Das SID-Kalenderblatt am 17. Mai: Sugar Ray Leonard wird geboren

Das SID-Kalenderblatt am 17. Mai: Sugar Ray Leonard wird geboren
Box-Legende Sugar Ray Leonard erblickte am 17. Mai 1956 das Licht der Welt.
Köln (SID) - Er kam als Ersatz für den "Größten", doch am Ende seiner großen Karriere war Sugar Ray Leonard längst selbst eine lebende Box-Legende. Der Mann, dessen Karriere 1976 in Montreal mit Olympiagold im Halbweltergewicht begann, der fünf Weltmeistertitel in verschiedenen Gewichtsklassen erringen sollte, erblickte am 17. Mai 1956 das Licht der Welt.
In den USA gilt Leonard trotz Skandalen abseits des Rings und zahlreicher misslungener Comebacks noch heute als einflussreichster Boxer neben Muhammad Ali.
In 150 Amateurkämpfen war er 145-mal als Sieger aus dem Ring gestiegen, als Profi waren es 36 Erfolge in 40 Fights. Es gab Boxer, die schneller und athletischer waren, doch niemand analysierte die Schwächen der Gegner besser als Amerikas neuestes Idol. Als Belohnung wurde Leonard 1990 zum "Boxer der Dekade" gekürt, stieg in die Riege der Box-Millionäre auf und erhielt schließlich die ultimative Weihe von einem, der es wissen musste.
"Sugar Ray spürt, wann er den Kampf beenden muss. Er hat den Killerinstinkt und ist in diesem Punkt der zweitbeste Boxer aller Zeiten - hinter mir", urteilte einst Ali.
Leonard füllte mit seinem blendenden Aussehen und seinem attraktiven Boxstil das Vakuum. Niederlagen wie die legendären 15 Runden gegen Roberto Duran im Olympiastadion von Montreal taten seinem Ruhm keinen Abbruch, zumal Leonard sich nur wenige Monate später im Rematch rehabilitierte. Beim Rematch verprügelte er Duran dermaßen, dass dieser nach Runde sieben in seine Ecke taumelte und nur noch "No Mas" (Nicht mehr) stammelte.
überraschend kam Leonards erster Rücktritt 1982. Eine Verletzung an der Netzhaut musste operativ korrigiert werden, der von vielen Fans geforderte Mega-Fight gegen den seit elf Jahren ungeschlagenen Mittelgewichts-Champ Marvin Hagler fand erst 1986 statt.
Es sollte zwar nicht Leonards letzter Fight werden, aber der Punktsieg über den 4:1-Favoriten war bei weitem der imponierendste Auftritt im Herbst seiner Karriere. Nach zwei weiteren - diesmal erfolglosen - Comeback-Versuchen 1991 und 1997 verabschiedete sich Leonard endgültig vom aktiven Boxsport.
Karrieren als Promoter und TV-Kommentator verliefen im Sande, dazu verfiel er der Droge Kokain. 2011 sorgte er mit seiner Autobiografie "The Big Fight: My Life In and Out of the Ring" für Aufsehen. In der berichtete er unter anderem, dass er als Jugendlicher zweimal von seinem Trainer missbraucht worden sei.