Lübeck; St. Lorenz / Schockanruf durch falsche Polizeibeamte - Zeugen gesucht

Betrugsfall in Lübeck: Polizei sucht Zeugen
In einem Betrugsfall wurde eine vierstellige Kautionszahlung gefordert, um eine angebliche Haftstrafe zu verhindern. Da die betroffene Dame nicht über das geforderte Geld verfügte, übergab sie später Schmuck an eine Komplizin. Die Polizei ist derzeit auf der Suche nach Zeugen des Vorfalls.
Zwischen 15.00 und 17.00 Uhr erhielt die Dame einen Anruf von einem Mann, der behauptete, ihr Sohn sei bei einem Verkehrsunfall verwickelt gewesen, bei dem ein Kind gestorben und weitere Personen verletzt worden seien. Um eine Gefängnisstrafe abzuwenden, sollte die Dame 5000 Euro zahlen. Da sie diese Summe nicht aufbringen konnte, wurde sie stattdessen um Schmuck gebeten. An ihrer Wohnanschrift im Binnenland übergab sie daraufhin einer unbekannten Frau Schmuck im Wert von etwa 20.000 Euro. Die Unbekannte verschwand zu Fuß in Richtung Elsterweide.
Beschrieben wurde sie als knapp unter 1,70m groß, zwischen 40 und 50 Jahre alt, von untersetzter Statur mit rotbraunen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Sie trug eine schwarze Hose und einen schwarzen Anorak.
Das Kommissariat 14 der Bezirkskriminalinspektion hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen oder bandenmäßigen Betrug aufgenommen und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Nach ersten Ermittlungen wird vermutet, dass sich die Frau im Bereich Elsterweide zwischen Moristeig und Binnenland aufgehalten haben könnte.
Zeugen, die in der genannten Zeit im Binnenland, Elsterweide oder angrenzenden Straßen verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich zu melden. Hinweise werden unter der Nummer 0451/1310 oder per E-Mail an k14.luebeck.bki@polizei.landsh.de entgegengenommen.
Bereits in der Vorwoche am Montag (24.03.205) kam es in der Bornhövedstraße zu einem ähnlichen Vorfall mit derselben Vorgehensweise.
Präventionstipps der Polizei
Die Polizeidirektion Lübeck rät zur Vorsicht und gibt folgende Tipps: Lassen Sie keine unangemeldeten Handwerker ins Haus und bestehen Sie auf eine Terminvereinbarung. Die Polizei fordert niemals Bargeld zur Haftvermeidung oder zur Wertüberprüfung an. Bei Anrufen, die zur Verschwiegenheit mahnen und mit rechtlichen Schritten drohen, sollte man umgehend die Polizei unter 110 kontaktieren. Seien Sie bei Geldforderungen oder ungewöhnlichen Anfragen immer misstrauisch und rufen Sie bei Zweifeln eigenständig Ihre Angehörigen an. Prüfen Sie, ob Ihre Telefonnummer wirklich öffentlich zugänglich sein muss und geben Sie möglichst keine Auskunft über Ihre finanzielle Lage.