HL - St. Lorenz / Nach Betrug durch falsche Polizeibeamte - Ermittler suchen Zeugen

Betrug durch falsche Polizeibeamte in Lübeck: Seniorin um Wertgegenstände gebracht
In Lübeck kam es zu einem Betrugsfall, bei dem eine ältere Dame unter dem Vorwand falscher Polizeibeamter Geld und Schmuck verlor. Die Täter setzten die Seniorin telefonisch unter Druck und überzeugten sie, ihnen ihre Wertgegenstände zu übergeben. Die Bezirkskriminalinspektion Lübeck ermittelt in diesem Fall und hofft auf Zeugenhinweise.
Der Vorfall ereignete sich gegen 15 Uhr, als die Rentnerin einen Anruf von einer Person mit unterdrückter Nummer erhielt, die sich als Polizist ausgab. Der Anrufer berichtete von einem Unfall, in dem ein Jugendlicher tödlich verunglückt sei. Die Lübeckerin hörte im Hintergrund eine männliche Stimme weinen. Anschließend übernahm angeblich eine Staatsanwältin das Gespräch und forderte eine Kaution von 20.000 Euro für die Freilassung des vermeintlich inhaftierten Sohnes der Seniorin.
Von der falschen Staatsanwältin unter Druck gesetzt, sammelte die betroffene Dame ihre Wertgegenstände und übergab sie an eine Frau, die sich als Mitarbeiterin des Amtsgerichts Lübeck ausgab. Diese Frau, die kurz nach dem Gespräch an der Tür klingelte, wurde als etwa 150-160 cm groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt, mit untersetzter Statur und weiten Kleidern beschrieben. Sie sprach akzentfreies Deutsch und hatte ein westeuropäisches Erscheinungsbild.
Nach einem Telefonat mit ihrem richtigen Sohn erkannte die Seniorin den Betrug und schaltete die Polizei ein. Über die genaue Schadenshöhe gibt es derzeit noch keine Informationen.
Das Kommissariat 14 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck führt Ermittlungen wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrug und sucht Zeugen, die am 24. März 2025 zwischen 15 und 18:30 Uhr in der Bornhövedstraße verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben. Zeugen werden gebeten, sich telefonisch unter 0451-1310 oder via E-Mail an K14-saem.luebeck.bki@polizei.landsh.de zu melden.
Die Polizei rät dringend, einige Sicherheitsmaßnahmen zu beachten: Sie nimmt niemals Bargeld oder Wertgegenstände zur Sicherung oder Überprüfung entgegen und fordert keine Zahlungen, um Angehörige aus der Haft zu befreien. Betrüger, die sich als Polizeibeamte ausgeben, arbeiten oft sehr professionell und führen lange Gespräche mit verschiedenen Gesprächspartnern. Lassen Sie sich nicht einschüchtern, beenden Sie Gespräche eigenständig und kontaktieren Sie direkt die Polizei über 110. Prüfen Sie, ob ein Eintrag in Telefonbüchern erforderlich ist und kürzen Sie Vornamen dort ab. Informieren Sie besonders gefährdete Familienmitglieder über Betrugsmaschen.