Mainz - Polizeieinsatz aufgrund von Versammlungen in der Mainzer Innenstadt

Konflikte bei Versammlung in Mainz
Am Ernst-Ludwig-Platz in der Mainzer Innenstadt versammelten sich mehrere Hundert Menschen zu einem Aufzug unter dem Motto "Gemeinsam für Deutschland". Gegen 15:00 Uhr machten sich die Teilnehmer auf den Weg, wurden jedoch von einer Blockade durch eine ebenfalls über 500 Personen starke Gegenversammlung bei der Großen Bleiche aufgehalten.
Diese hatte sich zuvor im Bereich der Peterskirche formiert. Die Polizei räumte rund 40 Personen, die eine Sitzblockade bildeten, nach wiederholter Aufforderung teilweise gewaltsam von der Straße und erfasste anschließend die Personalien aller Beteiligten.
Währenddessen wurde dem Leiter des bundesweiten Aufzugs "Gemeinsam für Deutschland" eine alternative Route angeboten, die erneut durch Gegendemonstranten blockiert wurde. Dies führte dazu, dass die Gruppe nach Anweisungen der Versammlungsbehörde und Polizei zum Ausgangspunkt zurückkehrte, um dort die geplante Kundgebung fortzusetzen.
Trotz dieser Umleitung versuchten Gegendemonstranten weiterhin die Route der Versammlung zu blockieren, was zu teilweise massivem polizeilichem Einschreiten führte. Einige Demonstranten versuchten eine Absperrung in der Flachsmarktstraße zu durchbrechen und griffen Einsatzkräfte an. Ein Flaschenwurf in Richtung der Polizisten ereignete sich ebenfalls. Um diese Störungen zu unterbinden, setzte die Polizei kurzzeitig Pfefferspray ein. Laut Polizei und Rettungsdienst wurden dabei keine Personen verletzt.
Unbekannte entzündeten gegen 15:30 Uhr eine Mülltonne sowie Rauchtöpfe und Pyrotechnik in der Flachsmarktstraße, ohne dabei Menschen zu gefährden. Die Feuerwehr Mainz löschte die brennende Mülltonne.
Insgesamt wurden die Personalien von rund 50 Personen festgestellt, und es werden derzeit Ermittlungsverfahren wegen verschiedener Straftaten geprüft, darunter Nötigung, Beleidigung, tätlicher Angriff auf Einsatzkräfte, versuchte Körperverletzung, Sachbeschädigung und der Diebstahl einer Deutschlandfahne. Die erhobenen Delikte werden im Rahmen der Ermittlungen ausgewertet und bewertet.
Auch nach Abschluss der Versammlungen kam es in den Abendstunden zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern beider Gruppen. Ob dabei Straftaten begangen wurden, bleibt momentan unklar.
Der Straßenverkehr in der Mainzer Innenstadt war während der Versammlungen zeitweise beeinträchtigt, und der öffentliche Nahverkehr wurde um die Innenstadt umgeleitet. Insgesamt waren rund 200 Polizeikräfte im Einsatz, um die Lage zu kontrollieren.