HL - St. Lorenz Nord / Vollendeter Betrug durch Schockanruf - Zeugen gesucht

Lübeck: Betrügerischer Schockanruf kostet Rentnerin 5000 Euro
In Lübeck-Lorenz Nord kam es kürzlich zu einem betrügerischen Schockanruf, bei dem Unbekannte vorgaben, ein nahestehender Verwandter der angerufenen Lübeckerin habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um ihren Verwandten vermeintlich vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren, übergab die Frau Bargeld und Schmuck im Wert von etwa 5000 Euro an zwei unbekannte Täterinnen. Die Kriminalpolizei in Lübeck ermittelt und sucht nach Zeugen.
Der Vorfall ereignete sich, als die Rentnerin gegen 14:30 Uhr einen Anruf auf ihrem Festnetztelefon erhielt. Eine weibliche Stimme behauptete, ihr Sohn habe einen Unfall verursacht, bei dem ein Kind ums Leben gekommen sei. Ein angeblicher Anwalt soll der Frau mitgeteilt haben, dass sie eine Kaution zahlen müsse, um eine fünfjährige Haftstrafe für ihren Sohn abzuwenden. Die Abholung der Kaution durch zwei Frauen von ihrer Wohnanschrift wurde angekündigt.
Kurze Zeit später erschienen zwei Tatverdächtige an der Tür der Geschädigten und forderten sie auf, Wertsachen in einen Beutel zu legen. Die Lübeckerin übergab schließlich mehrere Schmuckstücke und Bargeld. Beschrieben wurden die Täterinnen als etwa 160 bis 170 cm groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt und akzentfrei Deutsch sprechend. Bevor sie die Wohnung verließen, sagte eine der Frauen, ein Rechtsanwalt werde die Rentnerin in zwei Stunden anrufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Nach dieser Zeitspanne kontaktierte die Betrogene ihre Enkelin, die ihre Großmutter über den Betrug aufklärte und die Polizei informierte.
Das Kommissariat 14 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck hat die Ermittlungen wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Bandenbetrug aufgenommen. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die am 04.04.2025 zwischen 15:00 Uhr und 16:00 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Vorwerker Straße beobachtet haben. Hinweise nimmt das Kommissariat telefonisch unter 0451-1310 oder per E-Mail an K14-saem.luebeck.bki@polizei.landsh.de entgegen.
In den vergangenen Wochen wurden in Lübeck bereits zwei ähnliche Betrugsfälle gemeldet. Die Polizei empfiehlt dringend folgende Präventionsmaßnahmen:
- Folgen Sie nicht den Anweisungen der Anrufer und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Beenden Sie das Gespräch selbstständig und wählen die 110.
- Besprechen Sie Geldforderungen mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Fremde.
- Informieren Sie besonders gefährdete Familienmitglieder über solche Betrugsmaschen.
Zudem bietet die Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck Vorträge zur Vorbeugung von Betrugsdelikten an. Diese können kostenfrei für Gruppen, Vereine und Kirchengemeinden gebucht werden. Neben älteren Menschen sind auch Familienangehörige willkommen. Die Präventionsstelle ist unter 0451-131-1400 erreichbar, oder per E-Mail an SG14.Luebeck.PD@polizei.landsh.de können Termine angefragt werden.