Verkehrsunfallbilanz 2024 der Polizeidirektion Neuwied / Zahl der Verkehrsunfälle rückläufig

Verkehrsunfallstatistik 2024 der Polizeidirektion Neuwied: Abnahme der Unfälle, Handlungsbedarf bei Risikogruppen
Im Jahr 2024 verzeichnete die Polizeidirektion Neuwied insgesamt 9.626 Verkehrsunfälle, was eine erfreuliche Abnahme von 105 Unfällen oder 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Etwa 70 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich innerorts.
Bei 1.036 Unfällen gab es Personenschaden, wobei 12 Menschen bei 11 Unfällen ihr Leben verloren. Unfälle mit Personenschäden zeigten einen leichten Anstieg von 2,3 Prozent. Insgesamt reduzierte sich die Zahl der Verletzten Verkehrsteilnehmer um 0,7 Prozent auf 1.331. Die Zahl der Schwerverletzten sank um 1,9 Prozent auf 212.
Verkehrsunfälle mit Fahrerflucht gingen geringfügig um 0,5 Prozent auf 2.119 Fälle zurück, wobei in 38,3 Prozent dieser Fälle der Täter ermittelt werden konnte. Die Zahl der Unfälle mit Kinderbeteiligung stieg um 2,1 Prozent auf 98 Unfälle an, bei denen 87 Kinder verletzt wurden, 10 davon schwer. In 7 Fällen bestand ein Zusammenhang mit dem Schulweg.
Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen verzeichnete einen Rückgang der Unfallbeteiligung um 4,3 Prozent. Auch die Unfälle mit Personenschaden in dieser Gruppe sanken um 2,4 Prozent, während die Zahl der Schwerverletzten unverändert bei 31 blieb.
Bei den Senioren ab 65 Jahren nahm die Unfallbeteiligung leicht um 1,4 Prozent zu, mit 184 verletzten Senioren, was einem Anstieg von 13,6 Prozent entspricht; zwei Senioren verloren ihr Leben.
Unfälle mit Radfahrenden, darunter Pedelecs, stiegen um 10,5 Prozent auf insgesamt 210, wobei sich 168 Radfahrende verletzten, 39 davon schwer. Zum Glück kam keiner ums Leben. Die Benutzung von Fahrradhelmen bleibt ein wichtiges Thema, da diese das Risiko schwerer Kopfverletzungen erheblich reduzieren können.
Auch Motorradunfälle nahmen um 17,5 Prozent auf 215 zu, wobei 165 Unfälle Personenschaden verursachten, darunter vier Todesfälle. Bei rund 40 Prozent dieser Unfälle war unangepasste Geschwindigkeit die Hauptursache.
Die Zahl der Unfälle mit LKW bleibt weiterhin hoch bei 1.040 Fällen. In 94 Prozent dieser Unfälle handelte es sich um reine Sachschäden. Bei den Unfällen mit Personenschaden starben drei Menschen. Die personenbezogene Unfallzahl bei LKW ging um rund 16 Prozent zurück.
Die Missachtung des Sicherheitsabstands bleibt die häufigste Unfallursache und betraf 37 Prozent der Unfälle. Dennoch sank die Zahl der Unfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit um 8,9 Prozent. Unfälle aufgrund von Ablenkung, wie durch Smartphones, gingen um 9,7 Prozent zurück. Die Polizei stellte 818 Ablenkungsverstöße fest.
Alkohol- und Drogenbeeinflussung am Steuer bleiben problematisch, mit 162 und 59 Unfällen, letzteres mit einem Anstieg um 78,8 Prozent. Durch Kontrollen konnten 394 alkoholisierte und 341 drogenbeeinflusste Fahrer aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Polizeidirektion Neuwied bleibt weiterhin engagiert in der Verkehrssicherheitsarbeit und plant, ihre Maßnahmen auf risikogefährdete Gruppen zu konzentrieren. Weitere Details sind im Jahresbericht zur Verkehrsunfallbilanz 2024 nachzulesen.