen Unfallursache, das sind 2,2% aller Unfälle und eine Zunahme gegenüber den 27 Fällen des Vorjahres. Auch die Zahl der Trunkenheitsfahrten stieg leicht an, von 84 im Jahr 2023 auf 92 im Jahr 2024. Die künftige Cannabislegalisierung könnte diese Zahlen beeinflussen, was zu verstärkter Überwachung führt.
Risikogruppen
Sowohl junge Fahrer (18-24 Jahre) als auch Senioren (über 65 Jahre) verzeichnen eine höhere Unfallbeteiligung. Junge Fahrer waren 2024 in 341 Unfällen beteiligt, ein Anstieg von 9,1% gegenüber 2023. Senioren verzeichneten 429 Unfälle, ein Zuwachs von 6,5%. Unfälle mit Kindern (bis 14 Jahre) nahmen ebenfalls zu, von 15 im Jahr 2023 auf 21 im Jahr 2024.
Wildunfälle und Prävention
Im Jahr 2024 gab es 208 Wildunfälle, stabil gegenüber den Vorjahren. Präventive Maßnahmen durch die Polizeiinspektion zielen weiterhin darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Jugendverkehrsschule, Präventionsveranstaltungen und Schulwegkontrollen sind zentrale Elemente. Im Jahr 2024 wurden 653 Grundschulkinder in Radfahrausbildung geschult, 614 schlossen erfolgreich ab.
Überwachung und Kontrollen
Verschiedene Verkehrskontrollen führten zur Erfassung zahlreicher Verstöße, etwa 34 Fälle von Fahruntauglichkeit aufgrund von Alkohol mit mehr als 1,1 Promille und 22 Verstöße gegen die 0,5-Promille-Grenze. Zudem wurden 46 Verdachtsfälle des Fahrens unter Drogen ermittelt. Insgesamt wurden 308 Anzeigen wegen diverser Verkehrsdelikte eingeleitet. An 25 Terminen wurden Geschwindigkeitsmessungen mit Radarfahrzeugen durchgeführt, die zu 3.424 Verfahren führten. Zusätzlich gab es 101 Geschwindigkeitsmessungen mit Laserpistolen, aus denen 387 Verstöße resultierten.
Unfallanalyse
Die Polizeiinspektion Remagen setzt auf eine fortlaufende Unfallanalyse, um Problembereiche im Straßenverkehr effizient anzugehen. Dazu wird die Zusammenarbeit mit der Unfallkommission intensiviert, die an Verbesserungen in Verkehrsraumgestaltung arbeitet. Die Hilfe der Mitbürger bleibt für die Erhöhung der Verkehrssicherheit unverzichtbar.