Medieninformation der KPS Weimar vom 10.04.2025 Zwei Buchbetrüger durch Kripo Weimar auf frischer Tat gestellt.

Weimar – Frühzeitiges Eingreifen verhindert Betrug
Durch ein frühzeitiges Handeln konnte ein geplanter Betrug am Immobilienbesitzer vereitelt werden. Der Kunde, der sich an ein Informationsschreiben der Polizei erinnerte, informierte die Behörden, als ihm zwei Verkäufer aus Berlin im Rahmen eines Verkaufsgesprächs eine Unterschrift abnötigen wollten. Diese wurden dann von den im Nebenraum auf ihren Einsatz wartenden Kriminalbeamten der Kriminalpolizei Weimar festgenommen und zur weiteren Ermittlung gebracht.
Der Modus Operandi der Betrüger zielte darauf ab, den Kunden einen vermeintlichen Verkauf ihrer Buchsammlung durch den Kauf weiterer Bücher schmackhaft zu machen. Tatsächlich erhielten die Betroffenen jedoch lediglich wertlose Reproduktionen, die äußerlich hochwertig erscheinen – oft mit Leder und goldfarbenen Elementen versehen –, deren Herstellung jedoch keine hundert Euro kostet und die keinen Verkaufswert besitzen.
In diesem skizzierten Fall versuchten die beiden Betrüger, den Kunden zur Aufnahme eines Kredits von mehreren Tausend Euro zu bewegen, um angeblich die Sicherheit für den anstehenden Verkauf der Sammlung zu gewährleisten. Ein solcher Verkauf kommt jedoch nie zustande, da die Bücher schlichtweg unverkäuflich sind.
Faksimile-Betrug: Eine organisierte Masche
Diese Art von Betrugsfall gehört zum sogenannten Faksimile-Betrug. Charakteristisch dafür ist, dass die Opfer ursprünglich die Brockhaus Enzyklopädie der Bertelsmann AG als Wertanlage in den 1980er und 1990er Jahren erworben haben. Mit dem Aufkommen des Internets verloren die Lexika ihren Wert.
Im Zuge der Geschäftsaufgabe der Bertelsmann AG wurden die Kundendaten an Dritte weitergegeben, was dazu führte, dass sie unkontrolliert in die Hände der „Büchermafia“ gerieten. Organisierte Tätergruppen suchen diese ehemaligen Kunden auf und arbeiten arbeitsteilig mit gewerblichen Strukturen.
Den Betroffenen wird regelmäßig vorgegaukelt, dass es Kaufinteressenten für ihre Sammlungen gäbe. Diese vermeintlichen Interessenten dienen jedoch lediglich als Vorwand, um die Opfer zur Zahlung von Gebühren für Registrierung in Verkaufsdatenbanken, Gutachten oder Notargebühren zu bewegen. Tatsächlich sind die angepriesenen Gutachten und Zertifikate erfunden und von keiner Bedeutung.
Die von den Betrügern erzwungenen Kreditverträge sind lediglich ein Mittel, um schnell Geld von Banken zu erhalten und es auf die Konten der Täter zu transferieren. Der Kreditnehmer bleibt auf den Schulden und hohen Zinsen sitzen, ohne dafür eine echte Gegenleistung zu erhalten.