Das SID-Kalenderblatt am 22. März: Schnitt in Malarchuks Drosselvene

Am 22. März 1989 wurde NHL-Goalie Clint Malarchuk die Halsvene aufgeschlitzt. Der Kanadier überlebte, weil sein Athletiktrainer schnell handelte.
Köln (SID) - Mit der rechten Hand drückt Clint Malarchuk auf seine Wunde, doch es hilft nichts, das Blut strömt unaufhörlich aus dem Hals, es rinnt zwischen den Fingern hindurch. Schnell färbt sich das Eis unter dem Torhüter rot, jetzt geht es um Sekunden. Und das weiß Jim Pizzutelli. Der Athletiktrainer der Buffalo Sabres, ein Vietnam-Veteran, handelt sofort, drückt in die aufgeschlitzte Drosselvene des NHL-Goalies und rettet ihm das Leben.
"Alles was ich wollte, war schnell vom Eis zu kommen", sagt der Kanadier Malarchuk später, "meine Mutter hat sich das Spiel im Fernsehen angeschaut, ich wollte nicht, dass sie sieht, wie ich sterbe." Der Eishockey-Profi kommt mit einem Schock davon, nachdem die Wunde im Krankenwagen genäht wurde. Nur eine Woche später steht er wieder auf dem Eis.
Was war passiert? Am 22. März 1989 kämpft Sabres-Verteidiger Uwe Krupp, heute Trainer der Kölner Haie, mit Steve Tuttle von den St. Louis Blues um den Puck und der verliert die Kontrolle. Seine Kufe trifft Malarchuk beim Zusammenprall unglücklich am Hals, dann bleibt die Zeit in der Halle stehen.
Zwei Zuschauer erleiden beim Anblick der Blutlache einen Herzinfarkt, drei Spieler müssen sich auf dem Eis übergeben. Zu schockierend ist der Anblick, die Gesichter der Fans färben sich weiß. Zum Glück geht es gut aus, doch der Unfall hat Spätfolgen.
Malarchuk bekommt Depressionen, er verfällt dem Alkohol, denn er weiß, für immer wird er nur wegen dieser Szene in Erinnerung bleiben. Er schlägt seine Frau, 2008 versucht Malarchuk, sich umzubringen. Aber er überlebt auch das, kriegt die Kurve und schreibt seine Memoiren.