Bayern verbietet Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern bis Mitte April

Vier Bundesländer verbieten Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern
München (SID) - Als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus untersagen die vier Bundesländer Bayern, Bremen, NRW und Schleswig-Holstein ihren Kommunen, Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern auszurichten. Von dieser Entscheidung betroffen sind somit unter anderem alle Spiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga. In Bayern gilt diese Regelung zunächst bis zum 19. April, in Bremen bis zum 26. März und in Schleswig-Holstein bis zum 10. April.
In NRW gaben Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz keine zeitliche Befristung bekannt. "Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat dem Kabinett einen Erlass zur Bewertung von Großveranstaltungen vorgestellt, der heute an alle Kommunen geht und verbindlich ist", teilte Laschet mit. In NRW sind die meisten Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert.
In den kommenden Tagen sind von dieser Entscheidung in NRW in der Fußball-Bundesliga unter anderem die Nachholpartie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch, sowie die Spiele des kommenden Spieltags zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SC Paderborn am Freitag sowie zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 und Köln und dem FSV Mainz 05 am Samstag betroffen. Die Partien werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Als erste hatte die bayerische Staatsregierung wie erwartet Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern zunächst bis Ende der Osterferien (einschließlich 19. April) untersagt. Diese werden "nicht mehr zugelassen, das betrifft auch die ganzen Sportveranstaltungen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München.
Davon betroffen sind unter anderem Heimspiele des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München, darunter das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Chelsea in der kommenden Woche (18. März) und das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 31. März in Nürnberg gegen Italien. Hier könnte es wie in Dortmund oder Mönchengladbach zu Geisterspielen kommen. Ebenfalls betroffen sind die Pre-Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga, Begegnungen der Basketball-Bundesliga oder der Handball-Bundesliga.
"Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber doch zu sehr ernsthafter Sorge", betonte Söder: "Für uns steht Sicherheit an oberster Stelle." Die Politik lege Wert darauf, "dass es keine Tricksereien gibt nach dem Motto: Wir lassen ein paar Reihen frei und versuchen auf 998 zu kommen." Auch bei Veranstaltungen mit 500 bis 1000 Besuchern sei "größte Zurückhaltung" geboten, im Zweifel gelte: "Lieber absagen."